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Der Rattenfänger

Der Rattenfänger

Titel: Der Rattenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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verkneiften sich das Lachen. James Reads Miene blieb ausdruckslos, obwohl Hawkwood glaubte, ein Zucken in den Mundwinkeln des Obersten Richters bemerkt zu haben.
    Fulton hatte ein weiteres Zugeständnis verlangt. Er hatte mit Dampf als Antriebskraft experimentiert und während seines Aufenthalts in Paris an Boulton &Watt, eine Firma in Birmingham, geschrieben und darum gebeten, eine Maschine für ein Dampfschiff in den Vereinigten Staaten bauen zu dürfen. Womit die britische Regierung natürlich nicht einverstanden war und ein Exportverbot aussprach. Sollte Mr. Fulton jedoch nach England kommen … nun, dann sei alles möglich.
    »Ich war damals Mitglied der Kommission«, sagte Colonel Congreve lächelnd und fügte hinzu: »Und der Kerl war mir recht sympathisch.«
    Sofort nach Fultons Ankunft im April 1804 in England hatte Premierminister Pitt eine Sonderkommission mit der Überprüfung der Erfindungen des Amerikaners beauftragt.
    Mitglieder dieser Kommission waren unter anderem der angesehene Wissenschaftler Henry Cavendish, Admiral Sir Hope Popham und Sir Joseph Banks, der Präsident der Königlichen Akademie der Naturwissenschaften.
    »Die ersten Ergebnisse der Prüfungen hat Fulton nicht gut aufgenommen«, sprach der Colonel weiter. »Die Konstruktionspläne eigneten sich zwar für den Bau eines Unterseebootes, aber ein Kampfeinsatz wäre undenkbar gewesen. Der Meinung waren wir jedenfalls damals«, gestand der Colonel mit einem gequälten Lächeln. »Die Kommission interessierte sich weitaus mehr für Fultons Unterwasserbombe – seinen Torpedo, wie er es nannte.«
    »Seinen was?«, fragte Hawkwood.
    »Torpedo, die lateinische Bezeichnung für Zitterrochen. Das ist ein Fisch, der bei Berührung Beute oder Feinde durch elektrische Schläge lähmt. Da ich kein Zoologe bin und mich in der Ichthyologie nicht auskenne, weiß ich nicht genau, wie das funktioniert. Jedenfalls gab er seinem Wassergeschoss diesen Namen«, erklärte Congreve.
    Trotz der Ausführungen war Hawkwood kein bisschen klüger. Genauso gut hätte der Colonel chinesisch sprechen können.
    »Aber Premierminister Pitt war derart beeindruckt, dass er einen Vertrag unterschrieb, der Fulton vierzigtausend Pfund für die Konstruktion eines funktionstüchtigen Unterseeboots samt aller Rechte an seinen Erfindungen garantierte. Hinzu kamen zweihundert Pfund Gehalt im Monat, ein Kreditlimit von siebentausend Pfund und weitere vierzigtausend Pfund Prämie für die Zerstörung des ersten französischen Schiffs. Die Admiralität wurde angewiesen, Marinewerften und Material zur Verfügung zu stellen.
    Vor Boulogne-sur-Mer haben wir später in jenem Jahr diese Torpedos zum ersten Mal versuchsweise eingesetzt«, sagte Congreve. »Allerdings ohne großen Erfolg. Das Potenzial dieser Waffe aber haben wir sofort erkannt. Allein die Gerüchte, die sich um diese neue Geheimwaffe rankten, hat den Froschfressern einen heiligen Schrecken eingejagt. Das System musste noch weiterentwickelt, ausgefeilt und getestet werden. Erst ein Jahr später konnten wir einen zweiten Versuch wagen. Können Sie sich an die Dorothea erinnern, Blomefield?«
    »Bei Gott, ja!«
    Die Dorothea, erklärte der Colonel, sei eine alte dänische Brigg gewesen, die vor der Küste von Dover ankerte. Und Fultons Unterwassergeschosse hatten aus dem Boot Kleinholz gemacht.
    »Auf diesen Erfolg hatten wir gewartet. Jetzt waren wir gerüstet. Wir planten, Fultons Torpedos und meine Raketen gegen die französische Flotte vor Cadiz einzusetzen. Wir hätten das großartigste Feuerwerk in Europa veranstaltet«, sagte Colonel Congreve und schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Unser einäugiger Admiral ist uns leider zuvorgekommen«, ergänzte Thomas Blomefield.
    Gemeint war Lord Nelsons Sieg über die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar.
    »Nach diesem vernichtenden Schlag brauchten wir Fultons neumodische Waffe nicht mehr. Denn es gab nichts mehr in die Luft zu sprengen.«
    »Fulton hat trotzdem darauf bestanden, dass wir ihm die vertraglich vereinbarte Summe zahlen!«, empörte sich der Erste Seelord.
    Schließlich hatte Fulton einen Vergleich vorgeschlagen und für den Wechsel seiner Staatszugehörigkeit zehntausend Pfund verlangt, hunderttausend Pfund für den Beweis, dass Kriegsschiffe mit seiner Erfindung zerstört werden konnten, eine lebenslange jährliche Pension von zweitausend Pfund und sechzigtausend Pfund für die Zusage, seine Erfindung niemals gegen die britische Flotte einzusetzen.
    Die

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