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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Gaspedal durch und hörte einen erstickten Schrei.
    »Was war das ?«
    »Wir sind einen unerwünschten Besucher losgeworden«, sagte Trev und riss das Steuer herum, um von der Straßensperre wegzukommen. Im diffusen Licht seiner Scheinwerfer tauchten vier schwarze Gestalten auf. Die auf sie zustürmten. Ein Mann mit einer Axt. Eine Frau mit einem Brecheisen. Eine zweite Frau, die keine Waffe zu haben
schien, und ein Junge, seiner Größe nach zu urteilen vielleicht zwölf oder dreizehn, der an seiner Seite etwas vor und zurückschwang, das aussah wie ein Handball in einem Tragenetz.
    Trev hörte, wie hinter ihm jemand entsetzt die Luft einsog.
    »O mein Gott!« Das war Francine.
    Es war kein Handball, begriff Trev, als er das Gaspedal bis zum Boden durchtrat.
    Es war der Kopf eines Mädchens, den der Junge an ihren langen Haaren schwang.
    Trev schätzte, er könnte den Wagen zwischen ihnen hindurchsteuern, ohne einen von ihnen zu rammen.
    Doch wenn er das versuchte, könnte der Bastard mit der Axt möglicherweise eines der Fenster einschlagen, und der Regen würde eindringen. Deshalb steuerte er direkt auf den Burschen mit der Axt zu.
    Der Typ versuchte gar nicht auszuweichen. Er stürmte geradewegs auf den Wagen zu und schwang die Axt mit beiden Händen, als wolle er einen Holzklotz spalten. Die Axt bohrte sich in die Motorhaube. Dann rammte ihr Stiel in seinen Bauch und riss ihn von den Beinen.
    Etwas krachte direkt vor Trevs Gesicht gegen die Windschutzscheibe.
    Der Kopf. Mit dem Gesicht voran. Der Aufprall zerschmetterte die Nase und brach die Zähne aus dem offenen Mund. Die bleichen Kleckse der Augen starrten ihn an. Dann flog der Kopf weg, und durch das Seitenfenster sah Trev den Jungen rückwärtsstolpern, noch immer die Haare des Mädchenkopfs in seiner Hand.

    »Jesus«, ächzte er.
    Er registrierte, dass jemand in sein Ohr kreischte.
    Und er registrierte, dass der Kerl mit der Axt immer noch auf seinem Wagen hing.
    Er raste von der Straßensperre weg, weg von allen Angreifern, außer einem.
    Die Klinge der Axt steckte noch immer in der Motorhaube. Ihr Stiel schien im Bauch des Mannes zu stecken.
    Der Mittelstreifen hörte auf. Eine Kreuzung. »Achtung, Kurve!«, schrie Trev.
    Er riss das Steuer scharf nach rechts. Aber nicht scharf genug, um den blinden Passagier loszuwerden. Der Typ blieb, wo er war, hockte im strömenden Regen wie eine überdimensionale Kühlerfigur auf der Motorhaube und rührte sich nicht.
    2
    Maureen dachte darüber nach, dass die Pizzas allmählich durchweichen würden. Sie wusste, sie sollte damit Schluss machen, aufstehen, ihre Kleider anziehen und die Pizzas zur Tür bringen, doch es fühlte sich so gut an, im nassen Gras zu liegen und den warmen Regen auf sich herabprasseln zu lassen. Sie wollte nie wieder aufstehen.
    Als der Regen ihren Mund füllte, musste sie husten. Sie hob den Kopf und machte die Augen auf.
    Sie lag in einer Badewanne, nicht im nassen Gras. Und es war auch kein Regen, der auf sie herabprasselte, sondern Wasser aus einem Duschkopf. Es gab eine Vorhangstange,
aber keinen Vorhang, der die rechte Seite der Badewanne geschlossen hätte.
    Und sie war nicht allein.
    Jemand kauerte irgendwo neben ihr und glotzte zu ihr herüber.
    Sie setzte sich auf. Zu schnell. Die plötzliche Bewegung machte sie schwindlig, und um sie herum drehte sich alles, sie sah nur verschwommen, und ihr Magen zog sich zusammen. Sie packte den Rand der Wanne, krümmte sich vor, spreizte die Beine und übergab sich zwischen sie. Ein leeres Würgen schüttelte sie mehrere Male. Schmerz zuckte durch ihren Kopf. Tränen schossen ihr in die Augen.
    Als es vorbei war, blieb sie vornübergebeugt und mit hängendem Kopf sitzen. Keuchend rang sie nach Atem. Wasser prasselte auf ihren Kopf, ihre Schultern und ihren Rücken. Es lief über ihr Gesicht. Sie presste die Augen zu, um das Wasser und die Tränen fortzublinzeln. Während sie zusah, wie das Erbrochene im Wasser auseinanderfloss und langsam zum Abfluss schwamm, ließ das Schwindelgefühl allmählich nach. Zurück blieben Verwirrung, Scham und Angst.
    Ich sitze nackt in irgendjemandes Badewanne. Wer ist der Kerl? Was geht hier vor?
    Das ist der Typ, dem ich den Schädel einschlagen wollte.
    Warum zum Teufel wollte ich das tun?
    Was macht er mit mir?
    »Ich hoffe, du hast jetzt nichts mehr von dem Zeug an dir«, sagte er.
    Maureen sah ihn nicht an. Sie ließ den Rand der Wanne los und schlang die Hände um ihre angezogenen Knie.

    »Wie heißt

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