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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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geben.«
    George nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Mit dem Rücken lehnte er sich an die Arbeitsplatte.
    »Wie kam das gestern so plötzlich? Im Auto war er doch bestens drauf.«
    Oliver drehte das Wasser ab. Er begegnete dem neugierig-misstrauischen Blick des Beamten.
    Wie viel wusste er wirklich? Angeblich war ihm das Übersinnliche auch schon begegnet. Kein Grund, mit der Tür ins Haus zu fallen. »Ich bin mir nicht sicher. Es ging von einem Moment auf den anderen los.«
    »Aber er schien nicht unter Schmerzmitteln zu stehen. Ich hatte den Eindruck eines leicht überdrehten Jungen, besonders als wir uns gemeinsam das Haus angesehen haben. Er kam mir vor, als sei er für eine Weile wie besessen gewesen.«
    George hob eine Braue. Er schwieg. Sein Blick schien sich nach innen zu richten.
    Worüber dachte er nach?
    Daniel hatte gesagt, dass er auf dem Waldparkplatz ebenfalls etwas gespürt haben musste. Dies war ein Hinweis auf seine Sensibilität.
    Ohne ein weiteres Wort ließ sich der Beamte nieder. Er rieb sich die Schläfen.
    Oliver trat langsam näher und setzte sich ihm gegenüber. »Was denken Sie, Herr George?«
    Der Beamte zuckte unschlüssig mit den Schultern. Plötzlich erhob er sich. »Kommst du bitte mal kurz mit?«
     
    In der Schaltzentrale stellte George seine Tasse auf einem freien Platz zwischen Monitoren, Laptop und Papieren ab. Er ließ sich in einen durchgesessenen Bürostuhl fallen.
    Oliver blieb hinter ihm stehen. Der Raum passte so wenig in das Haus, wie die heruntergekommene Küche. Alles hier war – bis auf den Rechner – verhältnismäßig alt.
    Aus älteren Filmen der Endsechziger und Siebziger kannte er solche Räume. Die heruntergelassenen Jalousien gaben allem einen eigenartigen Anstrich von Agentenspiel. Irgendwie klischeebehaftet.
    George öffnete den Laptop. Der Anmeldebildschirm öffnete sich. Er loggte sich ein.
    Auf dem Monitor überlappten jetzt mehrere winzige Video-Bildschirme. George zog einen Notizblock heran und verglich seine Notizen mit der aufgeklappten Leiste der Fenster. Eines davon öffnete er mit Doppelklick.
    Was wollte ihm George zeigen?
    Das Standbild zeigte die Villa bereits einige Zeit nach Sonnenuntergang. Der Beamte drückte den Play-Button. Der Kameraausschnitt wies auf den Eingangsbereich und einen Teil des Parkplatzes. Der Jeep, Matthias’ anthrazitgrauer Golf Variant, und Daniels bunt bekleckster Passat standen nebeneinander, genau die Anordnung wie vor Camillas Abfahrt. Wollte George ihm zeigen, dass Daniels Auto nicht mehr da war?
    Peinlich, aber logisch. Er wusste, dass Daniel hier war, sah aber das Auto nicht mehr. Woher sollte George wissen, dass Camilla den Wagen mitgenommen hatte …
    Das Bild ruckte. Ein Vogel glitt an der Kamera vorbei. Im Erdgeschoss ging ein Licht an, das durch das Salonfenster auf den Parkplatz fiel.
    Plötzlich hielt George den Bildlauf an. Mit dem Mauszeiger wies er auf das Fenster. Eine schlanke Silhouette hob sich gegen die schwache Helligkeit ab.
    Wer war das?
    Oliver neigte sich mit zusammengekniffenen Augen weiter nach vorn.
    George zoomte den Ausschnitt heran.
    Wie eigenartig. Das Fenster und die Möbel wirkten ziemlich klar, die Gestalt jedoch zerfaserte. Es schien fast, als zerflösse sie in rauchigen Nebeln. Einzig die hellen Augen stachen hervor. Oliver erkannte die Iris so gestochen scharf, als wäre sie auf einem hochauflösenden Foto.
    Ihm wurde kalt. Das war doch unmöglich.
    George drehte sich im Stuhl zu ihm um. »Dieses Bild entstand eine knappe Minute, nachdem Christian anfing zu schreien.«
    Ein Geist … Dieses Haus bot keinen Schutz. Sie hatten durch Christian etwas von Walters Haus mitgebracht. Um was handelte es sich? Was wollte dieses Wesen?
    War Chris wieder in Gefahr?
    Oliver musste seine Gedanken ordnen.
    »Ich gehe Daniel und Matthias wecken. Die beiden sollten das auch erfahren.«
     
    »Halt es da an, Lukas.« Daniel tippte auf den Monitor und neigte sich nach vorn. Er rieb sich die Augen. »Ob Micha gestern Morgen das Ding gesehen hat?« Er wandte sich Oliver zu. Trotz seiner äußerlichen Ruhe flackerte sein Blick.
    »Der Eindringling im Haus eures Großvaters hat ausgesehen wie ein Mann mit dunklen Haaren, meinte Michael und dass er menschlich aussah.«
    Matthias schüttelte den Kopf. »Langsam wird mir das mit dem unheimlichen Zeug zu viel. Ich will endlich wieder einen stinknormalen Fall, bei dem ich von Anfang bis Ende einfach nur die reale Welt um mich habe.«
    Wie dachte wohl

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