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Der Rauchsalon

Der Rauchsalon

Titel: Der Rauchsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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kannst, habe ich mich schon abgesetzt. Es war weniger die
Tatsache, daß Dorothea trinkt, womit
ich nicht fertig wurde, obwohl Du ja meine Meinung über Ausschweifungen kennst, sondern andere Probleme, über die ich nicht einmal Dir schreiben kann!!! Ich weigere mich, unter
diesen Be dingungen zu bleiben, und
habe schon angefangen, hier sämtlichen Fluggesellschaften auf den Wecker zu
fallen. Mit welchem Flug ich zurückkomme, kann ich Dir leider noch nicht sagen,
weil ich den ersten freien Flug nehmen
werde, den ich kriegen kann!!
    Ich freue mich, daß Du Dich bei der
lieben kleinen Sarah Kelling so wohl fühlst, auch wenn das bedeutet, daß Du mich nicht mehr brauchst! Vielleicht hat
sie irgendwo noch ein winziges
Kämmerchen, wo ich Unterschlupf finden kann, bis ich eine eigene Wohnung
gefunden habe? Ich werde schnurstracks vom
Flughafen zu Dir kommen, so daß wir alles besprechen können. Ich bin sicher,
daß Sarah mir verzeihen wird, wenn ich so einfach hereinschneie. Ich habe sie
schon immer für ein so süßes, hübsches kleines Ding gehalten, und sie hat so
eine angenehme Art! Bestell ihr
bitte viele liebe Grüße. Freue mich schon, Dich bald zu sehen!!!! In Eile, Bumps.«
    »Das ist ja mehr, als wir erhofft
haben«, sagte Sarah. »Es ist gut eine Woche her, daß sie den Brief geschrieben
hat, und vielleicht ist sie inzwischen schon auf dem Heimweg. Die Ärmste, es
wird ein schreckliches Wiedersehen für sie werden. Die beiden haben immer so
aneinander gehangen.«
    »Bumps und Wumps«, überlegte der Sergeant.
»Waren sie denn Zwillinge?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte
Sarah. »Ich bin sogar ziemlich sicher, daß Miss Hartler einige Jahre jünger
ist. Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht mehr so genau an sie erinnern.«
    »Hier ist ein Bild«, sagte Mariposa,
die ihr gestrenges Hausfrauenauge über die Frisierkommode hatte gleiten lassen.
»Vielleicht ist sie das hier?«
    Sarah nahm ihr den hübschen
Silberrahmen aus der Hand. »Oh ja, ich erinnere mich an den Hut. Sie hat immer
denselben Hut getragen, oder sie hatte mehrere davon, die alle gleich aussahen.
Offenbar hat sie ihren Geschmack nicht geändert, denn das Bild ist wohl
ziemlich neu. Da fällt mir ein, Mariposa, wir müssen Preiselbeersaft besorgen,
es ist das einzige, was sie trinkt, weil es gut für die Leber ist oder für die
Nieren oder für sonst irgendwas. Sie hat mich mal zur Seite genommen und mir
einen langen Vortrag darüber gehalten, aber leider habe ich nicht sehr gut
aufgepaßt, muß ich zugeben. Sie ist eine völlig farblose Person, ich kann mir
wirklich nicht erklären, warum um alles in der Welt diese Dorothea sie
überhaupt eingeladen hat.«
    »Von dem Bruder gibt es offenbar kein
Bild«, sagte McNaughton. »Würden Sie sagen, daß sich die beiden irgendwie
ähnlich sahen?«
    »Aber Sie haben doch sein Gesicht gesehen.«
    »Nun ja, wissen Sie-«
    »Halten Sie bloß den Mund, Mac«,
knurrte Bittersohn. Er faßte Sarah mit festem Griff am Arm, und sie war ihm für
seine Unterstützung dankbar.
    Sie suchten noch eine Weile in dem
Chaos, das Hartler hinterlassen hatte, fanden jedoch kein Adreßbuch oder sonst
irgend etwas, das auf die Existenz anderer erreichbarer Verwandten schließen
ließ. Es schien ganz so, als müßten sie auf Bumps warten, um Wumps endgültig
identifizieren zu lassen.

Kapitel 15
     
     
     
     
     
     
    I ch muß Ihnen etwas mitteilen.«
    Sarah hatte ihren Platz hinter der
Kaffeemaschine wieder eingenommen und tat ihr möglichstes, um ruhig zu
erscheinen, obwohl ihre Hand zitterte, sobald sie eine Tasse berührte.
Professor Ormsby, Miss LaValliere und Mr. Porter-Smith befanden sich an ihren Plätzen.
Mr. Bittersohn und Mrs. Sorpende waren noch nicht erschienen, was niemanden
überraschte, wenn man bedachte, wie spät sie erst ins Bett gekommen waren.
Sarah hätte persönlich am liebsten ewig weitergeschlafen, aber ihr großes
Pflichtgefühl hatte sie gezwungen, herunterzukommen und ihren Pensionsgästen
die Wahrheit zu sagen, bevor sie sie aus anderer Quelle erfahren würden.
    »Was müssen Sie uns denn mitteilen?«
gähnte Miss LaValliere. Dann begann sie zu grinsen. »Ich weiß schon, Mr.
Hartler ist mit Mrs. Sorpende durchgebrannt. Darum ist er jetzt auch nicht
hier.«
    »Ich wünschte mir, daß Sie recht
hätten«, antwortete Sarah. »Letzte Nacht war die Polizei hier. Man hat im
Public Garden in der Nähe des Vogelhauses einen Mann gefunden, bei dem es sich
aller Wahrscheinlichkeit nach um Mr. Hartler

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