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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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anzupacken und zu helfen.

    »Schön«, erwiderte er. »Ich kann meinen Wagen direkt vor die Tür fahren, dann werden Sie nicht nass.«
    Als er die Jeans von den Beinen gezogen hatte, gingen die beiden Frauen vor ihm in die Hocke. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich, in seinen Shorts vor ihnen zu sitzen. Nichts, was sie nicht schon mal gesehen hätten, beruhigte er sich. Und keine der beiden machte irgendeine anzügliche Bemerkung. Sie maßen die Plastiksäcke ab, schnitten sie zurecht, zogen sie über seine Schuhe und seine nackten Beine. Sie wickelten das Plastik fest um ihn und zurrten es mit Klebeband fest. Francines Handrücken streifte einmal gegen sein Geschlecht, als sie das Band um seinen Schenkel wickelte. »Tschuldigung«, murmelte sie und tat es nicht wieder.
    Als die Plastikhüllen eng und fest saßen, stand er auf und stieg in seine Jeans. Er schnallte sein Holster ab, legte es auf den Tisch und zog den Gürtel aus der Jeans.
    Lisa schnitt ein Loch für den Kopf und zwei für seine Arme in einen Sack. Trev zog sein Hemd aus und schlüpfte in den Plastiksack. Er hing bis zu seinen Knien herab. Francine nahm ihrer Tochter die Schere aus der Hand und schnitt die Seiten des Sacks auf, damit er die Bewegung seiner Beine nicht behinderte.
    Dann fertigten sie Schutzhüllen für seine Hände und Arme an und fixierten sie mit dem Klebeband an seinen Handgelenken und Oberarmen.
    Lisa schnitt den Boden eines weiteres Sacks ab und stülpte ihn über seinen Kopf. Während Francine das Plastik festhielt, schnitt das Mädchen vorsichtig Löcher für die Augen und einen Schlitz zum Atmen hinein. Dann befestigten sie den Sack mit dem Band lose um seinen Hals.

    »Alles fertig«, sagte Francine. »Damit werden Sie garantiert nicht nass.«
    »Allerdings sehen Sie aus wie aus einem Horrorfilm.«
    »Müsste aber funktionieren«, sagte Trev. »Das haben Sie wirklich super gemacht.« Seine Stimme klang gedämpft und irgendwie fremd für ihn. Vermutlich, weil seine Ohren bedeckt waren.
    Die beiden Frauen halfen ihm, in sein Hemd zu schlüpfen, und knöpften es für ihn zu.
    »Was ist mit seinen Augen?«, fragte Lisa.
    »Der Hut«, sagte Trev.
    Der Sack über seinem Kopf knisterte, als Francine ihm den Hut aufsetzte und festdrückte.
    »Das dürfte reichen«, sagte er. »Danke.« Mit einem Schritt trat er an seinen Schreibtisch, nahm seinen Gürtel und schlang ihn sich um die Taille. Bei jeder Bewegung hörte er leises Rascheln, als würde jemand irgendwo hinter ihm Plastikverpackungen zusammenrollen. Er schnallte das Holster an seine Hüften, löste den Sicherungsriemen, zog den Revolver und erkundete mit seinem in Plastik gehüllten Zeigefinger den Abzug.
    Es war, als hätte er glitschige Fausthandschuhe an.
    Doch er schätzte, er würde den Revolver abfeuern können, wenn er musste.
    Er schob die Waffe zurück.
    »Holen Sie Ihre Handtasche«, sagte er zu Francine, in der Annahme, dass sie sie im Vernehmungsraum hatte liegen lassen.
    Während sie nach hinten ging, um die Tasche zu holen, eilte Trev um den Empfangsschalter herum, hob Pattersons
Revolver vom Boden auf, stieß die Tür der öffentlichen Toilette in der Stirnwand des schmalen Publikumsraums auf und hielt die Waffe unter den Wasserhahn. Er ließ heißes Wasser darüber laufen; es hatte eine leicht graue Färbung, als es in das Waschbecken floss. Dann wurde das Wasser wieder klar und farblos auf dem weißen Email.
    Trev drehte den Hahn zu, schüttelte das anhaftende Wasser vom Revolver und rieb ihn mit Papierhandtüchern trocken.
    Wieder zurück im Dienstzimmer, beugte er sich, von Lisa und Francine misstrauisch beäugt, über Lucys Leiche. Mit ihrem Rock rieb er noch einmal die Waffe sauber, um ganz sicher zu sein, dass kein Tropfen Wasser mehr an ihr war. Dann klappte er die Trommel auf und schüttelte die Patronenhülsen heraus. Er wischte die Trommel trocken.
    »Können Sie mit einem Revolver umgehen?«, fragte er Francine.
    Sie nickte eifrig. »Ich war mal mit einem Deputy zusammen. «
    Er ging zu ihr und hielt ihr Pattersons .38er hin.
    Sie starrte darauf hinab. »Ich glaube nicht, dass …«
    Lisa nahm Trev den Revolver aus der Hand.
    »Nein!«
    »Ist schon okay. Schau.« Sie nahm den Revolver in die linke Hand und hielt ihrer Mutter die offene Handfläche ihrer rechten unter die Nase. »Siehst du? Sauber.«
    »Okay. Gib sie mir.« Francine nahm die Waffe.
    »Und jetzt laden Sie ihn«, forderte Trev sie auf und deutete auf die offene Patronenschachtel auf

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