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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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Öffnung zu und schlug sie gegen seine Faust. Sie zerknallte. Er blickte mit einem fleischlosen Schädelgrinsen zurück, ging hinaus und schlug die Tür zu.
    „Limonadenröhre“, erklärte Ed. „Flachkopf – also, seine Oma war eine von den alten Hippies. LSD, dieses Zeug. War nichts zu merken, bis er geboren wurde. Sie wissen, wie’s ist.“ Jeff wußte es, obwohl er Flachkopf nicht als eines der Opfer erkannt hatte. Nach der psychedelischen Welle hatte es unzählige Fälle von geborenen Krüppeln gegeben. Langsam zurückgehende Vererbungsschäden zeigten sich nach einer oder zwei Generationen immer noch. Die Drogen waren so reichlich angewandt worden, bevor diese latente Gefahr erkannt war, daß eine wirksame Kontrolle sich nicht verwirklichen ließ.
    „Ich habe gehört, Ihr Alter ist umgelegt worden“, sagte Ed. „Jetzt kommen Sie zur Erde zurück und werden beringt. McKissic ist nicht tot, und das heißt ja wohl, daß Sie Ihre Rechnung nicht beglichen haben, bevor Sie geschnappt wurden. Richtig? Jetzt kann ich Ihnen helfen, und das ist Ihnen was wert, richtig? Und wenn’s klappt, können Sie Ihre Pfoten vielleicht dazwischen kriegen bei der Allgemeinen Kreiselmotoren GmbH, richtig?“
    Der Mann hatte sich trotz seiner allgemeinen Unwissenheit alles ganz hübsch zurechtgelegt – das kam Jeff jetzt zu Bewußtsein. Offensichtlich verstand es Kleiderschrank Ed Bladderwart, Gelegenheiten zu nutzen, und hatte die Courage, zuzupacken, wenn sich etwas bot. Er mußte sich die Papiere angesehen und Jeffs Identität bemerkt haben, dann hatte er seinen Plan gemacht und getan, was nötig war – alles innerhalb von Minuten, nachdem er ihn aus dem Wrack geholt hatte. Er mußte gewußt haben, daß er seine Freiheit in Jeffs Hände legte – aber er hatte auch die Beweggründe eines Mannes abgeschätzt, der ernstlichen Groll gegen eine mächtige Firma mit sich herumtrug. Ed wollte so verzweifelt gern aus seinem Gunnardorfer Gleis heraus, daß er zu jedem Risiko bereit war – und er hatte nicht gezögert.
    Was er sagte, ergab einen Sinn. Jeff hatte es allein versucht und war gescheitert. Jetzt hatte er eine zweite Chance bekommen – und er konnte Hilfe gebrauchen.
    Er fühlte in sich eine Welle des Optimismus aufsteigen. Sein Kopfschmerz war vergangen, und sein Körper war trotz der Abschürfungen und einigen Blutverlusten fit. Es konnte die Wirkung des Bieres sein – oder die seines Freikommens von dem Ring. Er würde auf der Hut davor sein müssen, in einer kritischen Situation im Stich gelassen zu werden. Aber sonst – warum nicht? Warum nicht die gleiche Entschiedenheit zeigen wie Ed und mit McKissic sofort abrechnen, bevor die Polizei wußte, was sich anbahnte?
    Ein Fehlschlag konnte ihn nicht härter treffen als Untätigkeit, und Erfolg würde ihn wieder in den Besitz seines Anteils an den Allgemeinen Kreiselmotoren setzen, nicht zu erwähnen den Ruf seines Vaters. Finanziell würde mehr als genug vorhanden sein, um Eds Unterstützung zu belohnen; ein kleiner Bruchteil seines Anrechts an den Allgemeinen Kreiselmotoren genügte, damit Ed und alle seine Freunde ausgesorgt hatten.
    Aber dies war ein persönliches Vorhaben gewesen. Er hatte seine Absicht niemandem mitgeteilt, bis das Wahr-Wahr-Verhör sie zwangsweise offengelegt hatte. Konnte er jetzt anderen vertrauen, dazu noch Bewohnern Gunnardorfs? Einem geistesschwachen Schrottplatzarbeiter; einer ungeschliffenen Frau aus dem Elendsviertel; Ed.
    Ed: ein Schmerbauch, eigennützig, liederlich – doch auch ein Mann mit Courage und Handlungsfähigkeit und einigem Scharfblick, wie minimal auch seine gesellschaftlichen Reize sein mochten. Wenn Ed bereit gewesen war, auf einen Fremden zu setzen – sollte dieser Fremde dann nicht bereit sein, auf Ed zu setzen?
    Annie war einige Zeit zuvor verschwunden. Jetzt kam sie mit einem Tablett wieder. „Wirst Hunger haben“, sagte sie. „Kannste mit links essen?“
    Es war eine Schüssel mit dicker Suppe und einem Stück trockenes Brot. Jeff sah die Mahlzeit an und sagte sich, daß diese mittelalterliche Diät wahrscheinlich das beste war, was sie anzubieten hatten. Er hatte sich über die Härten des Lebens auf Alpha IV zu laut beschwert: Gehungert hatte er nie.
    „Laß mich mal die Hand sehen“, sagte Annie, indem sie das Tablett absetzte. „Wir haben so ‘ne Paste, damit’s aufhört, weh zu tun, wenn du willst.“ Sie wickelte den langen Verband auf, der offensichtlich von einem Bettlaken abgerissen war. Es tat

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