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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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suchte in den CD s nach einem Titel. Seine Haare fielen in glänzenden Locken – echte, wie ich inzwischen wusste und ihm neidete – über die Schultern und verdeckten sein Gesicht. Ich sah nur seinen breiten Rücken. Unter dem dünnen T-Shirt zuckten seine Muskeln, als wäre er nervös. Aber er antwortete nicht.
    »Alan, bitte. Du kannst durch Schweigen die Tatsachen nicht ändern.«
    Ich ging zu ihm hin und zauste seine Mähne. Endlich drehte er sich um und sah mich an. Es war eine Art Starre in seinen Zügen, die sein Gesicht beinahe hässlich machte.
    »Tatsachen, Kathy? Ich weiß nicht. Ich möchte einfach nicht daran denken.«
    »Was ist los mit dir? Warum bist du seit einigen Tagen so wenig aufgeschlossen? Vorher hast du das doch akzeptiert.«
    »Ja, ich weiß. Es war alles irgendwie in einen unwahrscheinlichen Traum eingebunden, du, deine verrückte Katze, die Erinnerung an die alten Erzählungen, vermutlich auch meine überdrehten Gefühle. Aber jetzt fühle ich mich so ernüchtert. Oder verwirrt?«
    »Ernüchtert? Verwirrt? Heißt das, so schnell ist die Liebe vorbei, Alan? Na gut, es war länger als zwei Wochen und sehr heftig. Aber ich hatte doch gehofft, dass es noch ein wenig andauerte.« Müde und traurig legte ich meine Stirn an seine Schulter.
    »Kathy, ich weiß nicht, ob die Liebe vorbei ist. Ich weiß nur, dass ich dem, was dich bewegt, vermutlich nicht gewachsen bin. Anfangs dachte ich das. Da hatte ich sogar ein gewisses Gefühl der Überlegenheit dabei, weil ich dir durch mein Wissen um bestimmte Dinge voraus zu sein schien. Aber du hast verdammt schnell aufgeholt.«
    »Und jetzt bin ich nicht mehr die verwirrte, verunsicherte Katharina, die nicht weiß, was sie mit ihren Kräften anfangen soll. Da hat der Macho schließlich seine Aufgabe verloren.«
    »So, wie du das sagst, hört es sich entsetzlich an. Aber es fällt mir so schwer zu akzeptieren, dass du jederzeit aufstehen kannst und dich in einer Ecke des Raumes in Nebel auflöst. Du bist fort, verschwindest in eine Welt, in die ich dir nicht folgen kann. Mag sein, dass das mein archaisches Gefühl für Besitztum beleidigt«, fügte er mit einem schiefen Lächeln hinzu.
    »Wobei wir wieder beim Macho sind.«
    »Ja, natürlich. Ich sollte daran arbeiten. Kathy, du bist so schön, so zärtlich, so begabt. Einerseits sehnt sich alles in mir danach, dich immer bei mir zu haben, andererseits weiß ich einfach nicht, ob ich die Belastung aushalte.«
    Ich zog die Luft ganz tief ein, um die Spannung aus meinen Bauchmuskeln zu bekommen. Es gab Situationen, da war einfach nichts zu machen. Was würde es nützen, wenn ich diese blaue Energie auf ihn übergehen ließe, um ihn zu überzeugen? Vielleicht eine heiße Nacht, vielleicht ein momentanes Vergessen. Aber Liebe, das spürte ich ganz instinktiv, Liebe konnte durch keine andere Macht erzeugt werden. Und vor allem konnte ich in den nächsten vier Wochen keinen Einfluss auf ihn nehmen, ja noch nicht einmal in Kontakt mit ihm treten. Leider aber konnte ich auch meine Liebe genauso wenig verringern, wie ich seine festhalten konnte. Und das war wohl die schwerste der Prüfungen. Auf Ehre, Erfolg und Macht zu verzichten war nachgerade ein Kinderspiel dagegen.
    »Alan, bitte gib mir das Buch und die Schlüssel zu Maltes Laden. Wenn ich in einem Monat wiederkomme, können wir uns beide vielleicht auf einer freundschaftlichen Ebene wieder begegnen. Es ist besser, du fühlst dich durch mich nicht gebunden.«
    »Ach, Kathy, ich kann dich nicht halten. Trotzdem, ich komme morgen mit, wenn du magst.«
    Leider tropfte es furchtbar aus meinen Augen, und die einzige Schulter, die in der Nähe war, war seine.
    Es tat ja so weh.
    Und dann war es so weit. Der runde, weiße Mond stand über den Dächern der Stadt und warf nächtliche Schatten in die Straßen und Höfe. Meine Wohnung hatte ich aufgeräumt und den Kühlschrank leer gemacht, die Post durfte meine Briefe aufbewahren, Verwandte und Freunde wussten, dass ich in Florida war, Mergelstein hatte mir großzügig Urlaub gegeben und nur in einem Nebensatz erwähnt, dass das Inkrafttreten des Vertrages mit Schrader wegen gewisser Unregelmäßigkeiten verschoben worden sei.
    In der einen Tasche hatte ich alles, was mir nur einfallen konnte, einschließlich eines Keramikkruges mit gesüßter Sahne. Der Ring in meinem Ohr saß fest, Messer und Kelch waren frisch gereinigt, alles, was ansonsten Metall enthielt, hatte ich abgelegt. Diese Sachen, Schlüssel, Geld,

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