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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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heißt«, fuhr Dillingham bedächtig fort, »ich werde diese Forderung nicht eher zurücknehmen, bis diese Vereinigung die Zurücknahme einmütig beschließt.« Trachs Kopf schoß sofort wieder hoch, und die Stimmen verstummten. »Da meine unbedachte Äußerung diese Krise heraufbeschwor, will ich zuerst sachkundigen Rat einholen.«
    »Rat — von dieser Vereinigung?«
    »Selbstverständlich!«
    Aus der Mißbilligung wurde plötzlich Zustimmung. Trach nickte unmerklich.
    »Eine sehr weise Bedingung, Fremder. Weshalb dachten Sie, wir würden Ihnen einen sachkundigen Rat verwehren?«
    Jetzt wurde es wieder kritisch. »Auf unserem Planeten werden die Zähne hauptsächlich zur mechanischen Zerkleinerung von Nahrungsmitteln verwendet. Erst in zweiter Linie dienen sie auch als Sprachwerkzeuge. Unsere Zähne sind keine komplizierten Apparate — schon gar keine elektronischen Geräte. Unsere Zahnärzte denken aber primär an das Kauen, wenn sie Zähne untersuchen. Auch ich dachte zuerst daran, als ich in den Mund des Patienten schaute.«
    »Erstaunlich«, murmelte der Sprecher der Vereinigung.
    »Dann entdeckte ich, daß Sie in Ihren Zähnen elektro nische Signale erzeugen und sich damit verständigen. Weil das ein angeborenes, natürliches Phänomen für Sie ist, sind Sie sich wahrscheinlich gar nicht mehr bewußt, welche komplizierten Dinge zusammenwirken, um diese Sprechsignale richtig zu modulieren. Auch wir Menschen sind uns nur selten über die verwickelten, unendlich fein ausgewogenen Reaktionen in unserem eigenen Körper im klaren. Tatsächlich kann die kleinste elektromagnetische Störung oder Überlagerung in der unmittelbaren Nachbarschaft Ihrer Zähne Ihre Sprachfrequenzen hoffnungslos durcheinanderbringen - sowohl beim Senden wie beim Empfang. Die elektrolytische Wirkung der Spurenelemente in Ihren Plomben — unerwünschte Beigaben in Ihrer Goldlegierung — wird durch Ihren Mundspeichel ausgelöst, verfärbt das Metall und erzeugt so viel Strom, das die elektromagnetischen Felder der benachbarten Zähne gestört werden. Deshalb wird auch ein ganz anderes Sprachsignal ausgesendet, als der Sprecher mit seinem Gedankenimpuls beabsichtigt. Sobald diese Sprachstörung einen Grad erreicht, daß sie dem Empfänger keinen Sinn mehr übermittelt, leiden Sie an Aphasie.«
    Dillingham bewegte den Kopf bedauernd hin und her. Natürlich war er tief befriedigt, daß sie ihm so aufmerksam zuhörten (empfingen). »Wahrscheinlich reicht das elektrische Feld, das von jedem normalen Zahn erzeugt wird, bereits aus, um die Goldfüllung allmählich zu zersetzen. Da die Feldstörung beim Sprechverkehr außerhalb des Zahns stattfindet, können Sie im Innern des Zahnes keine Ursache für die Sprachstörung feststellen. Ich kann Ihnen nachfühlen, wie unangenehm es für einen Arzt ist, wenn er für ein schweres Leiden keine organische Ursache feststellen kann. Auf jeden Fall dürfen Sie auf Grund Ihrer besonderen Art der Kommunikation keine Metallfüllungen verwenden, solange Sie nicht genau über die Wechselwirkung von Speichelelektrolyse und elektromagnetischen Schwingungen in Ihren Zähnen Bescheid wissen. Deshalb habe ich auch die Entfernung aller Goldplomben empfohlen. Da die Aphasie nicht zu meinem Fachgebiet gehört, hätte ich schweigen müssen, bis ich Ihren Rat eingeholt hatte. Das sehe ich jetzt ein.«
    »Aber die Aphasie gehört doch zu Ihrem Fachgebiet«, sagte der Sprecher jetzt mit gönnerhafter Herablassung. »Wir befassen uns mit allen Funktionen des Zahnes, obgleich uns nicht aufgefallen ist, daß eine leichte Verfärbung der Goldplomben eine so verheerende Wirkung haben — äh...« Er brach rasch ab.
    »Wir mußten auch auf der Erde große Schwierigkeiten überwinden, bis wir die richtige Metallfüllung gefunden hatten«, half Dillingham dem Sprecher sofort aus der Verlegenheit. »Die Füllungen des Patienten waren erstklassig verarbeitet. Ich verstehe Ihr Zögern. So viel Aufwand an Zeit und Geld...«
    »Wir stellen den Profit nicht über die Gesundheit unserer Patienten«, warf der Sprecher hochmütig ein. »Wenn ich meine Forderung zurückziehen soll...«
    Große Unruhe im Saal. Trach zog die Schuppenstirn in Falten, mußte aber im stillen lachen. Die Vertreter der Zahnklempnerzunft hatten plötzlich gemerkt, daß sie sich den Teppich unter den eigenen Füßen weggezogen hatten. Wenn Dillingham seine Forderung zurückzog, mußten sie selbst ein Heilmittel für die Aphasie präsentieren. Sie hatten aber keines,

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