Der Ring an meiner Hand
Tisch.
Wie konnte er es wagen, dermaßen entspannt zu sein, wenn sie sich so nervös fühlte wie das Kaninchen vor der Schlange?
Am schlimmsten war, dass Emily zu Bett gehen wollte. In immer größeren Wellen überfiel sie die Müdigkeit. Schließlich konnte sie ein Gähnen nicht mehr unterdrücken.
„Warum hörst du nicht auf, dagegen anzukämpfen, carissima, und gibst zu, dass du müde bist?“
„Ich bin überhaupt nicht müde“, leugnete sie hastig und sah, wie sein Lächeln sich noch verstärkte.
„Das freut mich zu hören“, meinte er sanft, stand auf, stellte das Schutzblech vor das Feuer im Kamin, kontrollierte die Tür und schaltete die Lichter aus.
Emily jedoch blieb unbeweglich sitzen und spürte nur noch das ungleichmäßige Pochen ihres Herzens.
Endlich kam er im dunkelroten Schein des Feuers zu ihr, nahm eine kleine kalte Hand in seine und zog Emily auf die Füße.
„Zeit fürs Bett, mia bella “, sagte er ruhig und führte sie nach oben in das Zimmer, in dem die Schatten sie bereits erwarteten.
7. KAPITEL
Emily stand in der Mitte des Zimmers und schaute auf den Boden. Sie fürchtete sich vor dem Moment, wenn er sie berührte und sie sich wieder gegen seine Liebkosungen wehren musste. Zumal sie nicht wusste, ob es ihr diesmal gelänge.
Rafaele trat hinter sie und löste das Band aus ihren Haaren. Dann kämmte er sehr zärtlich die seidigen Strähnen mit den Fingern, bis sie lose auf ihre Schultern fielen.
Mit den Lippen streifte er ihren verletzlichen Hals. Ein Schauer durchlief ihren Körper. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er ihn bemerkt hatte. Wahrscheinlich. Er kannte sich mit weiblichen Körpern aus, kannte ihre Reaktionen. Und dieses Wissen beutete er jetzt gnadenlos aus. Jedes Zeichen von Schwäche konnte ihren Untergang bedeuten. Das durfte sie nicht vergessen.
„Lass mich nicht zu lange warten, cara “, flüsterte er ihr ins Ohr und zog sich zurück.
Aber nur, wie sie entsetzt feststellte, um sich auszuziehen. Und natürlich erwartete er dasselbe von ihr. Es gab auch keinen triftigen Grund zu zögern, schließlich hatte er sie bereits nackt gesehen und schon jeden Zentimeter ihrer Haut geküsst.
Trotzdem streifte sie nur langsam den Pullover über ihren Kopf und zog die Cordhose aus. Die ganze Zeit über kehrte sie ihm den Rücken zu. Daher konnte er sich lautlos nähern. Emily spürte seine Gegenwart erst, als sie nach hinten griff, um den BH zu lösen. In dem Moment schob Rafaele ihre Hände beiseite und nahm ihr die Aufgabe ab.
Zuerst streifte er die Träger über ihre Schultern und küsste die schwachen Streifen, an denen sie Abdrücke hinterlassen hatten. Dann öffnete er den Verschluss, und das Wäschestück fiel zu Boden.
Er zog Emily an sich, sodass ihr Kopf an seiner Brust ruhte und sie die Hitze seines erregten Körpers spürte. Mit federleichten Küssen bedeckte er ihren Hals, während er mit den Händen ihre Brüste umschloss und die Spitzen sanft massierte.
„Bellissima.“ Seine Stimme klang rau. „Deliciosa. “
Mit einer Hand liebkoste er den flachen Bauch und schob dann die Finger unter den Bund des Spitzenhöschens.
„Nein“, keuchte sie und umklammerte sein Handgelenk. „Hör auf, bitte.“
Er hielt inne und streichelte wieder die zarte Haut am Bauch. „Sag mir, Emilia“, meinte er ruhig. „Warum hast du so große Angst vor Vergnügen?“
„Das hat nichts mit Angst zu tun“, entgegnete sie mit versteinerter Miene. Sie machte sich von ihm los und starrte auf den Boden vor sich.
„Du hast mir drei Jahre meines Lebens geraubt, die Hoffnung auf mein zukünftiges Glück zerstört und mir dann auch noch meine Unschuld genommen!“ Ihre Stimme wurde immer lauter. „Und dafür soll ich dir dankbar sein? Und mich dir hingeben?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nur in deinen Träumen! Außerdem entspricht es nicht meinen Vorstellungen von Vergnügen, misshandelt zu werden.“
Einen langen Moment reagierte Rafaele nicht. Dann stand er plötzlich nicht mehr hinter ihr. Sie hörte das leise Geräusch der Matratze, als er sich ins Bett legte.
Einige Herzschläge lang blieb sie unschlüssig stehen, zog dann das Höschen aus und legte es auf den Stapel zu ihrer restlichen Kleidung.
Sie holte tief Luft und ging auf das Bett zu. Dabei ignorierte sie den Drang, sich hinter ihren Händen zu verstecken. Doch anstatt ihre Ankunft sehnsüchtig zu erwarten, lag Rafaele auf dem Rücken und starrte an die Decke.
Eilig glitt sie unter die Bettdecke, zog
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