Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
Vom Netzwerk:
mit frischem, leuchtend rotem Blut bespritzt gewesen war. Das letzte Mal hatte er Geld von ihr verlangt …
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nur ein Korsett und ein Unterkleid trug und dass ihre großen braunen Nippel durch den hauchdünnen Batist zu sehen waren.
    „Hast du für dein eigen Fleisch und Blut nicht mal ’n gutes Wort über, Lyd? Nach so vielen Jahren?“
    „Ich dachte, du bist in Italien.“
    „Habe die heimatlichen Gefilde vermisst, mein Mädchen. Und mir fehlte meine Familie.“
    Er war pleite, kein Zweifel. Obwohl die meisten Männer nach Italien gingen, weil sie dort ohne Geld ein verschwenderisches Leben führen konnten.
    „Ich habe nichts.“ Sie legte die Kleider so sorgfältig wie möglich aufs Bett. Ihr Reisekoffer war bereits zur Hälfte gefüllt. „Ich kann dir dieses Mal nicht aus der Klemme helfen.“
    Er lachte. „Meine Süße, würde ich die Einrichtung deines Salons verpfänden, würde das Geld für eine königliche Villa reichen.“
    Und wo blieb sie dabei? „Ich habe das Haus möbliert gemietet, Tom.“ Und sie hatte bloß noch einen Monat, bis sie wieder ausziehen musste.
    „Ich bin schon seit einiger Zeit in London. Und mein Glück war eher unbeständig.“
    „Ich werde dir kein Geld zum Verspielen geben.“
    „Ich sorge mich um dich. Erpressung ist ein riskantes Geschäft, Lyd. Ein verdammt gefährliches.“
    Sie zuckte zusammen. Ihr pfirsichfarbenes Satinkleid blieb am Scharnier des Koffers hängen und zerriss. Woher wusste er davon?
    „Ich habe im Sin Room Whist gespielt und hatte dort Gelegenheit, den in die Falle gelockten Duke of Montberry zu belauschen.“
    Montberry! Oh, wie ihr dieser Mann auf die Nerven ging! Sie hatte gedacht, er würde wenigstens die Diskretion wahren. Das war das Problem, wenn man versuchte, mit alternden Männern Geschäfte zu machen. Montberry mochte einst ein Genie auf dem Gebiet der militärischen Strategie gewesen sein, aber in den Jahren seit Waterloo hatte er mit zunehmender Geschwindigkeit seinen Verstand verloren. Was war er nur für ein Dummkopf, wenn er sich in Mother Maggies schrecklichem Bordell betrank und dort Geheimnisse ausplauderte.
    Tom grinste. Er war ein auffallend gut aussehender Mann. Warum führte er kein schönes Leben als Günstling einer italienischen Gräfin und ließ sie in Ruhe? Aber sie verdankte ihm ihr Leben und konnte ihm nicht verweigern, was er von ihr verlangte.
    „Ich habe mein Leben lang selbst auf mich aufgepasst, Tom. Ich fürchte mich vor nichts.“ Sie fürchtete nichts, außer dem Alter. Sie war fast 40. Alles war so leicht gewesen, als sie noch jung war – achtzehn. Lord Craven hatte geglaubt, sie sei fünfzehn. Natürlich war sie keine Jungfrau mehr gewesen, aber Craven hatte es ihr abgekauft. Ein Schwämmchen, ein bisschen Blut, ein paar Seufzer und Tränen.
    Was hatte sie nun noch für Möglichkeiten? Welche Zukunft wartete auf eine alternde, mittellose Frau?
    „Du könntest mit mir zurück nach Italien gehen, Lyd. Venedig ist ’ne schöne, sündige Stadt.“
    Italien. So weit fort von England. Sie musste aus London fliehen. Die Kutsche, als sie nachmittags im Hyde Park spazieren gegangen war … die Räder hatten sie nur um Zentimeter verfehlt. Und am vergangenen Abend, der Mann im Schatten … der Straßenräuber. Er hatte nach ihrem Arm gegriffen, ein Messer hatte aufgeblitzt, er hatte sie angegriffen, doch dann war er geflohen. Sie war in Gesellschaft Lord Brudes gewesen, hatte sich sicher gefühlt …
    Seit sie die letzten Briefe verschickt hatte, die mit den Buchstaben R, S und T, stießen ihr immer wieder Unfälle zu.
    Unfälle. Es gab keinen Grund, nicht anzunehmen, es wären welche gewesen. Keinen Grund außer dem, dass sie sich Feinde gemacht hatte. Mächtige Feinde …
    Verdammte Männer! Alles, was sie wollte, war, was ihr nach all den Jahren der Sklaverei zustand. Eine kleine Unterstützung für ihren Ruhestand. Und anstatt ein paar Tausend Pfund zu zahlen – eine winzige Kleinigkeit für diese Männer – zogen sie es vor, ihr Böses zuzufügen.
    Italien. Sie könnte nach Italien fliehen. Sich dort eine Villa kaufen. Sich einen gut aussehenden Italiener kaufen oder auch zwei …
    Nein, sie konnte sich nicht mit Tom nach Italien davonmachen. Nicht jetzt. Noch nicht. Sie bezweifelte, dass sie es lebend bis zur Küste schaffen würde. Sie musste erst zu Chartrands Orgie gehen. Dort würde er sein. Ebenso wie Brude, Wembly und Montberry.
    Tom streckte sich auf der Kante

Weitere Kostenlose Bücher