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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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auf dem glatten Boden der Wanne gelegen hatte, fühlte die heiße Dusche, die auf sie herabprasselte, fühlte, wie Buddy ihren Hintern hochhob und in sie eindrang. Die Erinnerung raubte ihr den Atem. Sie fühlte, wie sich von ihrem Bauch aus Hitze ausbreitete.
    Ein bebendes Seufzen entrang sich ihr.
    Sie erinnerte sich jedoch, dass sie nur Schmerz und Wut und Scham gefühlt hatte, als Buddy sie mit Gewalt nahm. Keine Spur von Erregung. Nicht einmal der Wunsch, ihn zu töten, hatte irgendwelche Lustgefühle in ihr ausgelöst.
    Ich war eben anders als jetzt.
    »Seltsam«, murmelte sie.
    Plötzlich empfand sie den unwiderstehlichen Wunsch, den Regen zu spüren, und sie kurbelte das Fenster runter und streckte ihren Arm nach draußen. Die warmen Tropfen klatschten dagegen. Wie herrlich es wäre, ein Cabrio zu fahren, zu fühlen, wie der Regen auf sie herabprasselte. Sie fing etwas davon in ihrer hohlen Hand auf. Als sie ihn sich ins Gesicht rieb, erblickte sie ein Stoppschild.
    Ich könnte anhalten und aussteigen, dachte sie. Nur für eine Minute.
    Nein, ich muss sie finden.
    Der Regen würde sich herrlich auf ihrer Haut anfühlen. Aber das Blut der drei würde sich noch weit besser machen.
    Dann begriff sie, dass sie gerade schnurstracks über die Kreuzung gefahren war, ohne rechts und links nach ihnen zu schauen.
    Sie trat auf die Bremse. Der Jeep kam schlitternd zum
Stehen. Sie rammte den Rückwärtsgang ein und setzte ein paar Meter zurück, doch dann überlegte sie es sich anders.
    Sie waren vermutlich gleich eine der ersten Seitenstraßen hochgefahren, nachdem sie auf diese Straße abgebogen waren. Die erste oder zweite.
    Sie stoppte, legte den Vorwärtsgang ein und fuhr wieder in die alte Richtung, während sie darüber nachdachte.
    Wahrscheinlich waren sie nach links abgebogen, denn die Straßen, die rechts abgingen, waren Parallelstraßen zu der, in der Buddy wohnte, würden sie also wieder dorthin zurückbringen, von wo sie gekommen waren.
    Maureen grinste.
    Es lag auf der Hand. Sie waren nach links abgebogen.
    Das bedeutet, ich muss nach rechts abbiegen, überlegte sie, weil ich aus der anderen Richtung komme.
    Ich fange bei der ersten Querstraße an, checke sie bis zu ihrem Ende durch und arbeite mich langsam durch die nächste wieder zurück.
    Sie fuhr schneller.
    Sie war zwei Blocks gefahren, als ein Mann aus einer Einfahrt gerannt kam. Sie trat das Gaspedal durch und hoffte, ihn zu erwischen. Aber er lief zu schnell. Er würde es vor ihr über die Straße schaffen, und sie wollte seinetwegen nicht das Steuer herumreißen, weil sie fürchtete, sie könnte ins Schleudern geraten und irgendwo dagegenkrachen. Plötzlich breitete der Mann die Arme aus und stürzte mit dem Kopf voraus auf den Asphalt. Er schlitterte ein paar Meter und blieb direkt vor ihr liegen. Maureen sah den gefiederten Schaft eines Pfeils senkrecht aus der Mitte seines Rückens
ragen. Sie warf einen schnellen Blick zum Straßenrand und sah den Mann mit dem Bogen. Er stand in einem Vorgarten. Er trug einen Lendenschurz und ein Stirnband mit Federn um den Kopf. Er zog einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher. Dann holperte der Jeep über den Mann auf der Fahrbahn.
    Kurz darauf prallte etwas mit einem dumpfen Geräusch vom Heck des Jeeps ab.
    Ein Pfeil? Der Bastard hat auf mich geschossen!
    Sie verspürte ein plötzliche Verlangen, zu wenden und den Mistkerl auf die Hörner zu nehmen und plattzufahren.
    Verdammt, nein, dachte sie. Wenn ich weiterhin meine Zeit verschwende, finde ich Buddy und seine Kumpels nie.
    7
    »Will jemand noch mehr von meiner Geburtstagsparty sehen?«, fragte Kara, als Für eine Handvoll Dollar zu Ende war.
    »Ich finde, wir sollten auf dem Sender bleiben«, sagte Denise. »Sie bringen vielleicht noch mal Nachrichten.«
    »Okay.«
    Denise lächelte und tätschelte das Knie des Mädchens. Und packte es fester, als sie das lauter werdende Dröhnen von Motorenlärm hörte. Sie sah Tom an und starrte dann auf die Haustür. Das Dröhnen schien von dort zu kommen. Als würde ein Motorrad oder ein hochfrisiertes Auto draußen
auf der Straße vorbeibrettern. Sie wartete darauf, dass der Lärm abebbte. Doch er wurde lauter und lauter und erstarb schließlich abrupt.
    Ein kalter Schauder kroch ihren Rücken hinauf.
    »Scheiße«, sagte Tom.
    Sie sah ihn von der Seite an. Er starrte auf die Haustür. Er sah aus, als hätte ihn soeben jemand aufgefordert, einen Wurm zu essen.
    »Ist irgendwas?«, fragte Kara.
    Denise beugte sich

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