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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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dass jemand in die Küche geschlüpft war, nachdem er zur Vordertür gegangen war.
    Ich durchsuche sie als Letztes, entschied er.
    Neben der Küchentür lag der Durchgang in einen kurzen Flur, der zu zwei Gästezimmern und zum Bad führte. Die Tür zum Schlafzimmer befand sich in der Wand rechts von ihm. Sie stand offen. Im Zimmer dahinter war es dunkel.
    Trev richtete sich auf. Er schob sich geräuschlos nach rechts. Als er den Tisch umrundete, konnte er in den Flur sehen.
    Alles dunkel. Außer einem Streifen Licht unter der Badezimmertür.
    Ihm stockte der Atem. Sein Herz hämmerte.
    Ganz ruhig, mahnte er sich. Dass im Bad Licht brennt, heißt noch lange nicht, dass sie da drin ist. Wenn du jetzt reinstürmst, kann es sein, dass sie plötzlich aus irgendeinem Zimmer hervorspringt und dir mit einer Axt den Schädel spaltet.
    Er schlich zur Schlafzimmertür, verharrte reglos und versuchte, in der Dunkelheit irgendwas zu erkennen. Nichts bewegte sich. Alles was er hörte, war das Pochen seines Herzens. Die Pumpgun schussbereit in der Linken, schob er sich einen Schritt weit in das dunkle Zimmer und knipste mit dem Ellbogen das Licht an. Auf beiden Seiten des Betts flammten Lampen auf. Er nahm den beigefarbenen Teppich in Augenschein, konnte jedoch keine Wasserflecken entdecken. Rechts war der Wandschrank. Er war zu.

    Sie könnte da drin sein. Oder sich hinter der Kommode oder dem Bett verstecken.
    Wahrscheinlich war sie im Badezimmer, dachte er. Doch dies war nicht der Augenblick, irgendetwas für wahrscheinlich zu halten.
    Mit ein paar schnellen Schritten war Trev beim Bett, stieg hinauf und lief darüber. Die Matratze federte unter seinen Füßen. Das Bett knarrte ein bisschen, doch er bezweifelte, dass man es außerhalb des Schlafzimmers hören konnte. Hinter der Kommode war niemand. Niemand versteckte sich auf der anderen Seite des Betts. Er drehte sich um und vergewisserte sich, dass die Tür des Wandschranks noch immer zu war. Dann trat er vom Bett herunter, kniete sich nieder, hob die herabhängende Bettdecke hoch und sah unter das Bett. Koffer. Er atmete erleichtert auf und stemmte sich wieder auf die Beine.
    Blieb nur noch der Wandschrank. Er hatte Angst, die Tür zu öffnen. Doch ihm blieb keine andere Wahl.
    Er ließ die Tür nicht eine Sekunde lang aus den Augen, während er um das Bett herumging.
    Falls die Frau da drin war, hatte sie vermutlich das Knarren des Betts gehört. Sie hörte vielleicht sogar, wie er näher kam. Obwohl seine Schuhe auf dem Teppich kein Geräusch machten, gaben die Plastiktüten, in die er eingehüllt war, bei jeder Bewegung ein leises Knistern von sich, das jemand mit guten Ohren auch durch die Schranktür hören konnte.
    Er stellte sich vor, wie sie in der Dunkelheit wartete, die Axt über den Kopf erhoben.
    Er holte tief Luft und hielt den Atem an. Er streckte die Hand aus und schloss die Finger um den Knauf. Die Pumpgun
fest an seine Seite pressend, schob er den mit Plastik umhüllten Finger über den Abzug, riss die Tür auf und sprang zurück.
    Niemand stürzte sich auf ihn.
    Er sah nur Reihen von Klamotten auf Kleiderbügeln. Liams Hemden und Hosen auf der rechten Seite, Marys Blusen, Hosen und Kleider auf der linken.
    Liam hatte es noch nicht über sich gebracht, ihre Sachen wegzubringen. Jetzt brauchte er es nicht mehr.
    Auf dem Boden des Schranks standen Schuhe. Trev kauerte sich nieder, um sich zu vergewissern, dass sich niemand zwischen den herabhängenden Kleidern und Mänteln versteckte.
    Und sah zwei Füße, die Beine nackt bis zum Knie hinauf, wo sie hinter einem Vorhang aus Kleidungsstücken verschwanden. Er stieß die Luft aus und machte einen Satz rückwärts. Seine Waden stießen gegen das Bett. Er fiel rückwärts auf die Matratze.
    »Du da, im Schrank.« Seine Stimme klang schrill und zittrig. »Komm raus! Sofort!«
    Schweigen im Schrank.
    Was, wenn es Maureen ist?
    Maureen hätte geantwortet.
    »Maureen?«, sagte er.
    Keine Antwort.
    »Okay, Lady. Kommen Sie raus, oder ich schieße.«
    »Trevor?«
    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
    »Sind Sie Trevor, der Typ, der angerufen hat?« Wer immer sie war, sie klang verängstigt.

    »Ja, ich bin Trevor.«
    »Sind Sie … sind Sie einer von ihnen ?«
    »Ich hab nur vorgegeben, einer von ihnen zu sein, als wir miteinander gesprochen haben. Ich bin Polizist. Kommen Sie raus. Jetzt sofort.«
    »Haben Sie das Zeug an sich?«
    »Nein. Aber Sie hatten es an sich.«
    »Ja, aber … ich will nicht, dass Sie

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