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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zurückgehalten, als du dich auch noch an einen Poker-Tisch mit sehr hohen Einsätzen setzen wolltest.« Cole trank Kaffee.
    »Äh, wie lange waren wir denn in dem Casino?«
    »Nicht lange, vielleicht eine halbe Stunde.«
    »Ach, dann geht's ja. Soviel kann man in dreißig Minuten schließlich nicht verlieren.« Die rechte Erleichterung wollte sich jedoch nicht einstellen, vor allem nach einem Blick auf seine Miene nicht. »Nun gut, wieviel?«
    »Alles in allem, dreitausend Dollar.«
    Diana verlor alle Farbe aus dem Gesicht. Als sie sich ein wenig von ihrem Schrecken erholt hatte, erklärte sie sehr förmlich: »Ich schreibe dir einen Scheck aus.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Doch, ich bestehe darauf. Eine Lady muß stets ihre Spielschulden begleichen«, fügte sie so ernsthaft hinzu, als habe sie das auf der Schule für höhere Töchter gelernt.
    Diana war nicht nur schön, intelligent und witzig, erkannte Cole, sondern auch stur wie ein Esel. Aber mit ihm verhielt es sich ja kaum anders. »Und ein Ehemann muß immer für die Flitterwochen aufkommen.«
    Das hätte er wohl besser nicht gesagt. Indem er den halbstündigen Casinoaufenthalt als Flitterwochen hinstellte, verspottete er damit diesen Begriff und rief unangenehme Erinnerungen an die abrupte und unromantische Hochzeit hervor. Das wurde Cole schon bewußt, kaum daß er die Worte ausgesprochen hatte, und Diana erging es ebenso. Ihr Lächeln erstarb, aber er stellte zu seiner Beruhigung fest, daß sie nicht gleich wütend oder traurig wurde. Statt dessen kehrte sie in die Realität zurück und bemerkte nur: »Du hättest mich daran hindern sollen, all diese Telefonate von deinem Flugzeug aus zu machen.«
    »Ich habe dich bewußt nicht aufgehalten, denn es kann für dich und deine Firma nur von Nutzen sein, wenn die Öffentlichkeit möglichst früh erfährt, daß du mich zum Mann genommen hast.« Das stimmte aber nur zur Hälfte. Cole hatte sie auch deshalb nicht zurückgehalten, aller Welt ihre Verehelichung kundzutun, weil sie dadurch heute morgen, sobald sie wieder nüchtern wäre, nicht mehr von der Vereinbarung zurücktreten konnte. Das behielt er jedoch lieber für sich, und zu seinem Glück wechselte Diana das Thema.
    »Wenigstens verstehe ich jetzt, warum ich soviel von Spielautomaten geträumt habe. Nur war der Apparat in meinem Traum gewaltig. Noch größer als du und mindestens anderthalb Meter breit.«
    »Das war kein Traum.«
    »Wirklich?« fragte sie weniger aus Interesse als mehr aus Höflichkeit. Diana hatte sich wieder hinter ihre gewohnte Mauer der höflichen Reserviertheit zurückgezogen, und Cole schaltete sofort auf den Geschäftsmann um, die Rolle, in der er sich am wohlsten fühlte.
    »Wir haben noch einige praktische Dinge zu regeln, aber das können wir auf dem Weg zu deiner Familie besprechen.«
    Sie nickte, warf einen Blick auf ihre Uhr und erhob sich. »Hm, vor siebzehn Uhr schaffen wir das wohl nicht. Corey mußte noch ein paar Fotos für das Magazin schießen. Wenn wir dort ankommen, wird ihr Team wohl gerade beim Zusammenpacken sein.«
    Vor der Schlafzimmertür blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um: »Gestern nacht habe ich aus Versehen Großmutters Handtasche genommen. Wie hat man uns eigentlich trauen können, wo ich doch gar keine Papiere bei mir hatte?«
    Harrison goß sich Kaffee nach und sah sie mit einem feinen Lächeln an. »Das hat uns in der Tat vor ein Problem gestellt. Doch das ließ sich nach ein paar Minuten lösen. Die Gattin des Trauungsbeamten hat dich wiedererkannt, und mit der Hilfe eines Hundertdollarscheins ließ sich auch ihr Mann von deiner Identität überzeugen.«
    Diana nickte kurz, weil sie längst mit einer anderen Schwierigkeit beschäftigt war, ihrer Garderobe nämlich. »Wie klug von mir, meinen Wagen letzte Nacht auf dem Hotelparkplatz zu lassen, sonst könnte ich jetzt wohl kaum ungesehen in meine Wohnung fahren und mich umziehen.«

Kapitel 31
    Eine halbe Stunde später trug Diana eine weiße Leinenhose und weiße Sandalen zu einer lilafarbenen Bluse, die sie am Bauch zusammengeknotet hatte, und befand sich auf dem Weg zum Haus der Fosters am Inwood Drive.
    Da sie sich noch nicht ganz auf der Höhe fühlte, saß Cole am Steuer ihres Wagens. Als er über die ihm von früher bekannten Boulevards fuhr und die Villen wiedererblickte, die hinter großen Gärten und hohen Bäumen lagen, kam ihm das alles sehr unwirklich vor. Wie viele oft bizarre und unvorhersehbare Drehungen und Wendungen hatte

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