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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Was denken Sie?«
    »Ja. Geht um Himmels willen nicht aus dem Haus. Das ist viel zu gefährlich. Man kann nie wissen, in was ihr da draußen möglicherweise reingeratet.«
    »Ja, so sehe ich das auch.«
    »Lass mich mit ihm reden.«
    »Ja. Augenblick.«
    John hörte ein leises Schaben hinter sich, begriff, dass dies die aufschwingende Toilettentür sein musste, und drehte
den Kopf, um zu sehen, ob es Lynn war. Sie suchte seinen Blick. Und erstarrte plötzlich. Aus ihrem Gesicht wich alle Farbe. Ein entsetzter, panischer Ausdruck trat in ihre Augen.
    Scheiße, ich hab geweint, dachte er.
    »Alles in Ordnung«, sagte er rasch.
    Lynn machte erleichtert die Augen zu. Mit einem Seufzen ließ sie den angehaltenen Atem entweichen und lehnte sich, da ihre Knie anscheinend ein bisschen weich wurden, mit der Schulter gegen den Türrahmen.
    »Mr. Foxworth?« Die Stimme eines Fremden.
    »Hallo. Tom?«
    Lynn machte die Augen auf. Sie blinzelte verwirrt.
    »Ja. Denny sagte, Sie wollen mit mir reden.«
    John nickte und zwang für Lynn ein Lächeln auf sein Gesicht. »Ich möchte, dass ihr im Haus bleibt, Tom. Versucht auf keinen Fall, aus der Stadt rauszukommen. Okay?«
    »Aber wenn wir es zu einer Straßensperre der Highway Patrol schaffen, sind wir in Sicherheit.«
    »Versuch es bloß nicht! Nicht mit meiner Tochter. Und nicht mit Denise. Wenn du es alleine riskieren willst, ist das deine Entscheidung. Aber was ich wirklich von dir möchte, ist, dass du im Haus bleibst und auf die Mädchen aufpasst.«
    »Na ja … Ich würde nicht abhauen und sie allein lassen, Sir.«
    »Dann bleibst du also bei ihnen?«
    Ein paar Augenblicke hörte John nichts. Dann ein leises Seufzen. »Ja, Sir«, sagte Tom. »Ich bleibe hier. Ich beschütze sie, so gut ich kann, falls etwas passiert.«
    »Danke. Das ist sehr mutig von dir.« Lynn stieß sich vom Türrahmen ab, straffte sich wieder und sah John mit fragend
gerunzelter Stirn an. »Stimmt es, was Denise erzählt hat? Dass du nass geworden bist?«, fragte er in den Hörer.
    »Ja, Sir. Der Regen hat mich zwischen dem Auto und Ihrer Haustür erwischt. Aber ich hab niemandem wehgetan. Denise ein bisschen. Aber sie ist okay. Kara hab ich nicht angerührt.«
    »Gott sei Dank. Aber jetzt bist du wieder okay?«
    »Ja.«
    »Das ist eine sehr gute Nachricht, Tom. Es freut mich, dass wir miteinander sprechen konnten.«
    »Mich auch, Sir. Und Sie können sich auf mich verlassen. Ich bleibe hier und passe auf die Mädchen auf.«
    »Dafür bin ich dir sehr dankbar, Tom. Ich weiß das zu schätzen.« Er lächelte wieder Lynn zu. »Ist Kara noch da?«
    »Sicher«, sagte Tom. »Möchten Sie noch mal mit ihr reden? «
    »Ihre Mutter.«
    »Ich gebe sie Ihnen.«
    John trat zur Seite und hielt Lynn den Hörer hin. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ihr Kinn begann zu zittern. Sie eilte mit schnellen Schritten zu ihm und griff nach dem Hörer. »Kara?« Einen Augenblick später flüsterte sie mit erstickter Stimme: »Oh, hi, mein Schatz.«
    Während sie sprach, stand John neben ihr. Er streichelte ihren Rücken. Jedes Mal wenn sie schluchzte, spürte er das Beben ihres Körper an seiner Hand.
    Sie hat heute Abend wirklich Schlimmes durchgemacht, dachte er. Wir alle haben das.
    Jetzt weint sie, überwältigt von ihrer Liebe für Kara und
vor Erleichterung, dass die Kleine heil und gesund ist, und wohl auch aus Verzweiflung, dass sie sie möglicherweise nie mehr wiedersehen wird. Vor ein paar Minuten war sie noch rasend vor Lust.
    Weil draußen vor der Tür der Tod lauert und seine knochigen Finger nach uns ausstreckt, dachte John. Das macht das Leben so intensiv und kostbar.
    Seine Hand glitt zu ihrem Po hinab. Er massierte ihn sanft durch den glatten Stoff, und sie lächelte ihn an und schniefte und sagte zu Kara: »Wir kommen bald nach Hause, Schatz.«
    Nachdem sie eingehängt hatte, drehte sie sich zu John um und hielt ihn fest. »Ich möchte, dass wir bei ihr zu Hause sind«, sagte sie.
    »Ich weiß. Ich auch.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Wir gehen besser zu den anderen zurück.«
    »Können wir nicht weg von hier?«
    »Du weißt, dass wir das nicht können. Noch nicht.«
    Er nahm Lynns Hand und ging mit ihr durch die Cocktail Lounge ins Foyer. Alle schienen sich vor der verschlossenen Tür versammelt zu haben. »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«, rief John laut.
    Die Leute wandten sich ihm zu. Das Gemurmel erstarb.
    »Wo zum Teufel warst du?«, bellte Gus.
    »Ich hab telefoniert.«
    »Zehn

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