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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Aluminiumzweige auseinander und suchte nach einem Versteck.
    Er hatte nur noch wenige Minuten Zeit.
    Und dann landete der Jann!
    Mit einem lauten Pfeifton setzte er mitten in dem Gestrüpp auf, wo Dillingham sich versteckt hielt. Während Dillingham die Augen schloß, legten sich Metallgreifer um seinen Körper, hoben ihn hoch, setzten ihn wieder sanft auf einer freien Stelle auf den Boden.
    »Ich wünschte, du würdest es nicht so spannend machen«, sagte Dillingham mit überraschend gefaßter Stimme.
    »Ich muß dir noch einen letzten Wunsch erfüllen, ehe ich dich töte. Aber du hast nur fünzehn Sekunden Zeit, deine Bitte auszusprechen. So steht es im Gesetz der Janns.«
    Der Roboter fing an zu ticken wie eine Zeitbombe. Er richtete den Lauf seiner Brustkanone auf Dillingham und wartete. Fünf Sekunden verstrichen. Dillinghams Geist war wie gelähmt...
    »Eine Gnadenfrist!« rief er, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    »Gewährt«, sagte der Jann, »wie lange?«
    Ach, das war doch alles nur das Spiel der Katze mit der Maus!
    »Fünfzig Jahre!«
    Er wartete auf den Gnadenschuß aus der Energiewaffe, doch der wollte nicht kommen.
    »Gewährt, Sterblicher!«
    Dillingham starrte den Roboter an. »Sie — Sie wollen wirklich so lange warten?«
    Fast schien es Dillingham, als würde ein Lächeln über das Metallgesicht gleiten. Der Mund des Jann stand offen, und der neue Zahn blitzte silberweiß. Offenbar hatte man auf Hazard diese Roboterzähne auf Lager gehabt.
    »Ich wollte dir eigentlich keine so lange Frist gewähren, Doch ich erkannte, daß ich dir unrecht getan habe. Du bist weder ein Narr noch ein Mann, der hinter dem Geld her ist, wie ich zuerst vermutet hatte. Wir Janns sind nicht undankbar, wenn man uns einen Freundschaftsdienst leistet.«
    »Sie haben also Ihren Schwur doch ein wenig großzügig ausgelegt, wenn nicht gar seinen Sinn verändert!«
    »Es kommt immer darauf an, wie wir unsere Schwüre auslegen«, stimmte der Jann ihm zu. »Ich durfte dir das nur nicht sagen. Deswegen habe ich die Erfüllung meines Eides hinausgezögert, damit du selbst darauf kommen solltest. Doch keiner außer mir wird dich töten: Kein Tier, kein fremdes Wesen, keine Bakterie, kein Akt der höheren Gewalt. Du wirst einen sanften Tod sterben, und er kommt in genau fünfzig Jahren, wie du dir das gewünscht hast. Ich werde immer in deiner Nähe bleiben, um dafür zu sorgen, daß mein Eid sich erfüllt.«
    So war also aus Dillinghams Todfeind sein treuester Leibwächter geworden. Er würde ihn vor allen Gefahren in der Galaxis bewahren, bis er zweiundneunzig Jahre alt war. Man mußte die Auslegung des Eides nur ein bißchen verändern, und aus der Verdammnis war ein Segen geworden.
    »Um noch einmal von dem Zahn zu sprechen — war darin auch der Schaltkreis deines Mitgefühls integriert?«
    »Richtig, Sterblicher.«
    »Dann brechen wir sofort auf, Jann«, rief Dillingham. »An der Universität für Zahnheilkunde ist eine Studentenrevolte ausgebrochen. Die Auster wird mich umbringen, wenn ich die Belagerung nicht aufhebe, ehe alle seine Akten verbrannt sind!«

7
    »Die Angelegenheit Ihres Vertrages ist etwas kompliziert«, sagte Trach. »Gleep übertrug ihn auf Ra, und...«
    Judy hatte sich etwas beruhigt. Dieser Dinosaurier war nicht so ein Ungeheuer, wie sie auf den ersten Blick angenommen hatte. Bisher hatte das Monstrum sie noch nicht gefressen, obwohl es reichlich Gelegenheit dazu hatte. Im Gegenteil, Trach war von ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Angeblich war er ein hundertprozentiger Vegetarier, und wenn er sie nicht für eine bessere Mahlzeit aufheben und deshalb mästen wollte...
    »Hier handelt es sich also nicht um ein Mißverständnis? Die Kobolde von diesem Planeten haben mich tatsächlich gekauft?«
    »Sie stehen auf ihrer Liste.«
    »Um hier in den Radiumminen zu sterben?« Vielleicht war es da immer noch besser, von einem Dinosaurier aufgefressen zu werden.
    »Wie konnte mir der Muck-o-Muck so etwas antun? Ich habe mich darauf verlassen, daß er mir helfen wollte?«
    »Das hatte wirklich nichts mit seiner persönlichen Einstellung Ihnen gegenüber zu tun. Er ist eben ein guter Geschäftsmann. Er wäre nicht der Muck-o-Muck, wenn er nicht auf die Kreditwürdigkeit seines Planeten achten würde. Fünfzig Pfund Frummstiche...«
    »Hundert Pfund, hat er mir gesagt!« warf Judy verärgert ein.
    »Damit wollte er nur sein Image Ihnen gegenüber bewahren. Der Muck-o-Muck stand nämlich unter dem Eindruck, daß Sie zu

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