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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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irgendwie auf die Route der Stalward hingewiesen hatte. Seit die Unionstruppen St. Augustine besetzten, waren drei ihrer Schiffe auf Grund gelaufen. Auf die Ergreifung des Spions namens Mokassinschlange
    — tot oder lebendig — war eine Belohnung ausgesetzt worden.
    Durch dunkles Gestrüpp folgten Ian und seine Männer der Spur. Niemand beschwerte sich über Insekten, Dornen oder Morast.
    Kurz vor Tagesanbruch machten sie Rast, um zwei Stunden zu schlafen, während jeweils drei Wachposten einander ablösten. Ian selbst schlief nicht. So nahe lag St. Augustine, und er glaubte fast, Alainas Parfüm zu riechen ... Er saß im Gras, starrte zum dunklen Himmel hinauf und wünschte, er könnte den unseligen Konflikt vergessen.
    Würde er eines Tages wieder ein friedlicheres Zuhause finden, mit seiner Familie? Die Erinnerung an jene Nacht, in der er nach St. Augustine geschlichen war und Alaina besucht hatte, genügte ihm nicht.
    Wenigstens hatte er ihre Liebe gespürt, trotz seines Verdachts, sie wäre in die Spionage-Aktivitäten der Rebellen verwickelt. Die Mokassinschlange — der Name verfolgte ihn. In seinem Herzen war eine seltsame Angst erwacht. Es drängte ihn, nach St. Augustine zurückzukehren und sich zu vergewissern, daß die Informationen stimmten, daß seine Frau tatsächlich in der Stadt geblieben war und Dr. Percy in Julians Praxis assistierte. Wie man ihm mitgeteilt hatte, verweigerte der Doktor den Unionssoldaten niemals seine ärztliche Hilfe.
    Ian kannte Dr. Percy. Vor dem Krieg war der alte Mann Militärarzt in Washington gewesen. Jetzt diente er den Interessen seiner südlichen Heimat. Und Alaina arbeitete mit ihm zusammen, was bedeuten konnte ...
    Daran wagte Ian nicht zu denken.
    »Major!« Er wandte sich zu Sam, der lautlos herankroch. »Soeben hat Billy ein Geräusch gehört. Ich glaube, wir haben das Waffenlager gefunden.«
    »Wecken Sie die Männer«, befahl Ian.
    Wenige Minuten später eilten" sie auf leisen Sohlen durch die Büsche. Billy zeigte auf einige Wagen zwischen den Bäumen.
    Offensichtlich wurden sie nur von einem einzigen Mann bewacht, der langsam umherwanderte.
    »Schalten wir ihn aus?« wisperte Sam.
    »Nein, wir brauchen ihn lebend«, entgegnete Ian. »Schicken Sie Reggie zu mir.«
    Reggie war der beste Scharfschütze des Trupps, und seine Kameraden behaupteten, er könne einem Moskito
    aus hundert Schritte Entfernung ein Auge herausschießen.
    »Zwingen Sie ihn, die Waffe fallen zu lassen«, flüsterte Ian. »Aber verletzen Sie ihn nur leicht, weil ich mit ihm reden und herausfinden muß, warum er sich hier versteckt und wie viele andere Rebellen in der Nähe sind.«
    Reggie nickte und sank auf ein Knie. Die Augen zusammengekniffen, zielte er und schoß in den Oberarm des Wachtpostens.
    Schreiend ließ der Soldat sein Gewehr los, schaute gehetzt nach allen Seiten und umklammerte den verletzten Arm. Ian trat vor und zielte mit seinem Colt auf seine Brust.
    O Gott, der Rebell war noch ein grüner Junge. Ian fühlte sich elend. War sein geliebtes Florida so tief gesunken, daß es sogar Kinder in den Kampf schickte? Zum Glück mußte er den Burschen nicht töten.
    In wachsender Furcht starrte ihn der etwa zwölfjährige Junge an.
    »Was macht ein Kind bei einem Waffenlager?« fragte Ian.
    »Ich bin kein Kind«, verteidigte sich der Rebell. »Private Elisha Nemes, von den Florida-Freiwilligen.« Er hatte dunkle Augen und Sommersprossen, trug einen langen braunen Mantel und einen Schlapphut. Obwohl er herausfordernd das Kinn zu heben versuchte, wirkte er völlig verängstigt.
    »Wenn man dir eine so verantwortungsvolle Aufgabe anvertraut, mußt du ein guter Soldat sein, Private Nemes. Aber jetzt bist du mein Gefangener ...«
    »McKenzie!« würgte Elisha hervor. »Sie sind der Panther!«
    »In der Tat. Und jetzt erzähl mir, wo deine Kameraden stecken.«
    Nervös spähte Elisha nach Norden. »Das verrate ich nicht.« Seine Lippen begannen zu zittern. »Werde ich meinen Arm verlieren?«
    Ian wandte sich zu Reggie, der gleichmütig die Schultern zuckte. »Zweifeln Sie etwa an meiner Schießkunst, Major? Nur eine Fleischwunde. Paß auf, daß du dich nicht infizierst, Kleiner. Dann wirst du deinen Arm behalten.«
    »Und wieder ein Gewehr tragen«, ergänzte Sam leise, »und vielleicht sterben, wenn man das nächste Mal auf dich feuert.«
    »Nun, wo sind deine Leute?« fragte Ian.
    Nach ein paar Sekunden war Elishas innerer Konflikt beendet. »Die sind nach Norden gegangen.«
    »Wie

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