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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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fesseln und auch seine Beine zusammenzuschnüren.
    »Warum, um alles in der Welt, hat er das nur getan?«
    John schüttelte ratlos den Kopf.
    »Er kam plötzlich reingestürmt und ging völlig grundlos
auf mich los. Wir waren immer Freunde. Es ist, als wäre er plötzlich verrückt geworden oder so. Mein Gott! Ich versteh es einfach nicht. Und was ist das für ein Zeug, mit dem er von Kopf bis Fuß bedeckt ist?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie sah John an. »Kann ich Ihre Jacke eine Weile behalten? «
    »Natürlich. Kein Problem.«
    »Ich frage mich, warum dieser Mann mein Mieder zerschneiden musste. Jetzt muss ich neue Bänder kaufen und …« Sie seufzte. »Inzwischen hat wohl jeder hier schon alles gesehen.« Offensichtlich machte ihr das jedoch nicht sonderlich viel aus. Oder sie fand, dass es nun keinen Grund mehr gab, besonders sittsam zu sein, denn sie ließ den Blazer von ihrer Brust sinken. John gelang es, nicht aufzustöhnen, als erneut eine Hitzewelle durch ihn brandete. Er wusste, er sollte wegsehen, aber er schaffte es einfach nicht. Cassy schwang die Jacke auf ihren Rücken, schob die Hände durch die Ärmel und zog die Revers vor ihren Brüsten übereinander. Sie schenkte ihm ein Lächeln. »He, die ist schön warm.«
    »Ja. Behalten Sie sie, solange Sie wollen.«
    Eine Seite ihres Munds verzog sich zu einem schiefen Grinsen, das ihre Zähne sehen ließ. »Ich frage mich, was ich jetzt machen soll.«
    »Nun, der Krankenwagen muss …«
    »Vergessen Sie den Krankenwagen. Aber ich kann wohl kaum so die Gäste begrüßen.«
    »Ich glaube nicht, dass das irgendjemand von Ihnen erwarten wird. Nicht nach dem Vorfall eben.«

    »Ich bin heute Abend so was Ähnliches wie der ›diensthabende Geschäftsführer‹.«
    »Aber heute Abend ist kein Abend wie alle anderen. Sie sollten jetzt nicht so tun, als wäre es das Normalste der Welt, derart von einem Kollegen angefallen zu werden. Warum setzen Sie sich nicht zu uns und trinken etwas? Entspannen Sie sich, bis die Cops auftauchen und diesen Typen wegbringen. Jemand anders kann für Sie den Empfang übernehmen.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte sie, noch immer die Stirn runzelnd. »Ja. Okay.«
    Sie machte Anstalten aufzustehen. John erhob sich rasch, fasste sanft ihren Arm und half ihr auf die Beine. Als sie sich aufrichtete, verzog sie das Gesicht und krümmte sich, die Arme gegen ihren Brustkorb gepresst, leicht nach vorn.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Vielleicht sollte ich mich doch röntgen lassen.«
    Die beiden Flügel der Eingangstür flogen auf. Die Menschentraube versperrte John den Blick, aber nicht lange. Schreiend und kreischend kauerten sich einige Leute auf dem Boden zusammen, andere stoben auseinander und flohen in Richtung des Speisesaals oder der Bar auf der anderen Seite des Restaurants. Manche blieben stehen, um zu kämpfen.
    Einer der Männer taumelte rückwärts, als eine Kamera gegen die Seite seines Kopfs krachte. Die Frau, die den Schlag geführt hatte, setzte ihm nach, warf sich mit den Knien auf seine Brust, als er zu Boden stürzte, und schlug auf sein Gesicht ein.
    John schob Cassy in Richtung des Speiseraums. »Sehen Sie zu, dass Sie von hier wegkommen!«, bellte er.

    Niemand kam dem gestürzten Mann zu Hilfe. Die Frau prügelte noch immer auf sein Gesicht ein, wobei sie ihre Kamera beim Teleobjektiv gepackt hielt und sie wie eine Keule niedersausen ließ.
    Ihr Haar war schwarz und klebte nass an ihrem Schädel. Auch ihr triefendes Gesicht war schwarz. Die Schultern ihres Trenchcoats ebenfalls.
    Als John auf sie zustürzte, wankte ein Mann in einer Cordjacke rückwärts und prallte gegen ihn. Der Zusammenstoß ließ den Mann seitwärts stolpern, wobei er sich um die eigenen Achse drehte. Blut schoss aus seiner aufgerissenen Kehle und spritzte auf Johns Hemd.
    Der Mann, der das getan hatte, war noch immer auf den Beinen; Joyce, die Bedienung, ritt auf seinem Rücken und bog seinen Kopf nach hinten, während er mit einer Faust nach zwei Männern schlug, die gebührenden Abstand zu ihm hielten. Irgendwas Metallisches blitzte in seiner Faust. Schlüssel. Drei davon ragten zwischen seinen Fingern empor wie kleine Dolche.
    John stolperte über die Füße von jemandem, der auf dem Boden kniete, taumelte vorwärts und wäre fast in das zerschlagene Gesicht des Mannes getreten, dem er zu Hilfe eilen wollte. Als die Frau die Kamera zu einem weiteren Schlag hob, trat er zu. Die Spitze seines Schuhs zerschmetterte den Kehlkopf der Frau. Die Kamera

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