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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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beharrte Lynn. John legte den Arm um sie und streichelte ihre Schulter.
    Sag es ihnen, Schatz.
    »Ehe wir’s uns versehen«, redete Lynn weiter, »hört der Regen auf, und wir gehen alle nach Hause, und das Ganze ist nur noch wie ein böser Traum. Hab ich nicht recht, Schatz?«
    »Ja.«
    »Blödsinn«, schnaubte Carol.
    »Iss dein Steak«, sagte Steve.
    »Wir sind hier drin vollkommen sicher«, sagte Lynn. »Schau dir doch an, wie viele wir sind. Und wir haben jede Menge scharfe Messer und spitze Gabeln, falls es zum Äußersten kommt.« Sie fuchtelte mit ihrem gezahnten Messer durch die Luft.

    »Eine Phalanx von guten Steakmessern gegen eine Horde rasender Irrer.«
    »Welche Horde?«, fragte Lynn. »Es gibt keinen Grund, die Dinge schlimmer zu machen, als sie sind. Nur ein Mensch klopft an die Tür. Soweit wir wissen, ist sonst keiner da draußen. «
    »Vielleicht ist die halbe Stadt da draußen«, sagte Carol.
    »Wir könnten ja die Tür aufmachen und nachsehen«, schlug Steve vor.
    »Tolle Idee. Warum stehst du nicht auf und tust es?«
    »Solange sie keinen ernsthaften Versuch machen, das Restaurant zu stürmen«, sagte John, »macht es keinen großen Unterschied. Wir sind im Augenblick in Sicherheit. Ich glaube, wir sollten jetzt essen und versuchen, uns keine Sorgen zu machen.«
    »Ja, sicher.« Carol bedachte ihn mit einem verdrießlichen Blick, senkte dann den Kopf und begann, an ihrem Steak zu säbeln.
    Peggy brachte die Drinks.
    »Alles ruhig an der Westfront?«, erkundigte sich John.
    »Irgendein Irrer hämmert noch immer gegen die Tür. Davon abgesehen tut sich nicht viel. Eine Menge Leute sind mittlerweile ziemlich besoffen. Und in der Bar redet sich ein Haufen Leute in Rage, die von hier abhauen wollen, glaube ich.«
    »Wissen die denn nicht, was mit ihnen passieren wird?«, fragte Steve.
    »Sie wollen nur noch nach Hause«, erwiderte Peggy mit einem Achselzucken, dann trug sie ihr Tablett zum nächsten Tisch und stellte einen Martini vor Chester Bentons Witwe.
Cassy, die noch immer bei ihr saß, suchte Johns Blick und lächelte schwach.
    Er erwiderte das Lächeln, dann sah er wieder auf seinen Teller. Denk nicht an sie, ermahnte er sich und sah sie wieder vor sich auf dem Boden liegen, sah, wie der Doktor ihr Miedertop aufschnitt und öffnete.
    Vergiss es!
    »Was ist mit den Leuten in der Bar?«, fragte Steve.
    John nahm einen Bissen von seinem Steak. »Was soll mit ihnen sein?«
    »Vielleicht sollten wir nachsehen, was sie vorhaben.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Carol. »Vielleicht haben sie einen Weg gefunden, wie man hier rauskommen kann.«
    »Es ist zumindest einen Versuch wert«, sagte Steve.
    »Wir sollten besser versuchen, es ihnen auszureden«, brummte John. Er wollte sich nicht einmischen. Sollen sie doch tun, was sie für richtig halten, dachte er. Wenn sie dumm genug sind rauszugehen … Es ist nicht meine Sache, die Leute vor den Folgen ihrer eigenen Dummheit zu bewahren. Aber sie könnten nass werden, und dann werden sie auch für uns zum Problem.
    Ihm fiel der Junge in der Toilette wieder ein. Andy. Nach seinem Anruf zu Hause hatte er Andy und seine Freundin Tina händchenhaltend an einem kleinen Tisch in der Cocktail Lounge sitzen sehen. Sie sahen aus wie hilflose, verängstigte Kids.
    Welche Chance haben sie denn, wenn sie rausgehen?
    Er nahm noch einen Bissen und sah dann Steve an. »Ich glaube, ich sollte besser mal rübergehen und …«
    Das Fenster neben dem Nachbartisch zerbarst. Cassy
drehte sich von den umherfliegenden Glassplittern weg, presste die Augen zu und riss einen Arm hoch, um ihr Gesicht zu schützen. Mrs. Benton, die näher am Fenster saß, kreischte auf und sank an Cassys Schulter. Sie musste nach der Ursache des Lärms gesehen haben: Ihr Gesicht war eine blutige, zerschnittene Maske, gespickt mit Glasscherben. Eine dreieckige Scherbe ragte aus ihrem linken Auge.
    Lynn packte Johns Ärmel und schrie: »Nicht!«, als er vom Tisch aufsprang und ein fetter, kahlköpfiger, glänzend schwarzer Mann sich durch das zerbrochene Fenster beugte und Mrs. Benton mit einem Montiereisen den Schädel einschlug. John riss sich los. Er versuchte gar nicht erst, Steve auszuweichen, der sich vorbeugte und im Begriff war aufzustehen. Er rammte ihn mit der Schulter aus dem Weg, stürmte an dem leeren Tisch vorbei, packte Cassys Arm und zerrte sie von ihrer Sitzbank. Sie kam auf die Beine, stieß gegen ihn und blies ihm ihren warmen Atem ins Gesicht.
    Der Mann im Fenster griff sich

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