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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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dann womöglich mit etwas bewirfst.«
    »Wie soll ich dir etwas versprechen, das ich nicht halten kann«, entgegnete sie in gespieltem Ernst.
    Er versetzte ihr einen Klaps auf den Hintern, marschierte mit ihr die Auffahrt hinunter und fing irgendwann an zu pfeifen. Sie mußte immer wieder kichern.
    Diese fröhlichen Geräusche trieben zurück zu dem Holzhaus, und die letzte Scherbe, die noch im Fensterrahmen steckte, fiel nach innen und zerbarst auf dem Boden.
    Die Tage verbrachten sie in fröhlicher Verliebtheit, die Nächte mit glühender Leidenschaft, doch irgendwann ging auch die schöne Zeit auf der Ranch des Onkels zu Ende.
    Als der Abschied kam, fuhr Cal sie zum Flughafen und blieb dort, bis das Flugzeug abgehoben hatte, um den beiden bis zum letzten Moment hinterherzuwinken. Das Herz in seiner Brust war ihm schwer, weil auch er die Zeit mit dem jungen Paar genossen hatte, aber es fühlte sich nicht mehr schwach und alt an, sondern wieder stark und jung.
    Dianas Herz klopfte hingegen nicht vor Freude, als Cole ihre Wohnung verließ, weil er nach Washington mußte. »Ich vermisse dich jetzt schon. Diese Doppelwohnsitz-Vereinbarung funktioniert nicht!«
    Er hob mit zwei Fingern ihr Kinn. »In ein paar Tagen regeln wir alles von vorn. Sobald ich aus der Hauptstadt zurück bin. Wart's nur ab, die Zeit bis dahin wird wie im Flug vergehen.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Wie kannst du das nur sagen?«
    »Weil ich uns beide davon zu überzeugen versuche.« »Klappt aber irgendwie nicht.«
    »Bei mir auch nicht.« Er umarmte sie.
    »Vergiß ja nicht, mich anzurufen!«
    Er lächelte, weil ihm die bloße Idee völlig absurd vorkam. »Wie könnte ich das denn je vergessen, mein Schatz?«

Kapitel 51
    Sam Byers saß in seinem Wagen und ließ den Motor im Leerlauf summen. Die Scheibenwischer liefen auf der höchsten Stufe, als Coles Gulfstream sich aus dem Himmel senkte und auf dem Dulles International Airport aufsetzte, über den gerade eine ergiebige Regenfront zog.
    Der Senator verfolgte, wie die Maschine an einer Rollbahnkreuzung anhielt und auf Instruktionen aus dem Tower wartete. Endlich wendete sie um neunzig Grad, rollte auf ihn zu und an ihm vorbei. Als das Flugzeug schließlich stand, schlug Byers den Kragen hoch und lief durch die Pfützen zu ihm.
    »Wirklich eine Schande, daß wir uns unter solchen Umständen treffen müssen«, schnaufte der Sechzigjährige, als er die letzte Stufe hinter sich gebracht hatte und sich gleich auf die breite Couch in der Kabine fallen ließ, »aber ich wollte Ihnen dieses Material lieber persönlich geben. Und es wäre immer noch für uns beide nicht ratsam, zusammen gesehen zu werden.« Er griff in seinen Mantel und zog einen großen braunen Umschlag heraus.
    Cole nahm ihn entgegen und reichte dem Senator ein Glas Wodka mit Eis und Zitrone - Byers' Lieblingsdrink.
    Während der Mann die Erfrischung genoß, sah er sich bewundernd in der luxuriös eingerichteten Kabine um.
    »Sie haben wirklich Stil und Geschmack, Cole«, bemerkte er, und als Harrison sich ihm gegenüber niedergelassen hatte, fügte er hinzu: »Leider besitzen Sie auch einen mächtigen Feind.«
    »Wen?«
    Byers hob das Glas, als wolle er ihm zuprosten, und antwortete: »Der neue Senator unseres glorreichen Staates Texas - Douglas J. Hayward. Er scheint es zu seiner persönlichen Angelegenheit gemacht zu haben, Ihnen Ihren Konzern zu nehmen und Sie hinter Gitter zu bringen.«
    Der Mann trank noch einen Schluck, ehe er fortfuhr: »Unser Freund macht sich große Hoffnungen auf das Präsidentenamt. Vermutlich wird er es eines Tages auch bis dorthin bringen. Der junge Mann besitzt das gute Aussehen und das Charisma eines der verstorbenen Kennedys.«
    Erst jetzt schien dem Senator bewußt zu werden, daß sein Gegenüber nach einer solchen Eröffnung sicher nicht in der Stimmung für launige Spekulationen war. »Haben Sie Hayward irgend etwas getan, oder paßt ihm einfach Ihre Nase nicht?«
    Die einzige Erklärung, die Cole einfiel, betraf Dougs Mutter Jessica und eine Nacht vor langer Zeit, als ihr Ehemann Charles überraschend früher nach Hause gekommen war. Doch es wäre ihm irrsinnig vorgekommen, wenn Doug nach über zehn Jahren einen Kreuzzug zur Verteidigung der nicht vorhandenen Ehre seiner Mutter starten wollte. »Alles, was mir in den Sinn kommt, taugt nicht als Motiv für einen Rachefeldzug.«
    »Das dürfte ihn wohl kaum davon abhalten, Sie weiter zu verfolgen«, bemerkte Byers. »Jeder Aspirant auf das

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