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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Anleihenmarkt aussehe und welche fatalen Folgen die jüngste Baisse an der Börse gehabt habe...
    Diana war als einzige in der Lage gewesen, die Bedeutung hinter seinen Worten zu erfassen: Wenn alle Schulden ihres Vaters beglichen waren, blieb der Familie nichts mehr bis auf das Haus, in dem sie lebte. In dem verzweifelten Bemühen, alles aufrechtzuerhalten, war Diana auf die Idee verfallen, das in Houston allgemein anerkannte Gespür der Familienmitglieder für schöne Dinge in klingende Münze umzusetzen. Irgendwie gelang es ihr in diesen ersten Monaten, ein Konzept für ein Magazin zu erstellen und die Kredite zu erhalten, die sie für den Start benötigte. Und im Lauf der Zeit erwuchs aus der spielerischen Verbreitung des einzigartigen Lebensstils ihrer Familie ein Multimillionen — Dollar — Unternehmen.

Kapitel 12
    Cole stand mit blankem Oberkörper vor dem Waschbecken aus grauem Marmor. Er hatte sich das Gesicht eingeseift und setzte den Rasierer an, während er den Fernsehnachrichten lauschte. In dem Arbeitszimmer neben seinem Schlafzimmer war ein Großbildschirmgerät in die Wand eingelassen worden.
    Sein Koffer lag offen auf dem Bett und enthielt bereits alles, was er für seine Geschäftsreise nach Los Angeles benötigte. Michelle mixte ihnen beiden im Eßzimmer Drinks. Auf CNN kündete ein Sprecher gerade den nächsten Interviewpartner an:
    »Vor einigen Jahren entwickelte Diana Foster ein Konzept, die >Hobbies< ihrer Familie zu vermarkten. Daraus entstand nicht nur Foster's Beautiful Living, sondern auch ein bedeutendes Houstoner Unternehmen, das unter der Führung von Miß Foster auf mehreren Ebenen um sich greift, darunter Fernseh-Specials und die Herstellung und der Vertrieb von Haushaltsprodukten, darunter wohl am bekanntesten die biologisch abbaubaren Reinigungsmittel.«
    Cole rieb sich mit einem Handtuch das Gesicht ab. Als er den Namen gehört hatte, hatte er sich noch nicht viel dabei gedacht, als dann aber auch noch der Begriff >Houston< fiel, drehte er den Kopf zum Bildschirm. Nein, das konnte kein Zufall sein. Harrison trat direkt vor das Gerät und wischte sich dort die letzten Reste Rasierschaum ab.
    Langsam entstand auf seinem Mund ein ebenso erfreutes wie ungläubiges Lächeln, als die Kamera eine Großaufnahme von Dianas schönem Gesicht zeigte.
    Der Interviewer fuhr fort, sie seinen Zuschauern vorzustellen. »In den beiden vergangenen Jahren ist Miß Foster auf dem Cover solcher Blätter wie People oder Working Woman erschienen. Artikel über sie erschienen in fast allen großen Zeitungen, von der New York Times über den Enquirer bis zum Star. Working Woman stellte Diana als Musterbeispiel dafür vor, was eine weibliche Führungskraft leisten kann und sollte. Und Cosmopolitan stellte die Titelgeschichte unter die Überschrift: SCHÖNHEIT, VERSTAND UND BRAVOUR.«
    Der Mann wandte sich jetzt an seinen Gast. »Miß Foster, ein Nachrichtensprecher betitelte sie einmal als die >Hohepriesterin des häuslichen Wohlbehagens<. Trifft das Ihrer Meinung nach zu?«
    Diana lachte, und Cole erinnerte sich gleich wieder an diesen sanften, musikalischen Klang. Nach all den Jahren erfüllte ihn der Anblick ihrer bezaubernden Augen und ihres strahlenden Lächelns immer noch mit Wärme. »Natürlich fühle ich mich geschmeichelt«, antwortete sie. »Allerdings kann ich das Kompliment nicht annehmen. Foster's Beautiful Living ist ein Familienunternehmen, und alle haben daran ihren gehörigen Anteil. Ich selbst stelle nur eine von mehreren dar.«
    »Sie waren zweiundzwanzig, als Sie beschlossen, das auf den Markt zu bringen, was bislang nur bei Ihnen in Houston als ebenso eigenwilliger wie bemerkenswerter Lebensstil Ihrer Familie bekannt war. Was hat Sie damals den Versuch wagen lassen? Vielleicht jugendlicher Optimismus? Oder wurde Ihnen manchmal schon ein wenig flau im Magen, wenn Sie an die Risiken dachten, ein vollkommen neues Projekt zu veröffentlichen?«
    »Ich hatte damals nur vor einem Angst«, antwortete sie ganz ruhig. Cole mußte grinsen, weil er den unterschwelligen Humor in ihrer Stimme gut kannte. »Aber diese eine Furcht hat mich in den ersten beiden Jahren oft genug um den Schlaf gebracht.«
    Der Interviewer fiel auf ihre ernste Miene herein. »Und was war das für eine Furcht?«
    »Zu scheitern!« lachte sie. Ihr Gesprächspartner grinste immer noch, als sie fortfuhr: »Ich sollte an dieser Stelle wohl zugeben, daß der Reichtum meiner Familie teilweise von Banküberfällen und

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