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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie schon längst rausgeschmissen, wenn ich Sie wäre.«
    »Das ging mir auch schon durch den Kopf. Aber sie ist Lisas Mutter. Und Lisa ist wirklich in Ordnung.«
    »Lisa hat uns diesen ganzen Mist erst eingebrockt«, sagte Francine. »Aber das können Sie natürlich nicht wissen, Sie ahnungsloses Schätzchen. Meine ach so wundervolle Tochter hat sich mit einem verdammten Nigger eingelassen und …«
    »Mir gefällt Ihre Ausdrucksweise nicht, Lady.«
    »Danke«, murmelte Lisa.
    »Erzähl du es ihr«, sagte Francine. »Ich wette, sie ist ganz versessen drauf, alles darüber zu erfahren, damit sie weiß, wem sie die Schuld geben kann, wenn einer von diesen Irren sie umbringt.«
    »Ich fing an, mit diesem Jungen auszugehen«, erzählte Lisa. »Und ein paar Kerle haben ihn gestern Abend umgebracht. Weil ich mit ihm ging. Und weil er schwarz war.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Sandy.
    »Oh, Sie haben das Beste noch gar nicht gehört. Erzähl ihr den besten Teil von der ganzen Geschichte, Schatz.«
    »Wir wissen es ja gar nicht mit Sicherheit.«
    »Der Opa von dem Bimbo ist so was Ähnliches wie ein Voodoopriester«, erklärte Francine. »Er hat die ganze Stadt mit einem Zauberbann belegt. Das ist es, was hier vor sich geht. Deshalb haben wir den schwarzen Regen. Das ist Großvaters Vorstellung von Rache.«

    »Das ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe.«
    »Es könnte aber stimmen«, sagte Trev. »Wir sind unterwegs zum Haus der Chidis, um das zu überprüfen.«
    »Glauben Sie im Ernst, dass es Voodoozauber ist?«
    »Ich hab vor, das rauszufinden.«
    »Das schlägt alles, was ich je gehört habe. Und was wollen Sie dagegen tun?«
    »Ihn dazu bringen, damit aufzuhören.«
    »Haben Sie keine Angst, dass er Sie verhext?«
    »Ich nehme an, er wird es vielleicht versuchen.« Trev bemerkte, dass er noch gar nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte. Aber es machte ihm keine Angst, und er fragte sich, warum.
    Vielleicht weil du gar nicht wirklich glaubst, dass der Alte irgendwelche magischen Kräfte besitzt.
    Wenn er keine hat, warum machst du dir dann die Mühe, ihn zu überprüfen?
    Nur wegen der entfernten Möglichkeit, dass er sie doch besitzt?
    Ich werde es noch früh genug herausfinden, dachte er. Bis zum Haus der Chidis kann es nicht mehr viel weiter als eine Meile sein.
    Noch ein paar Minuten, und er würde dort sein. Mit seiner Wagenladung Frauen.
    Hinter dem Vorgarten des Eckhauses stachen die bleichen Lichtkegel von drei Motorrädern in die Nacht. Trev zuckte zusammen, und Sandy schrie: »Vorsicht!«
    Die Fahrer waren schwarz. Wahnsinnige. Einen Augenblick lang dachte Trev daran, sie umzufahren. Aber er überlegte es sich anders. Das waren große Maschinen. Ein
Zusammenstoß konnte Sandy durch die Frontscheibe schleudern. Er riss das Steuer nach rechts und hoffte, hinter ihnen vorbeizukommen.
    »Festhalten!«, schrie er. Sein rechter Vorderreifen sprang über den Bordstein, dann der hintere, der Wagen neigte sich nach links, und er hörte Francine hinter sich kreischen, aber es war nichts passiert, er hatte die Motorräder nicht erwischt; das vorderste zog gerade noch vor ihm vorbei, als er auf die Kreuzung schoss und auf den Stoß wartete, wenn die Räder wieder auf den Boden schlugen, und irgendetwas krachte in den Wagen.
    Es fühlte sich an wie der Vorschlaghammer eines Riesen, der das Heck des Autos traf. Er hörte Schreie. Das Kreischen von reißendem Metall, das Bersten von Glas.
    Der Aufprall ließ seine Zähne aufeinanderschlagen, wischte Pattersons Stetson von seinem Kopf, warf ihn gegen die Tür und wieder in den Sitz zurück. Die Welt draußen vor der Windschutzscheibe drehte sich und kippte auf die Seite. Etwas schrammte gegen seine Wange. Die Pumpgun? Sandy fiel auf ihn. Funken flogen gegen die Frontscheibe, die von dem über den Asphalt schlitternden Wagen aufstoben.
    Er sah die roten Bremslichter des Autos, mit dem er zusammengestoßen war. Dann wanderten sie, weil sich sein Wagen langsam um die eigene Achse drehte, zum Rand der Windschutzscheibe und verschwanden.

    3
    Weil Maureen das Steuer nach links herumriss, wäre sie um ein Haar am Heck des Wagens vorbeigeschrammt, der aus der Querstraße geschossen kam, über die Ecke des Bürgersteigs raste und auf zwei Rädern in die Kreuzung schlingerte. Um ein Haar. Sie erwischte ihn seitlich am Kofferraum.
    Sie wurde nach vorn geschleudert, ihre steifen, ausgestreckten Arme knickten an den Ellbogen ein. Doch der Aufprall war nicht so

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