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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Litanei von Beschwerden über die für morgen angesetzte Party abließ. Die Sechzehnjährige hätte sich normalerweise über soviel Genörgel geärgert, sagte sich aber, daß die Haushälterin weit davon entfernt war, ihre Stiefmutter und deren Eltern nicht leiden zu können. In Wahrheit ärgerte sich Glenna nur darüber, als Kopf dieses Haushalts abgesetzt worden zu sein.
    Eigentlich war Diana auch gar nicht in der Stimmung, sich Klagen anzuhören, denn für sie gestaltete sich das Leben einfach wunderbar und war angefüllt mit Menschen und Aktivitäten, mit Liebe und Lachen, mit...
    »Ich wäre die letzte, die mit dem Finger auf jemanden zeigen würde, der nicht aus einem vornehmen Hause stammt«, wetterte Glenna gerade, »doch wenn Mrs. Foster nicht aus irgendeinem verschlafenen Provinznest kommen würde, wüßte sie auch, auf welche Weise die Reichen und Mächtigen gewisse Dinge in die Hand nehmen.
    Letztes Jahr, als dein Vater mir sagte, daß die Eltern seiner Frau hierherziehen wollten und er sie im Gästehaus unterbringen wollte, dachte ich bei mir, daß es wohl kaum noch schlimmer kommen könnte. Doch wer begreift mein Entsetzen, als ich mitansehen mußte, wie dein neuer Großvater anfängt, den Garten umzugraben, und dann auch noch einen Komposthaufen anlegt! Damit nicht genug, macht er sich zusätzlich über die Garage her und verwandelt sie in eine Werkstatt und ein Gewächshaus! Bevor ich wieder zu Atem kommen konnte, hatte deine neue Großmutter Gras ausgestochen und Kräutersamen in die freie Erde gesetzt. Ja, wo leben wir denn? Und schließlich begann die Frau auch noch, mit eigenen Händen zu töpfern! Es kommt mir wie ein Wunder vor, daß die Klatschtante, diese Marge Dingsbumskirchen, die an der Party teilgenommen hat, uns nicht am nächsten Tag in ihrer Kolumne Körnerfresser oder Dorfdeppen genannt hat!«
    »Glenna, das ist wirklich unfair von dir, und das weißt du auch«, erwiderte die Sechzehnjährige, blieb stehen und legte die Schulbücher ab. »Jeder, der Mom oder Opi oder Omi kennenlernt, hält sie für wunderbar und einzigartig, und das sind die drei auch. Hast du denn noch nicht mitbekommen, daß wir in Houston richtig berühmt geworden sind? Und zwar für das, was Mom >Zurück zur Natur < nennt? Deswegen schickt ja auch das Magazin Southern Living morgen ein Team vorbei, um Bilder von unserer Party zu schießen.«
    »Mir schwant eher, daß sie uns der Lächerlichkeit preisgeben wollen.«
    »Nein, die Reporter halten uns nicht für verrückt oder zurückgeblieben«, entgegnete Diana und schob die Hintertür auf. »Bei Southern Living hat man die Bilder von unserer letzten Party im Houston Chronicle gesehen, und jetzt wollen sie dort einen Fotobericht über unsere Art zu leben und Feste auszurichten bringen.«
    Sie beherrschte sich gerade noch, weil ihr einfiel, was Dad gesagt hatte. Im Umgang mit der Haushälterin sollten sie Geduld und Verständnis aufbringen. Also lächelte Diana Glenna jetzt an - auch deshalb, weil sie wußte, daß ihr Vater und sie für die Frau zu einer Art Familie geworden waren, die einzige, die sie hatte.
    »Daddy und mir ist klar, wieviel schwieriger das für dich sein muß, vier zusätzliche Personen zu versorgen, besonders wenn diese Leute auch noch ihre Hobbys mitgebracht haben und vieles Unbekannte anstellen. Mein Vater und ich machen uns Sorgen, daß du dich überarbeiten könntest, und deswegen überlegt er, ob du nicht jemanden als Hilfe für dich anstellen solltest.«
    Bei solchem Lob löste sich ein Großteil der Verdrossenheit in Luft auf. »Ich brauche keine Hilfe. Bis jetzt bin ich ja bei dieser Familie ganz gut allein zurechtgekommen, oder?«
    Das Mädchen tätschelte ihr den Arm und begab sich nach draußen, weil sie endlich Corey finden wollte. »Du warst immer wie eine Mutter für mich. Daddy und ich hätten früher ohne dich nie zurechtkommen können, und auch jetzt würde uns das wohl kaum gelingen.« Der letzte Teil entsprach nicht hundertprozentig der Wahrheit, aber als sie die Freude und Erleichterung auf Glennas Gesicht entdeckte, wußte sie, daß die kleine Notlüge wohl gerechtfertigt gewesen war.
    Endlich war Diana allein und hielt inmitten des Chaos und dem Gewimmel von Hilfskräften für die anstehende Party nach ihrer Schwester Ausschau.
    Früher war der drei Hektar große Garten zwar geräumig, aber kaum eines zweiten Blickes wert gewesen. Im Zentrum lag der Pool, hintendran das Gästehaus. Zur Linken der Tennisplatz und zur Rechten

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