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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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verklärt? Nicht nur, dass er einen wundervollen Körper hatte – den hatte ich fast noch mehr vermisst, als die Kohlehydrate –, er war zärtlich und sanft, energisch und beherrscht, verträumt und sinnlich, hart und fordernd, großzügig und intelligent – und er konnte lachen.
    Gerti erstrahlte wieder mal in leuchtenden Farben, einfach phantastisch, wie ihr diese türkisfarbenen, gefältelten Hosen und die mit Perlen und Pailletten bestickte, schillernde Weste standen. Aber diesmal war ich keine staubige Maus dagegen! Den Vormittag hatte ich nämlich meine Überstunden abgebummelt und mit meinen beiden Stilberatern Alan und Minni damit verbracht, meine Garderobe zu erweitern. Und daher prunkte ich beinahe so farbenfroh wie Gerti.
    Es bereitete mir ein ausgesuchtes Vergnügen, ihr Alan vorzustellen. Ich sah sozusagen, wie in ihrem Geist ein paar Puzzlesteine den Platz wechselten und ein neues Muster ergaben.
    Was wir erfuhren, rückte aber auch in einem anderen Bild die Puzzlesteine zurecht.
    Gerti bezeichnete Cosmea als reichlich überspannte Managergattin, die genügend Zeit hatte, sich mit allerlei Spinnereien abzugeben. Daher hatte sie diesen kuriosen Hexenzirkel gegründet. Gerti war nur dazugekommen, weil sie sich auf Grund ihrer Arbeit über die historischen Hintergründe der Hexenverfolgung dafür interessiert hatte, was sich da heute draus entwickelt hatte. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich hielt Hexen für harmlos. Bis ich dich traf, Katharina. Du bist es definitiv nicht.«
    Ich antwortete nicht darauf, und sie setzte ungerührt ihren Bericht fort.
    Cosmea und Schrader kannten sich schon seit langer Zeit. Sie war es auch, die ihn auf die Idee gebracht hatte, auf dem Gebiet alter Naturheilmittel Forschungen anzustellen. Außerdem kam über Cosmea auch Tamara ins Spiel. Einiges, was Gerti über diese wusste, hatte Alan auch schon herausgefunden. Aber der Rest rundete das Bild ab. Die vierunddreißigjährige Sozialarbeiterin lebte derzeit alleine, hatte aber schon alles an alternativen Wohngemeinschaften ausprobiert, was der Markt so bot, einschließlich Frauenhaus und Krabbelgruppe. Außerdem besuchte sie jeden erreichbaren Kurs, der nichts oder wenig kostete und sich mit Esoterik im weitesten Sinn beschäftigte. In diesem Zusammenhang war es nicht ausgeblieben, dass sie bei einer als Vortrag getarnten Werbeveranstaltung auf Schrader und Cosmea gestoßen war. Cosmea, die schräge Typen offensichtlich sammelte, brachte sie zu ihren Hexen.
    »Da erfuhr sie von dem Buch. Ich erzählte es ihnen ja bei einer Versammlung. Was ich nicht wusste, war, dass sie eine Fanatikerin ist. Sie scheint sich in den Kopf gesetzt zu haben, dass sie mit dem Buch eine höhere Weisheit erreicht.«
    Ich sah einfach nur auf meinen Teller und pickte ein paar Krümel auf. Gerti schien es nicht zu bemerken. Sie fuhr fort, dass kurz nach meinem Verschwinden ein heftiger Streit zwischen Cosmea und Schrader stattgefunden habe, worum es dabei ging, hatte sie nicht mitbekommen, aber Cosmea sei heulend aus Schraders Büro gekommen, und er habe zornschnaubend die Tür hinter ihr zugeworfen.
    Drei Tage später habe sich Tamara angekündigt; mit ihr hatte er nicht gestritten, sondern sei mit ihr anschließend weggefahren. Tamara habe ausgesehen wie ein schielendes Kalb bei Mondenschein.
    Diesen Vergleich musste ich mir merken und Minni überbringen.
    »So, und warum erzählst du uns das alles, Gerti?«
    Alan sah sie sehr eindringlich an, als sie geendet hatte.
    »Weil ich wissen möchte, was es mit dem Buch auf sich hat. Dahinter muss mehr stecken, als ich bislang angenommen habe.«
    »Warum willst du das wissen?«, fragte ich zurück.
    »Man nennt es in den alten Schriften Zauberbuch. Da sich inzwischen so viele Leute dafür interessieren, bin ich jetzt wirklich neugierig geworden. Ich hätte es selbst kaufen sollen, um nachzulesen, was darin steht. Für meine Studienarbeit wäre das eine hervorragende Quelle. Außerdem, wenn Schrader sich jetzt schon dafür interessiert, muss es ja etwas Besonderes sein.«
    Ich antwortete ihr sehr betont: »Nein, Gerti. Dahinter steckt nichts Besonderes. Du solltest dir lieber die Frage stellen, was es mit He-Sti-A auf sich hat.«
    »Aber du hast das Buch?«
    »Ja, es ist das Eigentum meiner Familie und nur durch Zufall mit einigen anderen Sachen meiner Urgroßeltern verkauft worden.«
    »Du wirst nicht umsonst Katharina heißen«, nickte Gerti, offensichtlich völlig unberührt von der

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