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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Funken aus der Motorhaube eines parkenden Autos. So wie das Mädchen zurücksprang, musste die Kugel sie knapp verfehlt haben. Sie duckte sich schnell hinter den Wagen.
    Trev ließ Francine von seiner Schulter rutschen und presste sich flach auf die Straße.
    Ein Projektil prallte direkt vor seinem Gesicht mit einem bösartigen Jaulen vom Asphalt ab.
    Er drehte den Kopf nach links. Die Sehschlitze verschoben sich, und er sah nichts mehr. Mit einer Hand zog er an dem Plastiksack, bis er wieder sehen konnte.
    Er sah den Mann sofort. Ein alter, glatzköpfiger Typ in einem karierten Hemd stand etwa zwanzig Meter entfernt unter seinem Verandadach. Auf der Veranda brannte Licht. In dem Augenblick, als Trev ihn erblickte, lud der alte Knacker seine Knarre durch und jagte einen weiteren Schuss durch das Fliegengitter. Die Kugel schrammte neben Sandy über die Bordsteinkante.
    Er ist nicht nass!
    Der verfluchte Schweinehund hat Lisa umgebracht und ist nicht mal nass!
    »Hören Sie auf zu schießen, verdammt!«, brüllte Trev. »Ich bin Polizist!«
    Der Mann schwang den Lauf in Trevs Richtung und feuerte
erneut. Die Kugel schlug irgendwo hinter Trevs Kopf in den Asphalt.
    »Hören Sie auf! Lassen Sie uns vorbei. Wir haben nichts mit Ihnen zu schaffen.« Außer, dass du Lisa getötet hast, dachte Trev.
    »Aber ich mit euch!«, rief der Mann. Er hebelte eine weitere Patrone in den Lauf, als Trev sich auf die Knie stemmte und die Plastiktüte ihm wieder die Sicht nahm. Er riss sie sich mitsamt Pattersons Hut vom Kopf und konnte wieder sehen, und der Regen fühlte sich gut an auf seinem Kopf, und er streckte die Hand mit dem Revolver aus, und der Mann zielte auf ihn und drückte ab. Etwas stach in Trevs Schenkel. Etwas anderes klatschte nass dagegen, und Trev jagte, so schnell er den Abzug durchdrücken konnte, vier Kugeln aus dem Lauf. Der Alte zuckte zusammen, taumelte rückwärts, stürzte und verschwand aus Trevs Sicht.
    Trev sah nach unten. Ein roter Fladen klebte an seinem Hosenbein. Ein Stück Schädel, an dem noch Haare hingen, rutschte langsam am Stoff hinunter. Es stammte von Francines Kopf. Über ihrem rechten Ohr klaffte ein hässliches Loch.
    Er legte seinen Revolver auf die Straße und zog die Plastikbeutel von seinen Händen.
    Ein Stück über dem Knie war ein Riss in der Seite seiner Jeans.
    Wie einer der Risse in Lisas Jeans.
    Damit geh ich ja ganz nach der Mode, dachte er und lachte glucksend.
    Die Haut unter dem Riss brannte. Die Kugel musste ihn gestreift haben.

    Ich werd’s überleben, dachte er.
    »Trevor!«
    Sandy stand direkt vor ihm. Als er seinen Mund zwischen ihre Beine presste, packte sie ihn an den Haaren. Sie bog seinen Kopf zurück. Er starrte zwischen ihren Brüsten hindurch nach oben in ihr missbilligend dreinblickendes, schwarzes Gesicht.
    »Grandpa Chidi«, sagte sie. »Erinnerst du dich?«
    Trev nickte. Er erinnerte sich. Aber es war ihm egal. Er sträubte sich gegen ihren Griff und versuchte, den Mund wieder zwischen ihre Schenkel zu kriegen, aber sie riss seinen Kopf so weit zurück, dass ihm Tränen in die Augen schossen. Er schrie auf.
    »Ich finde, wir sollten zu Ende bringen, was wir angefangen haben«, sagte sie.
    »Okay, okay.«
    Sie ließ seinen Kopf los und trat einen Schritt zurück.
    Trev tastete nach seinem Revolver.
    Sie trat auf seine Hand und rammte ihr Knie gegen seine Stirn. Der Schlag warf ihn auf den Rücken. Seine Hand rutschte unter ihrem Schuh hervor. Aber ohne den Revolver.
    Er stemmte sich hoch.
    Sandy hatte die Kanone und richtete sie auf sein Gesicht. »Steh auf«, sagte sie. »Wir haben einen Job zu erledigen. «

    10
    Von den Leuten, die ins Restaurant gestürmt und lebendig gefangen genommen worden waren, war der Junge mit dem Irokesenschnitt noch immer bewusstlos, und ein Mann hatte zwei gebrochene Arme. Die beiden zu waschen machte keinen Sinn.
    Vier waren jedoch in einer ausreichend guten Verfassung, um ihnen bei der Verteidigung des Restaurants zu helfen: Bill, der Autoparker; ein Junge von ungefähr sechzehn Jahren, der nur ein T-Shirt anhatte; eine junge Frau in einem Nachthemd; und der ältere Herr, der versucht hatte, John mit seinem Golfschläger den Schädel einzuschlagen.
    Gefesselt und mit den Füßen stoßend, wurden sie in die Küche getragen und auf den Fußboden neben die Waschzuber gelegt.
    Die Wannen waren mehr als einen halben Meter tief und schienen groß genug, dass sich jemand hineinsetzen oder hineinknien konnte. John drehte den Wasserhahn

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