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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Bist du allein?«
    »Klar bin ich allein, Süßer.«
    »Gibt es Tote bei euch im Haus?«
    »Nein, nur mich. Und ich bin sehr lebendig. Ich will dich, Trevor. Und zwar sehr.«
    »Ich muss aber wissen, ob es Tote bei euch gibt«, sagte er.
    »Wir können ja rausgehen und welche suchen.«
    »Aber in eurem Haus sind keine?«
    »Ich wünschte, es gäbe welche. Aber du kommst jetzt rüber, okay? Wir werden richtig Spaß haben, wir beide.«
    »Okay«, sagte er. »Bis gleich.« Er legte den Hörer auf die Gabel und rang mühsam nach Luft.
    13
    Tom richtete die Taschenlampe auf den Sicherungskasten, und Denise kippte die Schalter hoch. Sie verließen die kleine Kammer wieder. Denise kniff im grellen Licht der Küche die Augen zu. Kara, die dort wartete, seufzte erleichtert, als sei ihre Welt plötzlich um vieles schöner geworden.
    »Besser, wie?«, fragte Denise mit einem Lächeln.

    Das Mädchen nickte. »Dunkelheit gehört nicht gerade zu den Dingen, die ich mag.«
    »So ist es viel besser«, murmelte Tom.
    Er blickte auf und sah Denise an. Sie fühlte, wie sie rot wurde. Trotz des Handtuchs, das sie sich über die Schultern gehängt hatte, um ihren BH zu bedecken, fühlte sie sich auf einmal fast nackt. Es hatte ihr nichts ausgemacht, als sie sich im Bad abtrockneten und im Licht der Taschenlampe durchs Haus tasteten. Man konnte ohnehin nicht viel sehen, und sie war viel zu erleichtert gewesen wegen der Veränderung, die mit Tom vor sich gegangen war, als dass sie sich groß Gedanken über Anstand und Sittsamkeit gemacht hätte.
    »Vielleicht sollten wir besser was Trockenes anziehen«, sagte sie. Sie drehte sich zu Kara um. »Glaubst du, deine Eltern hätten was dagegen, wenn wir uns ein paar trockene Klamotten borgen?«
    »Nein. Gute Idee, kommt, wir ziehen uns um. Das nasse Zeug fühlt sich eklig an.«
    »Kann ich zuerst mal telefonieren?«, fragte Tom. »Ich möchte zu Hause anrufen und hören, ob meine Eltern okay sind.«
    »Klar, sicher.«
    Er bedankte sich und griff nach dem Hörer des Nebenapparats in der Küche. Er tippte die Nummer ein. Er lächelte Denise nervös an. Dann sah er schnell weg. »Hi, Mom, ich bin’s … Nein, alles in Ordnung. Kann ich mal Dad sprechen? « Er legte die Hand auf die Sprechmuschel und sagte, »Klingt, als wäre bei ihnen alles okay.« Er nahm seine Hand weg.
    »Ja. Hi, Dad. Bei euch sind nicht irgendwelche seltsamen
Dinge passiert, oder? … Na ja, hier hat irgendein Typ einzubrechen versucht. Der Regen ist schwarz, Dad … Nein, es ist mein Ernst. Und er ist wirklich gefährlich. Er macht die Leute zu mordgierigen Bestien. Ich hab gehört, sie haben das Edgewood gestürmt und mehrere Leute umgebracht … Nein, ich bin nicht auf irgendwas. Es ist wirklich wahr. Ich weiß auch nicht, was da vor sich geht, aber ich wollte mich nur vergewissern, dass bei euch alles okay ist, und dich und Mom warnen. Du solltest eine deiner Pistolen holen und bei dir tragen. Lasst niemanden ins Haus … Ich weiß auch nicht, warum sie im Fernsehen nichts darüber gebracht haben. Vielleicht weiß niemand was davon … Wenn du mir nicht glaubst, sieh dir den Regen an. Aber sei vorsichtig, okay? Gib acht, dass nichts davon an deine Haut kommt, sonst hast du plötzlich den unwiderstehlichen Drang, Leute umzubringen … Du kannst nicht mit ihnen sprechen, sie sind nicht hier … Sie sind im Edgewood. Sie haben von dort angerufen … Ja, ich weiß. Es tut mir leid. Aber um Himmels willen, das ist doch keine große Sache … Wenn ich versuche, nach Hause zu fahren, werde ich nass. Außerdem muss ich hierbleiben und auf Denny aufpassen. Sie ist allein, und man kann nie wissen, was noch alles passiert … Okay, dann gibst du mir eben Hausarrest. Herrgott, Dad, das ist ein echter Notfall. Ich mach keine Witze. Etwas wirklich Schreckliches geht hier vor sich, und ich hab keine Ahnung, was das ist, aber es passiert wirklich … Hol dir eine Pistole und halte die Augen offen. Okay? Ich muss jetzt Schluss machen.« Er legte auf. Er blies die Backen auf und ließ die Luft langsam zwischen seinen gespitzten Lippen hindurch entweichen.

    »Klingt, als würdest du in der Patsche sitzen«, sagte Denise.
    Er lachte auf. »Wenigstens sind sie in Sicherheit. Dad klingt, als wollte er mich am liebsten umbringen, aber sie sind okay.«
    »Willst du auch deine Eltern anrufen?«, fragte Kara Denise.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie sind nicht in der Stadt.«
    »Ich hoffe, dort, wo sie sind, regnet es nicht.«
    »Ich auch. Aber

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