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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Offensichtlich fand sie keinen sonderlichen Gefallen daran, eigenhändig tanken zu müssen.
    Willis überlegte, ob er ihr seine Hilfe anbieten sollte.
    Sie würde wahrscheinlich denken, ich versuche sie aufzureißen.
    Sie sah gut aus, wenn sie sich, wie jetzt, vornüberbeugte. Ihre ausgewaschenen Jeans spannten sich um ihren Hintern. Ihr blaues T-Shirt war so eng, dass er die Höcker ihrer Wirbelsäule und die Konturen ihres BHs sehen konnte. Der Saum war am Rücken aus ihrer Jeans gerutscht und entblößte einen Streifen nackter Haut in der kalten Abendluft.

    Sie muss frieren, dachte Willis.
    Vielleicht sollte ich ihr doch meine Hilfe anbieten.
    Er nahm die kalte Zigarette wieder aus dem Mund, schob sie in seine Tasche zurück, wo wahrscheinlich jede Menge Fusseln an ihr hängen bleiben würden, und trat vom Gehsteig vor dem Kassen- und Verkaufsraum herab. Er machte einen Schritt, als das Krachen eines Donners die Nacht erschütterte.
    Die Frau schreckte hoch.
    Der Regen prasselte nieder, verdunkelte die grellen Lichter der Mobil-Tankstelle und durchtränkte Willis mit seiner Hitze, als er, von einer seltsamen Erregung erfasst, auf die Frau zulief.
    Sie war unter dem Tankstellendach trocken geblieben. Sie hatte sich aufgerichtet und die Zapfpistole aus dem Einfüllstutzen genommen, die sie jetzt seitlich neben sich hielt, einen schockierten Ausdruck auf ihrem Gesicht, als Willis aus dem Regen auf sie zukam.
    »Herr im Himmel!«, stieß sie hervor.
    »Lassen Sie mich Ihnen helfen«, sagte Willis und griff nach der Zapfpistole.
    »Sie sind vollkommen schwarz ! Was für ein irrer Regen ist …?«
    Er entriss ihr die Zapfpistole. Mit der anderen Hand packte er sie am Dekolleté ihres T-Shirts. Er schob sie rückwärts, stieß sie mit dem Rücken auf den Kofferraumdeckel und hielt sie, die geballte Faust grob auf ihre Brust pressend, unten.
    Sie öffnete den Mund, um ihn zu beschimpfen oder zu schreien.

    Er rammte die Zapfpistole hinein. Er drückte den Hebel durch. Benzin sprudelte aus ihrem Mund und floss über ihren Hals. Sie schlug mit den Fäusten auf den Kofferraum, würgend und hustend, die Augen fest zusammengepresst, und krallte mit beiden Händen nach der Zapfpistole.
    Willis zog den Zapfhahn aus ihrem Mund und bespritzte ihr Gesicht und ihr T-Shirt. Er rammte ihr die Zapfpistole in den Bauch. Sie bäumte sich unter seinem ausgestreckten Arm auf, und eine Benzinfontäne spritzte aus ihrem Mund.
    Er trat einen Schritt zurück und ließ sie vom Kofferraum rutschen. Ihre Knie krachten auf den Beton. Sie fiel nach vorn und fing sich mit den Händen ab.
    Willis spritzte sie noch einmal gründlich von oben bis unten ab.
    Dann ließ er den Schlauch fallen, fischte das Streichholzbriefchen aus seiner Tasche, wo es sich an den Twix-Schokoriegel schmiegte, und riss ein Streichholz an.
    Sofort leckten Flammen über seine Hände und Arme, doch er schaffte es trotzdem, das Streichholz zu werfen.
    Es ging in der Luft aus.
    Deshalb bückte er sich und berührte ihr Haar.
     
    Chet Baxter wartete neben seiner Freundin Christie Lord in der Schlange, um Karten für die Sieben-Uhr-Vorstellung von Out Are The Lights zu kaufen, als der Donner krachte. Sie zuckten beide zusammen. Lachend presste Chet sie an sich. Sie lächelte zu ihm empor. Die Lichter verdunkelten sich. Als der heiße, erregende Regen auf ihre Köpfe und Schultern herabprasselte, sah Chet, wie ihr Gesicht fleckig
wurde und dann ganz verschwand, außer dem Weiß ihrer Augen und Zähne.
    Er packte ihr nasses, herabhängendes Haar, doch ehe er ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten reißen konnte, um ihre Kehle bloßzulegen, zerkratzten ihre Fingernägel seine Wangen. Er schrie auf und packte ihre Handgelenke. Jemand rempelte gegen sie. Sich an Christie festklammernd, taumelte Chet rückwärts und stürzte auf das Trottoir. Sie fiel auf ihn und schnappte fauchend und die Zähne fletschend nach seinem Gesicht.
    Mit einem Ruck sah sie auf.
    Chet krallte beide Hände um ihre Kehle.
    »Nein«, keuchte sie. »Warte. Schnappen wir uns die anderen .«
    Obwohl er nichts lieber getan hätte, als das Leben aus der Schlampe rauszuquetschen, ließen ihre Worte ihn zögern. Er lockerte seinen Griff einen Moment lang, und sie riss sich los. Sich rückwärts schiebend, kroch sie von ihm herunter. »Die anderen«, sagte sie noch einmal.
    Sich auf den Knien aufrichtend, streckte das durchnässte, schwarze Gespenst einen Arm aus und deutete über seine Schulter. »SCHNAPPEN WIR UNS

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