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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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im Vergleich zum kalifornischen Durchschnitt billig waren, musste man für ein Haus wie das hier mindestens hundertfünfzigtausend auf den Tisch blättern.
    Wahrscheinlich waren die Pizzen für den Sohn des Hauses und seine Kumpels.
    Würde hier eine Motorradgang wohnen, würden sie sich ihre Pizzas nicht bringen lassen, sondern …
    Über ihr schien die Nacht zu explodieren.
    Maureen zuckte zusammen.
    »Oh, Mann, auch das noch!«, stöhnte sie und rannte auf die Veranda zu.

    Der Regen rauschte nieder, ehe sie das schützende Dach erreichte. Als sie die Hitze des Regens auf ihrem Kopf fühlte, blieb sie stehen.
    He, dachte sie, das ist schön.
    Sie bückte sich und stellte die Pizzaschachteln vor sich auf den Gehweg. Sie streifte die Jacke von ihren Schultern, breitete die Arme aus und bog den Kopf in den Nacken, um den Regen auf ihrem Gesicht zu spüren. Binnen Sekunden war ihr Kleid vollkommen durchnässt und klebte an ihrem Körper.
    Ein warmer Schauder durchlief Maureen. Sie verspürte das Verlangen, sich nackt auszuziehen und im Gras zu wälzen. Doch ein anderer Drang war stärker.
    Direkt vor ihr, links neben der Verandatreppe, sah sie die undeutlichen Umrisse von Steinen, die als Begrenzung für eine Rasenfläche in die Erde gesteckt waren. Sie lief hin und lockerte einen davon. Es fühlte sich so gut an, tropfnass im Regen zu kauern, dass es ihr schwerfiel, sich wieder aufzurichten. Doch sie stellte sich vor, wie sie mit dem Stein zuschlug und ein Gesicht zu blutigem Brei zerschmetterte. Das Bild, das sie dabei vor ihrem inneren Auge sah, brachte Maureen auf die Beine.
    Sie trug den Stein zum Gehweg zurück, legte ihn auf die nasse, schwarze obere Pizzaschachtel und hob alle drei Schachteln mit beiden Händen hoch.
    Mit einem Grinsen auf dem Gesicht stieg sie die Stufen zur Veranda hinauf. An der Tür balancierte sie die Pizzas auf ihrer linken Hand, die Ränder der Schachteln gegen ihre Brust gelehnt, damit sie ihr nicht entglitten. Mit der rechten Hand griff sie nach dem Stein und benutzte eine Ecke, um damit auf die Klingel zu drücken. »Pizza!«, rief sie.

    Sie ließ den Stein sinken und presste ihn an ihre rechte Pobacke, wo er nicht zu sehen war. Ungeduldig wippte sie auf den Zehen.
    Die Tür schwang auf.
    »Pizza!«, schrie sie dem Teenager ins Gesicht. Der Junge, ein großer, muskulöser Bursche mit hochgebürstetem Haar und einem ganzen Beet blühender, roter Pickel auf dem Kinn schien erfreut, sie zu sehen. Eine halbe Sekunde lang.
    »Was zum Geier?«
    Sie riss den Stein hoch und zielte auf sein Kinn.
    Sein Arm zuckte hoch. Maureens Handgelenk schlug dagegen. Schmerz schoss ihren Arm hinauf. Der Stein entglitt ihren gefühllosen Fingern, flog knapp am Kopf des Typen vorbei, krachte gegen den Türrahmen und prallte im selben Augenblick ab, als die Pizzaschachteln auf die Veranda klatschten.
    Sie versuchte, sich zu bücken, um den Stein wieder aufzuheben, doch der Junge packte sie am Ausschnitt ihres Kleids. Er zerrte sie vorwärts. Sie stolperte über die Türschwelle, fühlte, wie sie herumgerissen wurde und den Boden unter den Füßen verlor. Einen Moment lang war das angstverzerrte Gesicht des Jungen über ihr. Dann krachte sie mit dem Rücken auf den Boden. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus der Lunge und schleuderte ihren Kopf nach hinten.
    Es gab einen grässlichen, dumpfen Schlag, als ihr Hinterkopf auf den Boden knallte. In dem Augenblick unmittelbar bevor sie das Bewusstsein verlor, sah Maureen ihr Gehirn wie eine Granate explodieren und Feuersäulen aus Augen, Nase und Ohren schießen.

    2
    »Mein Gott , was war das?«, stieß Francine erschreckt hervor und grabschte mit der Hand über die Tischplatte nach der Zigarette, die ihr aus den Fingern gefallen war.
    Auch Trev war bei dem unvermittelten dumpfen Krachen zusammengezuckt.
    Lisa war fast eine Handbreit von ihrem Stuhl hochgefahren, wobei ihre Brüste unter ihrem engen Pullover dramatisch hüpften.
    »Ich hoffe, das war nur ein Donner«, sagte Trev.
    Lisa warf einen besorgten Blick zur Decke, als fürchtete sie, sie könnte einstürzen.
    »O Gott!«, ächzte Francine erneut. Die Zigarette zwischen ihren Lippen zitterte. Sie nahm einen einzigen Zug und drückte sie dann im Aschenbecher aus.
    »Es ist kein Regen vorhergesagt«, murmelte Lisa, die noch immer misstrauisch die schallschluckende Deckenvertäfelung beäugte.
    »Ich bin sicher, es war nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssen.« Trev drehte den Kopf, als er dies sagte.

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