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Der Richter

Der Richter

Titel: Der Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hätte. » Wechseln,<, sagte der Pit Boss, und der Moment ging vorbei. In einer Stunde verlor er dreihundert Dollar.

    Fog behauptete, er sei dabei, die Bank zu sprengen, als sie sich auf ein schnelles Sandwich trafen. Ray war mit hundert Dollar in den Miesen, log aber wie alle Spieler und behauptete, knapp auf der GewInnerseite zu sein.
    Sie verabredeten, um siebzehn Uhr nach Charlottesville zurück zu fliegen.
    Im Canyon Casino, dem neuesten Haus am Platz, verwandelte sich Rays letztes Bargeld an einem Fünfzig-Dollar-Tisch in Jetons. Er spielte eine Weile, langweilte sich aber bald mit den Karten und ging in die Sportsbar, wo er Mineralwasser trank und sich eine Boxkampf-Übertragung aus Vegas ansah. Die fünftausend, die er nach Atlantic City mitgebracht hatte, waren vollständig in Umlauf gebracht. Er würde mit viertausendsiebenhundert wieder fahren, ei breite Spur hinter sich lassend. In sieben Kasinos war er auf Video aufgenommen und fotografiert worden. In zweien hatte er Formulare ausfüllen müssen, als er an der Kasse seine Jetons zurücktauschte.
    In zwei anderen hatte er mit seiner Kreditkarte Geld vom Konto abgeho-ben, um zusätzliche Spuren zu legen.
    Wenn das Geld des Richters tatsächlich an irgendwas zu erkennen war, würde man sofort wissen, wer er war und wo man ihn finden konnte.
    Fog schwieg auf dem Weg zurück zum Flugplatz. Für ihn hatte sich das Blatt im Laufe des Nachmittags gewendet. »Ich hab’ ein paar Hunderter verloren«, gab er schließlich zu, doch seine Haltung verriet, dass es wesentlich mehr gewesen war. »Und du?«
    »Ich hatte einen prima Nachmittag«, sagte Ray. »Ich habe so viel gewonnen, dass ich die Chartergebühr davon bezahlen kann. «
    »Nicht schlecht.«
    »Was meinst du, kann ich in bar zahlen?«
    »Bargeld ist immer noch legal«, erwiderte Fog ein wenig besser gelaunt.
    »Dann mache ich das.«
    Während der Kontrolle vor dem Flug fragte Fog Ray, ob er auf dem linken Sitz fliegen wolle. »Bezeichnen wir es als Flugstunde«, sagte er. Die Aussicht auf eine Transaktion mit Bargeld hatte seine Laune gehoben.
    Hinter zwei Pendelfliegern ließ Ray die Bonanza in Position rollen und wartete auf Starterlaubnis. Unter Fogs aufmerksamen Blick drehte er die Maschine in Startposition, beschleunigte auf hundertzehn Stundenkilometer und hob dann sanft ab. Das Turbotriebwerk schien doppelt so stark zu sein wie das der Cessna. Mühelos stiegen sie auf eine Höhe von zweitausend-dreihundert Meter, das Reich der Glückseligkeit.

    Dick Docker schlief im »Cockpit«, als Ray und Fog hereinkamen, um den Flug ins Bordbuch einzutragen und ihre Headsets abzugeben. Er wachte auf und kam zum Schalter. »Hab’ euch nicht so früh zurück erwartet«, murmelte er schläfrig und zog Formulare aus einer Schublade.
    »Wir haben die Kasinobank gesprengt«, sagte Ray.
    Fog war in einem Raum hinter dem Büro verschwunden.
    »He, das hab’ ich ja noch nie gehört.«
    Rasch ging Ray das Logbuch durch.

    »Zahlen Sie gleich?«, fragte Dick, während er schrieb.
    »Ja, und ich möchte den Rabatt für Barzahler.«
    »Wusste nicht, dass wir so was haben.«
    »Jetzt gibt’s einen. Zehn Prozent.«
    »Okay, geht in Ordnung. Stimmt schon, der alte Barzahlerrabatt.« Dick rechnete kurz und sagte dann: »Macht insgesamt tausenddreihundertzwan-zig Dollar.«
    Ray zählte die Scheine aus seinem Bündel ab. »Ich habe keine Zwanziger dabei. Hier sind dreizehnhundert.« Als Dick das Geld nachgezählt hatte, sagte er: »Da kam heute so ein Typ vorbei, der Stunden nehmen wollte.
    Irgendwie war plötzlich von Ihnen die Rede.«
    »Wer war das?«
    »Hab’ ihn noch nie gesehen.«
    »Und wie kamen Sie auf mich?«
    »Es war irgendwie komisch. Ich habe die übliche Leier über die Preise und so abgespult, da fragt er mich plötzlich völlig zusammenhanglos, ob Sie ein Flugzeug besitzen. Er sagte, er kennt Sie von irgendwoher.«
    Ray legte beide Hände auf den Schaltertisch. »Wissen Sie seinen Namen?«
    »Ich habe ihn gefragt. Dolph oder so ähnlich, es kam nicht so klar heraus. Dann fing er an, sich irgendwie verdächtig zu benehmen, und schließ-
    lich verschwand er. Aber ich habe ihn beobachtet. Er blieb bei Ihrem Auto auf dem Parkplatz stehen, schlich herum, als ob er es aufbrechen wollte oder so. Dann ging er. Kennen Sie einen Dolph?«
    »Ich bin noch nie einem begegnet.«
    »Ich auch nicht. Nie von einem Dolph gehört. Wie gesagt, es war irgendwie komisch.«
    »Wie sah er aus?«
    »So um die fünfzig, schmal,

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