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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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eine Handvoll von Mrs. Bentons Haaren und zog ihren schlaffen Körper zu sich nach draußen.
    Wenigstens kommt er nicht rein, dachte John.
    John schob Cassy zur Seite. Er sprang auf die gepolsterte Bank. Sie war weich und federte unter seinen Schuhen. Er machte nur einen Schritt, ehe der Mann mit dem Montiereisen schon nach ihm schlug. John riss eine Hand hoch, um den Schlag abzublocken. Das Eisen traf sein Handgelenk, schrammte über seinen Handrücken und krachte gegen seine Stirn.
    Ein Stroboskop blitzte hinter seinen Augen auf.
    Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

    Ich muss ihn aufhalten!
    Es tat nichts zur Sache, dass die Frau wahrscheinlich tot war. Ob tot oder nicht, John wollte nicht, dass der Bastard sie nach draußen zerrte.
    Er hob die Hand mit dem Messer. Das Messer schien nicht mehr da zu sein. Er starrte auf seine leere Hand. Er war sicher, dass er das Messer gerade eben noch gehabt hatte.
    Er blickte auf.
    Er konnte nicht viel erkennen. Die Lichter waren zu schwach. Doch er sah genug, um zu registrieren, dass der Kerl jetzt beide Hände benutzte. Er hielt den Kopf der Frau und zerrte sie zum Fenster.
    John wusste, er war kurz davor, zu Boden zu gehen.
    Er schwankte rückwärts.
    NEIN!
    Er ruderte mit dem Arm, kämpfte gegen die Schwerkraft und die Bewusstlosigkeit an und schaffte es, die Richtung seines Sturzes zu ändern.
    Er taumelte vorwärts.
    Gegen den sich von ihm weg bewegenden Körper, der plötzlich schlaff auf die Sitzbank fiel und gegen die Wand sackte. Etwas von dem Glas im Gesicht der Frau schnitt in Johns Wange.
    Er schlang die Arme um sie.
    Du kriegst sie nicht!
    Nur vage war er sich des Tumults um ihn herum bewusst. Er hörte Schreie. Die Kante des Tischs krachte gegen seine Seite. Mehr Schreie und splitterndes Glas. Dann zogen Leute an seinen Beinen. Er hielt die Frau fest. Gemeinsam rutschten sie über das Sitzpolster der Bank. Ihre Beine
waren plötzlich nicht mehr unter ihm, dann rutschten seine Knie von der Bank und plumpsten auf sie, und er murmelte »Entschuldigung« und versuchte, von ihr runterzukriechen.
    Er ließ sie los. Dann wurde er an Armen und Beinen weggetragen und behutsam auf den Boden gelegt.
    Jemand beugte sich über ihn. Lynn.
    »Oh, du Idiot. Du verdammter Idiot!«
    »Ich hab nicht zugelassen, dass er sie kriegt.«
    »Ja, das hast du. Mein Gott, John.«
    Er versuchte sich aufzusetzen, doch sie drückte ihn zurück und presste seine Schultern auf den Fußboden. »Bleib liegen, Schatz.«
    Dann kniete Cassy neben ihm und tupfte mit einer Leinenserviette sein Gesicht ab.
    »Sind Sie okay?«
    »Er hat einen furchtbaren Schlag auf den Kopf bekommen«, sagte Lynn.
    Lynn hörte auf, ihn niederzuhalten. Sie strich ihm übers Haar, während Cassy die Schnittwunden abtupfte.
    »Ich hab ein paar Mullbinden in meiner Handtasche«, sagte Lynn. »Bleiben Sie bei ihm?«
    »Klar.«
    Als sie weg war, sagte Cassy: »Ständig müssen Sie mich retten.«
    »Das tu ich jedes Mal wieder gerne«, murmelte er. Ihm entging nicht, wie die Revers des nur von zwei Knöpfen zusammengehaltenen Blazers vor ihrer Brust herabhingen. Er konnte ihre rechte Brust sehen, dann zwang er sich, den Blick davon abzuwenden und beobachtete, wie der kurze
Pony ihres glänzend schwarzen Haars über ihrem Gesicht hin und herschwang.
    »Komm weg da!«, kreischte Carol.
    »O Gott!«
    »Steve!«
    »Woher sind die alle gekommen?«
    »Wie viele sind es?«, fragte eine Stimme, die John nicht kannte.
    »Ich weiß nicht. Eine ganze Meute.«
    »Wir müssen das Fenster verbarrikadieren.«
    12
    Trev parkte in der schmalen Seitengasse gleich neben dem O’Casey’s. Seine Scheinwerfer erfassten das dunkle Bündel des Kerls, den er von der Axt in der Motorhaube gezerrt hatte. Er machte das Licht aus, stellte den Motor ab und schob die Schlüssel in die Tasche.
    »Beeilen Sie sich bitte.«, sagte Lisa.
    »Ich mache so schnell ich kann.« Er griff nach der Pumpgun und stieg aus. Der Regen prasselte auf seine Plastikhaube herab, doch er hatte nachgelassen und war jetzt eher ein leichter Schauer und kein Wolkenbruch mehr wie zuvor.
    Auf seinem Weg zur Straße zurück vermied er die Wasserlachen. Obwohl er nicht nachgesehen hatte, war er überzeugt, dass das Herumlaufen vorhin die Plastikfolie unter seinen Schuhen durchgescheuert hatte. Die dicken Gummisohlen
seiner Slipper müssten allerdings ausreichen, seine Füße trocken zu halten, solange er nicht in eine Lache trat, die tiefer als einen Fingerbreit war.
    Wenn

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