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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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ihrer Kehle geformt hatte. Er ist sich meiner so sicher, dachte sie entsetzt. So überzeugt, dass mein unerfahrener Körper mit Dankbarkeit und Freude auf seine überlegten Bemühungen reagiert.
    Oh, warum verlieh er seiner Wut nicht mit einem hastigen unbedeutenden Akt Ausdruck, der zu ihrem eigenen Hass passte? Absichtlich biss sie sich auf die Unterlippe, bis sie Blut schmeckte. Der Schmerz lenkte sie von den sinnlichen Empfindungen ab, die sein Mund und seine Hände in ihrem Körper weckten.
    Es wäre so leicht, sich zu ergeben, ging es ihr durch den Kopf, während sie an die Decke starrte und sich zwang, die Querbalken zu zählen. So leicht und so tödlich.
    Denn er hatte all ihre Träume von einer glücklichen Zukunft zerstört. Also würde sie ihm seine verweigern.
    Allerdings fiel es ihr nicht leicht, die Reaktionen ihres Körpers zu kontrollieren, wie das verlangende Pulsieren zwischen ihren Beinen bewies.
    Nicht einmal Simon, den sie ja immerhin liebte, hatte je solche Reaktionen in ihr ausgelöst – als würde sie über die Kante der Welt stürzen.
    Viel länger könnte sie ihre Gefühle vor Rafaele kaum verbergen, denn er hatte sein Knie mittlerweile zwischen ihre Beine geschoben und sie sanft gespreizt, um mit den Händen das Zentrum ihrer Lust zu erkunden.
    Vorsichtig streichelte er mit den Fingern an der Innenseite ihrer Schenkel entlang. Emily verspannte sich. Sie schloss die Augen so fest, dass hinter ihren Lidern bunte Funken tanzten. Doch als er die geheimste Stelle ihrer Weiblichkeit fand und mit den Fingerspitzen sacht umkreiste, hätte sie beinahe vor Lust aufgeschrien. Ihre eiserne Entschlossenheit geriet ins Wanken.
    Unvermittelt umfasste Rafaele wieder ihre Schultern. „Das ist unsere Hochzeitsnacht“, flüsterte er leise. „Und ich gebe dir hier und jetzt ein Versprechen, cara . Ich schwöre, dass eine Zeit kommen wird, in der du mich ebenso sehr begehrst wie ich dich in diesem Moment.“
    Er wandte sich ab und griff nach dem Morgenmantel, der auf dem Boden neben dem Bett lag. Einen Moment, während ihr Herz einen seltsamen Sprung tat, glaubte Emily, er würde gehen.
    Doch als er sich wieder aufrichtete, sah sie, dass er nur ei nen Schutz aus der Tasche gezogen und übergestreift hatte. Ihre Augen weiteten sich.
    „Unsere Ehe ist nicht von Dauer, Emilia. Deshalb sollten wir keine Schwangerschaft riskieren.“
    Dann kniete er zwischen ihren Beinen, und sie spürte seine pulsierende Kraft. Ihr stockte der Atem.
    „Entspann dich“, sagte er. „Sonst könnte ich dich verletzten.“
    „Tu das“, erwiderte sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Glaubst du, das kümmert mich?“
    Er presste die Lippen zusammen, seine Augen blitzten wütend auf. Eine Sekunde lang befriedigte sie dieser Anblick sogar.
    Dann bewegte er sich ein winziges Stückchen und drang in sie ein.
    Tief einatmend hielt er inne. „Leg deine Beine um mich“, sagte er ruhig. Und mit einem Mal schien es ihr klüger zu sein, auf ihn zu hören.
    Ohne den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden, glitt er tiefer in sie. Emily lag ganz still und starrte an ihm vorbei zur Decke. Sie empfand keinen Schmerz. Stattdessen überkam sie das Bedürfnis zu weinen. Aber sie tat es nicht.
    Denn sie hatte das Schlimmste ertragen, was er ihr antun konnte, und bald wäre es vorbei.
    Er verharrte einen Moment, als würde er auf etwas warten. Dann sagte er leise: „Ich hätte dir die Welt geschenkt, Emilia.“ Erst dann begann er, sich rhythmisch zu bewegen und kraftvoll den Weg zur Ekstase zu beschreiten.
    Und trotz allem, obwohl sie hilflos unter ihm lag und darauf wartete, dass er seinen Hunger an ihr stillte, entzündete sich ein winziger Funke in ihrem Innern. Sie spürte, wie seine Bewegungen schneller wurden und er endlich laut aufstöhnte und erstarrte.
    Als Rafaele sich schließlich erhob, funkelte in seinen Augen nicht der Triumph, den sie dort erwartet hatte. Viel mehr sah er nachdenklich aus, ja fast melancholisch. Doch er verriet mit keinem Ton, ob er sein Verhalten bedauerte.
    Schweigend stand er auf, zog den Morgenmantel an und verließ das Zimmer.
    Also hat mein Mantra funktioniert, dachte Emily erleichtert. Sie drehte sich auf die Seite und zog die Decke bis über die Schultern. Es war vorbei, und sie hatte ohne sichtbare Wunden überlebt, nur zwischen ihren Beinen pulsierte ein kleiner Schmerz.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er seine Wut nicht brutal an ihr ausgelassen hatte, trotz ihrer offensichtlichen Provokation. Ganz im

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