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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Zeit miterlebt. Die wenigsten älteren Menschen schienen daran erinnert werden zu wollen.
    Walter wurde immer mehr zu einem Mysterium.
    Vorsichtshalber merkte er sich eine Heftnummer. Glücklicherweise waren der Stern und der Spiegel inzwischen online einzusehen. Wenn er ins Internet kam, würde er ein wenig besser recherchieren können.
    Daniels Handy klingelte.
    »Verdammt!«
    Offenbar war sein Freund so wenig darauf vorbereitet gewesen, dass ihm der Stoß Briefe, den er gerade durchsah, aus den Händen glitt.
    Seit der Begegnung mit der Erscheinung wirkte Daniel entschieden ausgelaugter und dünnnerviger.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und sah aufs Display. Stöhnend verdrehte er die Augen.
    »Ja, Matthias?«
    Oliver hörte Habichts Wutgebrüll. Verstehen konnte er leider nicht sehr viel.
    Daniel hielt sein Telefon ein Stück vom Ohr weg.
    »Hör auf mir einzureden, dass ich Scheiße gebaut habe«, versuchte er Matthias’ Wortschwall zu unterbrechen. »Das weiß ich auch ohne dich. Aber …«
    Habichts Wut würde unweigerlich bedeuten, dass sie sofort zurückkommen mussten.
    Daniel handelte unverantwortlich – anders kamen sie allerdings an nicht eine hilfreiche Information.
    Auch wenn Oliver wenig über Walter wusste, konnte er sicher einige Verbindungen herstellen, die einem Außenstehenden verschlossen blieben.
    Er umrundete das Bett und die Berge aufgestapelter Dokumente und Zeitschriften. »Darf ich?«
    Daniel zuckte die Schultern. »Dir hört er sicher auch nicht zu.«
    Die Befürchtung teilte Oliver. Trotzdem nickte er Daniel auffordernd zu, bis dieser ihm das Handy reichte. »Versuch dein Glück.«
    »Hörst du mir überhaupt zu, Daniel?«
    Die Lautstärke hinterließ ein unangenehmes Klingeln in Olivers Ohr. »Hallo Matthias, ich bin’s.«
    Unwirsches Brummen drang durch die Hörmuschel. »Schickt er dich vor?«
    »Nein. Ich wollte mit dir reden und erklären, warum wir weg sind.«
    Im Hintergrund ächzten Federn. Offenbar ließ Matthias sich in sein Bett oder einen Sessel fallen.
    »Na dann, ich höre?«
    Das klang derart herablassend und tadelnd, dass Oliver am Liebsten das Gespräch unterbrochen hätte.
    »Ich bin kein Kind mehr, Matthias.«
    Schweigen.
    »Wir sehen uns auf eigene Faust um, weil wir denken, dass ich Informationen aus Dingen ziehen kann, die ihr nicht sehen würdet.
    »Das ist schon klar.« Matthias klang ernst und nicht mehr sonderlich verärgert. »Mir ist es auch lieber, wenn du mit deinen Brüdern ein Auge auf alles hast. Uns fehlt generelles Grundwissen. Doch ohne explizite Anweisung dürft ihr nicht in die Wohnung. Dein Großvater ist in Untersuchungshaft, das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass er heute Vormittag – nach 72 Stunden also – einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden muss. Wenn Gregor und Bernd bis dahin keine stichhaltigen Beweise vorlegen können, die die Verdachtsmomente gegen Walter erhärten, ist der alte Mann bis heute Nachmittag wieder zu Hause. Und dann will ich mal sehen, wie ihr eure Suchaktion erklären wollt.«
    72 Stunden? Oliver ließ den Blick schweifen. Warum hatten sich Roths Kollegen nicht schon längst hier gründlich umgesehen? Das wäre doch nur logisch.
    »Matthias?«
    »Hm?« Er klang genervt.
    »Haben sich eure Kollegen hier umgesehen?«
    »Mit Sicherheit.«
    »Du hast keine Info bekommen?«
    Er schnaubte. »Vergiss es. Für Gregor bin ich nur Bernds Assistent. Der sieht mich in etwa auf der gleichen Ebene wie Daniel. Ich bin der Letzte, mit dem er sprechen würde.«
    Die Federn quietschten wieder. Matthias atmete tief durch.
    »Vergiss, was ich sagte, okay? Es ist nicht in Ordnung, über Kollegen abzuziehen.«
    »Hör doch mal auf, ständig überkorrekt zu sein, okay?«
    Matthias ging darauf nicht ein. »Ich komme euch abholen. Versprecht mir, dass ihr nicht noch mehr Chaos anrichtet. Ich habe keine Lust, wegen euch beurlaubt zu werden.« Er legte auf.
    Oliver reichte Daniel das Handy. »Er kommt uns abholen.«
    Nachdenklich nickte er, während er sein Handy in die Jackentasche gleiten ließ. »Er hat dir zumindest zugehört.«
    »Was bringt uns das? Er schleift uns an den Haaren zurück.«
    »Wir haben noch ein bisschen Zeit. Nutzen wir sie.«
     
    Kein Wunder, wenn Roths Leute nichts gefunden hatten. Hier stapelte sich der Plunder. Oliver erwartete nicht, vor Matthias’ Eintreffen auch nur den Kleiderschrank oder die Nachttische zu erreichen.
    Er fischte einige schmutzige Kleider vom Boden und warf sie auf das

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