Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
die im Lauf des Vormittags im Fax in ihrem Hotelzimmer angekommen waren.
    »Meine Mutter hat Dad endlich dazu bringen können, den kleinen Trick Ihres Großvaters anzuwenden, mit dem man besonders große und saftige Erdbeeren ziehen kann, und es sind tatsächlich Riesendinger geworden! Und wie die erst geschmeckt haben! Als mein Vater die Abbildung in Ihrem Magazin zuerst sah, meinte er, das hätten Sie mit Trickfotografie so hinbekommen, und wahrscheinlich handele es sich bei den Erdbeeren um entsprechend präparierte Äpfel. Aber hat der vielleicht gestaunt, als dann tatsächlich die Riesenerdbeeren dabei herausgekommen sind! Jetzt hat er vor> eine Kompostkiste zu bauen, wie Ihr Großvater es im Magazin demonstriert hat. Und seitdem liest mein Dad Foster’s Beautiful Living genauso begeistert wie wir!«
    Diana spürte, daß es wieder an der Zeit wurde, darauf zu reagieren, und lächelte der jungen Frau ein weiteres Mal zu, ehe sie sich an die zweite Seite des Fax vom Büro der Foster Enterprises in Houston machte. Diese freundliche Geste war alles, was die Maskenbildnerin brauchte, um sich zum Weiterreden bewegen zu lassen.
    »Praktisch jeder, den ich kenne, liest Ihr Magazin. Wir sind ganz wild auf die vielen Ideen, die Sie darin ausbreiten, und die Fotos, die Ihre Schwester macht, sind einfach großartig. Und wie Ihre Mutter über Sie alle schreibt, da bekommt man gleich das Gefühl, die ganze Familie zu kennen. Als Corey ihre Zwillinge bekam, haben wir uns gleich zusammengesetzt und diese süßen Stiefelchen für sie genäht. Sie wissen doch, die Schühchen, die wie Laufschuhe aussehen. Ich hoffe, Ihre Schwester hat sie auch erhalten.«
    Diana hob den Kopf und lächelte zum drittenmal. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    Die Kosmetikerin trug eine dünne Schicht Rouge auf die hohen Wangenknochen der Frau auf und trat dann einen Schritt zurück. »So, fertig«, erklärte sie mit leisem Bedauern. »Im wirklichen Leben sehen Sie noch hübscher aus als auf dem Cover Ihres Magazins.«
    »Vielen Dank«, sagte Diana, legte die Faxe beiseite und schaute zu der Maskenbildnerin.
    »Ihnen bleiben noch zehn Minuten, dann kommt man Sie abholen und führt Sie ins Studio.«
    Als die Frau gegangen war, sah Diana Cindy Bertrillo an, die PR-Chefin ihres Blattes. Cindy hatte sie hierher nach Atlanta, dem Sitz von CNN, begleitet und die ganze Zeit danebengesessen, während Diana für das Interview geschminkt worden war.
    »Gibt's noch mehr Faxe?« fragte Diana, während sie knappe Instruktionen auf zwei der Memos schrieb und sie Cindy reichte, damit sie nach der Rückkehr ins Hotel nach Houston übermittelt wurden.
    »Nein, das war alles«, antwortete die PR-Chefin. Mit ihrem kurzgeschnittenen schwarzen Haar, der übergroßen Brille und ihren raschen, energiegeladenen Bewegungen wirkte die zweiunddreißigjährige PR-Managerin wie jemand, der ständig nach Verbesserungen und Neuerungen für das Foster's Ausschau hielt. Ein Eindruck, der durchaus den Tatsachen entsprach.
    Diana warf einen Blick auf ihre Uhr und verzog das Gesicht. »Ich hasse Interviews. Sie halten mich immer viel zu lange von der Arbeit ab. Morgen erwarten mich sechs Meetings, die Buchhaltung will mit mir die Kostenaufwendungen für das nächste Quartal durchgehen, und ich muß mit dem Verlag den Vertrag für das neue Buch über die Couchtische unter Dach und Fach bringen. Wegen dieses blöden Interviews hänge ich mit allem zurück.«
    Cindy kannte sich mit Dianas selbstmörderischem Terminplan aus. Mit ihren einunddreißig Jahren hatte ihre Chefin es zu mehr als bloß einer erfolgreichen Geschäftsfrau gebracht. Sie wurde überall gefeiert und galt vielen als Idol, auch wenn ihr das nicht recht war. Diesen sensationellen Erfolg hatte sie nicht nur ihrem fotogenen Aussehen zu verdanken, sondern auch ihrer bemerkenswerten Fähigkeit, nach außen hin stets ruhig und überlegt zu wirken, selbst wenn rings um sie herum das Chaos ausgebrochen war und ihre Nerven eigentlich blank liegen mußten.
    Entgegen Dianas Wunsch, ungestört zu bleiben und sich nur um ihre Arbeit zu kümmern, war sie dank ihrer klassischen Züge und ihrer natürlichen Eleganz zu einem gesuchten Objekt für Journalisten und Fotografen geworden, und die Talk-Shows im Fernsehen rissen sich um sie.
    Cindy lächelte mitfühlend, während sie das von sich gab, was sie in solchen Situationen immer zu sagen pflegte: »Ich weiß, aber die Fernsehkameras lieben Sie, und Interviews helfen sehr, die Auflage zu

Weitere Kostenlose Bücher