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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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es ist ziemlich weit weg von hier.«
    »Können wir uns jetzt umziehen?«
    »Ja. Gehen wir.«
    Kara ging voran. Denise knipste die Küchenlichter aus und folgte ihr, Tom dicht dahinter. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass er da war.
    Wirklich irre, dachte sie. Vor ein paar Minuten war er ein völlig außer Rand und Band geratener Wahnsinniger, und ich hatte Todesangst vor ihm. Und jetzt ist er wie unser Beschützer. Alles, was es dazu brauchte, war genügend heißes Wasser.
    »Meinst du, wir können irgendwo ein Aspirin für mich auftreiben?«, fragte er.
    Sie sah sich zu ihm um. »Bist du in Ordnung?«
    »Ich hab nur Kopfschmerzen.« Und lauter sagte er: »Du kannst ganz ordentlich zuschlagen, Kara.«
    Kara sah über die Schulter zurück und verzog das Gesicht. »Es tut mir schrecklich leid.«
    »He, ich bin froh, dass du es getan hast. Gott. Ich kann nicht glauben, dass ich tatsächlich …«
    »Mach dir jetzt deswegen keinen Kopf«, sagte Denise. Im
Wohnzimmer blieb sie kurz stehen, um die Lampe aufzuheben, die sie umgeworfen hatte.
    »Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe.«
    »Ich weiß. Aber du konntest nichts dafür. Und ich hab dir ja auch ein paar ganz ordentliche Schläge verpasst.« Auf der anderen Seite der Couch knipste sie die nächste Lampe aus. »Ich bin nur froh, dass du wieder normal bist.«
    »Gott sei Dank sind wir in der Badewanne gelandet.«
    Denise durchquerte die Diele. Als sie die Hand nach dem Lichtschalter ausstreckte, flüsterte Kara entsetzt: »Willst du das Licht auch noch ausmachen?«
    »Du kannst das Licht im Flur anmachen. Aber dein Dad hat gesagt, wir sind sicherer, wenn das Haus verlassen aussieht. «
    »Die meisten Leute lassen Lichter an, wenn sie weggehen«, sagte Tom.
    »Ja, ihr habt Recht. Okay.« Sie ließ die Hand wieder sinken.
    Kara ging den Flur entlang, blieb aber nach ein paar Schritten zögernd stehen. »Vielleicht ist es besser, wenn jemand anders zuerst geht.«
    Denise ging zu ihr. »Komm, wir gehen zusammen.« Sie nahm das Mädchen an der Hand.
    »Kann ich mich zuerst umziehen?«
    »Klar.« Im Flur roch es nach Rauch. Obwohl auf dem beigefarbenen Teppich keine verkohlten Stellen zu sehen waren, hatte Denises brennendes Hemd an der Decke eine rußige Spur hinterlassen. Sie fragte sich, ob man es mit Seife und Wasser wieder abbekam.
    Als sie Karas Zimmer erreichten, griff Denise um den
Türpfosten und knipste das Licht an. Sie traten ins Zimmer. Tom blieb unter der Tür stehen. »Gibt’s irgendwo frische Handtücher?«, fragte er.
    »Im Schrank neben dem Badezimmer.«
    Er ging, um welche zu holen.
    »Glaubst du, er ist okay?«, flüsterte Kara.
    »Ich glaube schon.«
    »Ich auch. Er scheint wirklich nett zu sein. Obwohl er ganz schön schwindelt.« Sie setzte sich auf die Bettkante und fing an, sich auszuziehen. »Ich versuche, nie jemanden anzulügen, vor allem nicht Mom und Dad. Ich käme bei ihnen sowieso nicht damit durch.«
    »Sieht nicht so aus, als würde Tom damit durchkommen.«
    Sie lachte. »Er steckt ganz schön in Schwierigkeiten, das stimmt. Aber ich bin froh, dass er nicht mehr verrückt ist. Glaubst du, das kommt daher, weil die Dusche das schwarze Wasser abgewaschen hat? Hat ihn das wieder normal gemacht? «
    »Sieht ganz so aus.«
    »Ja … Ich glaube, es ist gut, das zu wissen.« Sie ließ ihre Unterhose an und ging zu der Kommode an der Wand. Ihr Höschen sah nass aus und klebte an ihrer Haut. An der Rückseite ihrer Beine waren leicht gerötete Flecken vom heißen Wasser zu sehen.
    »Tun die verbrühten Stellen an deinen Beinen weh?«, fragte Denise.
    »Nicht besonders.«
    »So ähnlich wie ein leichter Sonnenbrand?«
    »Ja.«
    »Bei mir auch.«

    »Du hast viel mehr abgekriegt als ich«, sagte das Mädchen. »Meinst du, ich sollte schon mein Nachthemd anziehen? «
    »Warum nicht? Ich glaube nicht, dass wir noch ausgehen. «
    Kara zog die oberste Schublade auf, nahm ein rosafarbenes Nachthemd und eine frische Unterhose heraus und sah an Denise vorbei, als Tom ins Zimmer trat. Ihre Augen weiteten sich. Denise wirbelte herum. Mit der einen Hand presste Tom ein paar säuberlich zusammengelegte Handtücher an seine Seite, in der anderen hielt er den Schürhaken, den Hammer und das Messer. »Keine Angst«, sagte er. »Ich dachte nur, wir sollten die Sachen hier immer bei uns haben.« Er ging auf Kara zu. »Haben deine Eltern irgendwelche Waffen im Haus?«
    »Nein. Mein Dad mag keine Waffen.« Sie streifte ihr Nachthemd über den

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