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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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seinem Schreibtisch. »Dann verstauen Sie die Schachtel in Ihrer Handtasche.
Sie werden für uns beide nachladen müssen, falls es schlimm kommt.«
    Sie begann, Kugeln in die Trommel zu schieben.
    »Ich bin in ein paar Minuten wieder zurück. Ich gehe hinten raus. Falls ich mich seltsam benehme, wenn ich zurückkomme, zögern Sie nicht, die Waffe zu benutzen.«
    Francine hob den Blick und sah ihn aus schmalen Augen an.
    »Seien Sie vorsichtig, Officer«, sagte Lisa.
    »Trev«, sagte er. Dann eilte er zu dem Wandschrank hinter dem Empfangsschalter, in dem die Schlüssel für die drei Streifenwagen hingen, die nicht im Einsatz waren. Er fischte sie von den Haken und lief zum Hintereingang des Reviers.
    Er stieß die Tür auf, trat nach draußen, zögerte einen Augenblick unter dem Vordach, holte dann tief Luft und ging hinaus in den dichten Regen.
    Die Regentropfen prasselten leise auf den Cowboyhut aus Filz und auf die Schultern seines Hemds. Sie klatschten auf die Plastikhüllen über seinen Händen und seinen Schuhen. Obwohl der Regen die Lichter auf dem Parkplatz verdunkelte, herrschte keine vollkommene Finsternis. Er konnte erkennen, dass der Regen senkrecht herabfiel; er brauchte also zumindest keine Angst zu haben, dass er unter die breite Krempe von Pattersons Hut geblasen werden und in seinen Mund oder in seine Augen geraten könnte.
    Geradeaus konnte er undeutlich die drei Streifenwagen ausmachen. Weiter rechts standen die Privatwagen von Lucy, Patterson und den vier Cops, die Streife fuhren (und inzwischen vielleicht tropfnass und vollkommen wahnsinnig waren und unschuldige Bürger umlegten).

    Er beugte sich über das Heck des nächsten Streifenwagens und probierte die Schlüssel, bis er einen fand, der in das Schloss passte. Der Kofferraumdeckel schwang auf. Er tastete mit beiden Händen im dunklen Kofferraum umher, bis er die Ithaca Pumpgun Kaliber 12 fand. Er nahm sie heraus, warf den Deckel wieder zu und trottete zum nächsten Streifenwagen. Als er den Kofferraum geöffnet hatte und die Pumpgun herausnahm, überlegte er, ob er statt seinem einen dieser Wagen nehmen sollte.
    Doch er entschied sich dagegen.
    Solange der blutrünstige Mob wahnsinnig gewordener Bürger durch die Straßen tobte, war es sicherlich nicht ratsam, in einem Polizeiwagen durch die Stadt zu fahren. Viel zu auffällig. Diese ausgeflippte Meute könnte ihn als willkommene Beute ins Visier nehmen.
    Mit einer Schrotflinte unter jedem Arm stapfte Trev zum Revier zurück.
    Er widerstand dem Drang, loszurennen.
    Wenn du auf dem nassen Pflaster ausrutschst und auf den Rücken fällst, dachte er, kommt der Regen durch die Löcher in deine Augen und deinen Mund.
    Er wünschte, ihm wäre dieser Gedanke nicht durch den Kopf gegeistert. Er bereitete ihm ein kaltes, unangenehmes Gefühl im Magen.
    Gott sei Dank war ihm dieses groteske Szenario erst jetzt, auf dem Weg zurück ins Revier, eingefallen.
    Ich muss die Schrotflinten waschen, bevor wir aufbrechen, dachte er. Verdammt! Noch eine Verzögerung. Vielleicht hatte er schon viel zu viel Zeit verschwendet. O Gott, Maureen, pass auf dich auf !

    Er nahm beide Pumpguns in eine Hand, zog die Hintertür des Reviers auf, trat in den von grellem Licht erfüllten Dienstraum und schreckte zusammen, als er in die Mündung des Revolvers blickte, den Francine auf sein Gesicht richtete. Er rutschte auf den Fliesen aus und landete unsanft auf seinem Hintern.
    7
    »Wir sollten sie waschen«, sagte Buddy und stieß mit der Schuhspitze gegen den reglos daliegenden Körper. »Um zu sehen, wie unsere Pechmarie unter diesem Zeug aussieht.«
    »Ich finde immer noch, wir sollten die Cops rufen«, sagte Sheila.
    »Wach auf«, knurrte Buddy.
    »Ich meine das im Ernst. Sie hat versucht, dir den Schädel einzuschlagen.«
    »Keine Bullen.«
    »Genau«, sagte Doug. »Behalten wir sie hier.« Er grinste Buddy an und sagte: »Wir hatten eh eine Tussi zu wenig. Jetzt haben wir eine für dich.«
    »Dieses verrückte Miststück?«, brummte Buddy.
    Lou konnte den Blick nicht von der jungen Frau abwenden. Ihr Anblick jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken, so schwarz wie sie war. Von dem Augenblick an, als er mit den anderen in die Diele gelaufen war und sie gesehen hatte, war ihm kalt, und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Letzte Nacht hatten sie das mit Chidi gemacht. Und jetzt
liefert eine Tussi Pizza ins Haus und ist von Kopf bis Fuß mit diesem nassen Zeug beschmiert, das sie so schwarz wie einen Nigger

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