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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Weitem Schlimmere war aber die Tatsache, dass er damit die eigentliche Persönlichkeit des Mannes unterdrückte.«
    »Dieser Mörder handelte also gar nicht von sich aus?«
    »Genau.«
    Was für ein schrecklicher Gedanke, zu einer Maschine degradiert zu werden und es vage mitzubekommen.
    »Furchtbar.«
    Schritte näherten sich. Einen Moment später streckte Daniel den Kopf durch die Tür.
    »Essen, Kinder.«
     
    Sie saßen gemeinsam in der Küche um den Tisch. Der Chic von drei Jahrzehnten stückelte sich in pastellfarbenen Möbeln und Elektrogeräten zusammen. Ein bisschen was aus den Sechzigern, eine blasse moosgrüne Arbeitsfläche mit Unterschränken aus den Siebzigern und wuchtige Hängeschränke im Bauernstil aus den Achtzigern. Die Küche wirkte im Gegensatz zum restlichen Haus, als hätten verschiedene Leute ihren Sperrmüll hier abgeladen.
    Zumindest Matthias störte sich wenig daran. Er schien das Umfeld gar nicht zu bemerken.
    Oliver beobachtete ihn eine Weile. Was Camilla gesagt hatte, hallte in seinen Ohren nach. Woher wusste er von den Morden und was war ihm so wichtig, das er nachträglich unter den Teppich kehren wollte?
    Auf die Schnelle fand er darauf sicher keine Antwort. Aber er würde ihn in jedem Fall im Auge behalten.
    Daniel stellte ein Blech mit überbackenem Brot auf die Spüle. Das Metall gab durch die Hitze leise Schläge von sich. Er bereitete jedem seinen Teller und brachte ihn zum Tisch.
    »Bei dir rein vegetarisch, Olli.« Er grinste.
    »Danke.«
    So lieb es von Daniel gemeint war, sogar darauf Rücksicht zu nehmen, reichte allein der Essensgeruch, damit Oliver schlecht wurde. Sein Magen fühlte sich an wie ein Haufen überspannter Saiten, die permanent in Schwingung versetzt wurden. Trotzdem zwang er sich, zu probieren. Nachdem er die ersten Bissen gegessen hatte und die Masse sich nicht mehr in seinem Mund ausdehnte, anstatt weniger zu werden, hörte sein Körper auf zu revoltieren. Vielmehr erwachte Hunger. Wahrscheinlich tat er das, was zu hundert Prozent falsch war, schlingen, aber momentan war ihm das egal. Langsam gewöhnte er sich daran, immer in der Nähe einer Toilette zu bleiben, um sich wenigstens nicht auf den Boden zu übergeben. Davon abgesehen schmeckte der fettige Fraß richtig gut.
    »Lecker.« Mit vollem Mund verstand er sich nicht. Ein argwöhnischer Blick Christians streifte ihn.
    Na wunderbar. Das war ein Eigentor. Ihm hielt Oliver besonders oft vor, beim Kauen den Mund zu halten. Diesen Fehler würde ihn Chris die nächsten Wochen nicht vergessen lassen. Ein Tritt erwischte ihn unter dem Tisch.
    Das war bestimmt Chris. Er starrte den Kleinen ärgerlich an.
    Chris grinste, dass jeder den Schmelzkäse zwischen seinen Zähnen sehen konnte.
    Michael gab ein unartikuliertes Geräusch von sich. »Du bist voll eklig.«
    Matthias nickte. Er verzog die Lippen. »Danke, ich habe keinen Hunger mehr.«
    Chris streckte beide Hände nach seinem Teller aus. »Darf ich?«
    Rasch zog Matthias den Teller aus Chris’ Reichweite.
    Oliver verstand den Kleinen nicht mehr. Er hatte bereits vier Brote verschlungen. Auf seinem Teller lag noch eins und er streckte seine Pfoten nach dem Essen der anderen aus?
    Mit einem leichten Schlag gegen den Oberarm machte er Chris auf sich aufmerksam. »Kannst du das mal lassen?«
    Chris ballte die Fäuste. »Aber Matthias hat doch gesagt …«
    In Michaels Mimik breitete sich Verwirrung aus. »Sag mal, seit wann bist du so verfressen, Chris?«
    Ärgerlich knurrte Oliver. »Matthias hat dir nur zu verstehen geben wollen, dass du gerade übertreibst, Chris.«
    »Aber Olli, ich habe immer noch Hunger.«
    Ohne einen weiteren Kommentar schob Oliver ihm seinen Teller zu. Ihm war der Appetit ohnehin vergangen.
    »Jungs, streitet euch nicht.« Daniel erhob sich und bereitete für George einen Teller vor. »Ich bringe Lukas was in die Zentrale.«
    »Wo ist der eigentlich?«, fragte Oliver.
    Mit einer Kopfbewegung wies Daniel zum Flur unter der Treppe. »Videozentrale. Ich bringe ihm erst mal was zu essen.«
    Camilla warf ihm einen alarmierten Blick über die Schulter zu. »Sag mal, darf ich überhaupt hier sein? Ich meine, geht das von eurem Einsatzleiter aus klar?«
    Er nickte und schüttelte den Kopf. »Lukas hat sich noch nicht beschwert.« Er grinste. »Ich glaube, du und Christoph, ihr seid entschuldbare Sonderfälle. Nur Irene und Gregor sollten davon nicht zwingend etwas mitbekommen.«
    »Wovon gehen eigentlich eure Chefs aus?« Oliver setzte seine

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