Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Chance, es nicht zu überfahren, daraus besteht, daß man eine Verkehrsregel übertritt. Was der Beringte dann auch tut, es ist falsch. Was ist da die Lösung? Gibt es durch den Konflikt einen Kurzschluß in dem Ring, so daß sein Träger selbst entscheiden kann, oder …?“
    „Kapitän, ich weiß es wirklich nicht“, sagte sie und genoß das Dessert. „Aber so um ein Prozent unserer Bevölkerung ist augenblicklich beringt. Ich habe nicht von allzu vielen Schwierigkeiten gehört.“
    „Das ist auch keine Antwort. Was könnte denn nach Ihrer Meinung geschehen? Sie müssen doch eine Vorstellung haben.“
    „Ich glaube, der Ring würde ihm einen Schock versetzen. Das verlangt ja schließlich das Gesetz.“
    „Und was ist mit dem Kind?“
    „Dem Kind?“
    „Mit dem Kind, das er überfährt, während er seinen Schock bekommt?“
    „Tja, Kapitän, jede Sekunde gibt es Tragödien.“ Sie schluckte den Löffel voll Dessert herunter und wurde gewahr, daß der nächste der letzte war. „Sie und ich können da nichts ändern – warum sich also Gedanken machen?“
    „Meinen Sie nicht, daß es ungerecht ist?“
    „Kapitän, es ist nicht Ihre und meine Sache, zu sagen, was ungerecht ist. Wir machen die Gesetze nicht. Wir begehen die Verbrechen nicht. Wir stecken den Mördern und Sittenverbrechern und Entführern keine Ringe an. Sie liegen, wie sie sich gebettet haben, und ich vergieße keine Träne ihretwegen. Wir haben nichts damit zu tun. Wir sind da nicht beteiligt.“
    „Aber haben Sie denn kein echt ungutes Gefühl dabei?“
    „Kapitän, die Erde ist kein Raumschiff. Wenn man ein ungutes Gefühl bei jeder Tragödie haben soll, bleibt keine Zeit mehr, froh zu sein.“
    Er legte den Löffel hin. „Besorgen Sie mir was zu trinken.“ Sie machte dem Kellner ein Zeichen und hoffte, daß der Weltraum-Mann es nicht schon aufgegeben habe. Er war so herrlich aufgedreht gewesen. „Sie wünschen, Kapitän?“
    „Einen dreistöckigen Bombast.“
    Sie drehte sich dem Robot zu. „Einen dreistöckigen Bombast für unseren Gast, einen Scherzbold-Cocktail für mich. Und laß dir sagen, was die anderen möchten.“
    Der Robot mixte, schüttelte und überreichte. Darlene stellte den Bombast vor Smith hin und nippte wählerisch an dem Scherzbold, wobei sie ihn musterte.
    Er trank schnell und hart, auf Weltraum-Art. „Meine Güte, Kapitän, Sie werden sich betrinken.“
    „Ja. Kellner, noch einen dreistöckigen, hopp-hopp.“
    Der Robot gluckste mißbilligend, gehorchte aber.
    Sie sah ihm verblüfft zu. „Kapitän, Sie brauchen mich nicht von Ihrer Trinkfestigkeit zu überzeugen.“
    Er starrte das leere Glas gedankenvoll an. „Darlene, ich habe nachgedacht. Diese Ringträger sind besser als wir.“
    „Also, Kapitän! Wie können Sie so etwas sagen?“
    Er nickte. Die starken Getränke hatten ihn schnell angeschlagen. „Es ist doch wahr. Ihnen hat es gar nichts ausgemacht, dieses Mädchen herzulotsen und in Verlegenheit zu bringen, und ich weiß, daß ich auch nicht besser als die anderen bin.“
    Sie zuckte die Achseln. „Kapitän, Sie scheinen zu vergessen, daß die Ringe eine Strafe sind. Das sind Verbrecher .“
    „Strafe? Nicht Heilmittel?“
    „Nun, das auch. Vielleicht Heilung durch Strafe.“
    „Wissen Sie, Darlene“, sagte er und nahm ihre Hand, „draußen im Weltraum ist es wie im Gefängnis. Ein Kapitän ist dort das Gesetz, und dabei ist er die ganze Zeit von der Gesellschaft getrennt, aus der er kommt. Er weiß, was bestraft werden muß. Er weiß es, Darlene.“
    Sie klopfte ihm beruhigend auf die Hand. „Jetzt sind Sie aber einfach albern, Kapitän. Zuviele Cocktails, was? Ich hole Ihnen eine Ernüchterungstablette, und …“
    „Nein. Keine Ernüchterungstablette. Ich will den Kater kriegen, wenn er kommt.“ Er sah sie mit einem Eulenblick an. „Sie haben nichts gegen Strafe, nicht wahr, Darlene. Sie haben nichts dagegen, daß einer leidet, wenn Sie wissen, er hat es verdient?“
    „Natürlich nicht. Wenn er es verdient … !“
    „Darlene …“ Er lehnte sich dicht zu ihr herüber. „Ich habe noch keine Frau gehabt, seit ich wieder auf der Erde bin.“
    „Kapitän! Sicher wird doch wohl …“
    Er lehnte sich noch weiter vor, während sie zurückwich. „Darlene, ich möchte mit Ihnen Sinnenverwirrung spielen.“ (Sieg!) „Bitte sehr!“
    „ Mit Ihnen. Wir sprühen uns beide ein.“
    „Zusammen? Ich sehe nicht, wie …“
    „Öffentlich macht man es noch nicht, wie?“
    „Macht man?

Weitere Kostenlose Bücher