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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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flog aus ihrer Hand. Sie wurde von den Knien gerissen und fiel auf den Rücken. Vergeblich nach Luft ringend, krallte sie die Hände um ihre Kehle. Sie krümmte sich und zuckte immer wieder.
    Der Mann war inzwischen zu Boden gegangen, und Joyce hockte noch immer auf seinem Rücken. Jemand stampfte
auf die Hand, in der er die Schlüssel hielt, und er schrie auf. Joyce stieg von ihm herunter, und die beiden Männer malträtierten seinen Kopf mit Fußtritten, bis er sich nicht mehr rührte.
    »WIR MÜSSEN DIE TÜREN ZUMACHEN!«, schrie John. »SPERRT DIE VERDAMMTEN TÜREN ZU!«
    Ihm fiel wieder ein, dass Cassy die Geschäftsführerin war.
    Sie musste wissen, wo die Schlüssel waren.
    Er wirbelte herum. »CASSY!«
    6
    Trev verschwendete keine Zeit damit, das Revier nach Regenklamotten zu durchsuchen. Es war unwahrscheinlich, dass er irgendetwas Brauchbares finden würde. Es hatte seit zwei Wochen nicht geregnet, und er wusste, dass auch für die nächsten Tage schönes Wetter vorhergesagt war. Und selbst wenn er einen Schirm oder Regenmantel gefunden hätte, würde er sich nicht darauf verlassen haben, dass sie wirklich dicht waren.
    Was auch immer mit dem Regen nicht stimmte, ihn schwarz färbte und die Leute offenbar zu blutrünstigen Killern machte, er hatte den Verdacht, dass schon ein einziger Tropfen, der die nackte Haut berührte oder durch die Kleidung sickerte, ausreichte, ihn zu infizieren.
    Deshalb steuerte er direkt auf die Abstellkammer des Hausmeisters zu. Dort fand er, was er suchte: einen Karton mit Plastikabfallsäcken. Er nahm ihn heraus und entdeckte,
als er sich umdrehte, Pattersons Stetson auf dessen Schreibtisch. Er setzte ihn auf. Der Cowboyhut war ihm eine Spur zu groß, aber er würde genügen. Er nahm den Hut und die Abfallsäcke mit zu seinem Schreibtisch.
    »Was tun Sie da?«, fragte Francine.
    »Ich brauche was Regendichtes zum Überziehen.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein, da rauszugehen.«
    Er hastete an Francine und Lisa vorbei. In der obersten Schublade von Lucys Schreibtisch fand er eine Schere und zwei Rollen Klebeband. Er ging damit zu seinem Schreibtisch zurück und zog einen Abfallsack aus der Schachtel. Er schüttelte ihn auf und stieg mit dem rechten Fuß hinein. Dann schob er seinen Stuhl ein Stück zurück, setzte sich darauf und streckte das mit Plastik umhüllte Bein aus.
    »Sie machen Witze, oder?«, brummte Francine.
    »Die Leute laufen Amok da draußen.« Mit der Schere schnitt er ein Stück von dem Sack ab, so dass er nur bis zu seiner Hüfte reichte. »Ich habe eine Freundin, die vielleicht in Schwierigkeiten ist.«
    »Und was wird aus uns?«
    »Das liegt ganz allein bei Ihnen. Sie können entweder hierbleiben oder mit mir kommen.«
    »Na großartig!«
    Er wickelte den Plastiksack um seinen Knöchel und sein Bein. »Ich kann die Türen zusperren. Ich gebe Ihnen Waffen, damit Sie sich verteidigen können.«
    »Mom, wir können nicht hierbleiben.«
    »Draußen liegen überall Leichen .«
    »Meinst du, das weiß ich nicht?«
    Trev schnitt ein langes Stück Klebeband ab und befestigte
damit das Plastik um seinen Knöchel. Dann zog er einen etwa einen Meter langen Streifen ein paar Mal um seinen Oberschenkel und drückte ihn fest. Fest genug, hoffte er, um zu verhindern, dass es runterrutschte. Als er damit fertig war, war sein rechtes Bein mit mehreren Schichten grünem Plastik umwickelt.
    »Das hält nie und nimmer«, sagte Lisa.
    »Kann sein«, murmelte er. Er zog einen zweiten Abfallsack aus dem Karton und schüttelte ihn auf.
    »Wenn Sie das so machen wollen, sollten Sie Ihre Hose über den Plastiksäcken tragen.«
    Er sah Lisa an.
    Zum ersten Mal sah er sie lächeln.
    »Das ist eine gute Idee. Vielen Dank.« Während er ein Stück Klebeband abriss, ließ sich Lisa vor ihm in die Hocke sinken und zog an dem Sack. Sie streifte ihn von seinem Bein und warf ihn zur Seite.
    Trev legte einen Fuß auf sein Knie und zog an seinem Slipper.
    »Nein, lassen Sie die Schuhe an. Mit all dem Plastik kommen Sie nicht mehr in die Schuhe rein. Das Plastik muss über ihren Schuhen und unter ihrer Jeans sein.«
    »Haben Sie so was schon mal gemacht?«, fragte er.
    »Wohl kaum.«
    Als er seinen Gürtel und seine Hose öffnete, sagte Francine, »Wir werden mit Ihnen gehen müssen.« Etwas in ihrer Stimme war anders. Sie klang nicht mehr so herablassend.
    Die Veränderung, die mit ihr vorgegangen war, dachte Trev, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass Lisa sich entschlossen hatte, mit

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