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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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laufen, traf sie wie ein Schlag, und sie lag einen Moment vollkommen regungslos.
    Diana konnte nicht mal ihre Familie anrufen und jemanden bitten, ihr ein paar Sachen vorbeizubringen, denn dann hätte sie erklären müssen, was sie in Coles Suite verloren hatte. Mit einem resignierten Seufzer stand sie auf.

Kapitel 30
    Cole hob den Kopf, als sie mit nassem Haar und in einen hoteleigenen Morgenmantel von Hals bis Fuß eingehüllt aus dem Badezimmer kam. Ihre bloßen Zehen lugten unter dem Saum des Stoffs hervor, und die Schulterpartien des Gewands hingen ihr bis auf die Ellenbogen herab.
    Letzte Nacht hatte er geglaubt, daß sie nicht begehrenswerter als in dem Abendkleid aussehen könne, doch jetzt mußte er sich korrigieren. Angetan in einem viel zu großen Morgenmantel, das Haar naß herabhängend und das Gesicht von allem Make-up gereinigt, erschien sie ihm frisch und taubenetzt wie eine Rose am frühen Morgen.
    Er legte sofort die Sonntagsausgabe des Houston Chronicle auf den Tisch und erhob sich. »Du siehst schon viel besser aus.«
    Sie lächelte kläglich. »Ich habe beschlossen, ganz furchtbar mutig zu sein und mich dem Leben wieder zu stellen.«
    Grinsend winkte er sie zu dem leinenbedeckten Tisch, auf dem mehrere Schüsseln mit Speisen standen. »Als ich hörte, wie die Dusche aufgedreht wurde, habe ich sofort beim Roomservice etwas zu essen bestellt.«
    Diana starrte unsicher auf Rührei, gebratenen Speck und Pfannkuchen und schüttelte sich. »Ich fürchte, mit meinem Mut ist es doch nicht so weit her.«
    Cole ging nicht darauf ein, sondern zog einen Stuhl für sie zurück. »Du mußt aber etwas zu dir nehmen.«
    Seufzend tappte sie zum Tisch, ließ sich auf dem Stuhl nieder und faltete ihre Serviette auseinander.
    »Wie geht es dir?« fragte er und setzte sich ihr gegenüber.
    »Genauso wie ich aussehe.« Während sie das sagte, rutschte der Morgenmantel ein Stück herab und entblößte ihre linke Schulter. Sofort bedeckte sie die freie Stelle wieder.
    »So gut fühlst du dich?«
    Die Wärme seiner dunklen Stimme und die offene Bewunderung für sie in seinem Blick lösten erstaunliche Dinge bei ihrem Herzschlag und Blutkreislauf aus. In Folge davon fingen ihre Wangen an zu brennen. Mit einem flüchtigen Lächeln senkte sie den Blick und erinnerte sich daran, daß er nur seinen Teil des Vertrages erfüllte. Er hatte ihr versprochen, sie während der Dauer ihrer Vereinbarung immer glücklich zu machen. Das Problem war nur, wie sollte sie ihrer Familie das beibringen, und zwar so, daß die es auch verstand?
    Diana nahm sich eine Scheibe Toast, verfiel in Schweigen und stellte sich die Reaktion ihrer Leute vor. Cole hatte darauf bestanden, sie zu begleiten, wenn sie dem Rest der Fosters eröffnen wollte, daß sie geheiratet hatte. Diana war froh über sein ehrenwertes Angebot, mit ihr zusammen die verbalen Prügel einzustecken, die unweigerlich auf sie einprasseln würden. Im Grunde erwartete sie nicht, daß man ihr zu Hause eine Szene machen und sie anschreien würde. Aber Großmutter hatte bestimmt das eine oder andere dazu zu sagen, und sie würde dabei sicher auf Cole keine Rücksicht nehmen. Wozu auch, schließlich hatte er ja das Ganze angestiftet.
    Er betrachtete sie und registrierte, wie ihre Miene von Minute zu Minute finsterer wurde. »Kann ich dir irgendwie helfen?« erbot er sich schließlich.
    Diana sah ihn verdattert an. »Ich fürchte, nein.« Aber als er sie weiterhin wartend musterte, erinnerte sie sich an seine vorherigen Worte und eröffnete ihm, was ihr auf der Seele lag.
    »Ich weiß einfach nicht, wie ich das meiner Familie beibringen soll. Aus einem Impuls heraus habe ich einen Fremden geheiratet, und das auch noch aus rein praktischen Erwägungen. Na gut, sobald sie sich beruhigt haben, werden sie sicher langsam begreifen. Zwar nicht die Tatsache als solche akzeptieren, aber wenigstens Verständnis dafür aufbringen.«
    »Ja, aber wo ist denn dann das Problem?«
    »Ich fürchte mich davor, wie sie reagieren, sobald ich es ihnen gesagt habe. Damit bereite ich ihnen bestimmt den Schock ihres Lebens.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Zum Beispiel, daß du aus meinem Flugzeug telefoniert hast.«
    Sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. »Mit wem?«
    »Marge Crumbaker.«
    Diana atmete erleichtert aus. »Marge ist eine alte Freundin der Familie.« Für den Fall, daß er das nicht wußte, fügte sie rasch hinzu: »Crumbaker war früher die Klatschkolumnistin bei

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