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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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kennt geheime Wege. Das Gute daran ist vor allem, dass diese Frau dabei einen völligen Gedächtnisverlust erleidet. Ich würde ja selbst gehen, aber ich habe in den letzten Jahren einfach zu oft meinen Ring eingesetzt.«
    »Schon verstanden, Algorab. Aber glaubt ihr, dass sie freiwillig mitgeht?«
    »Sie wird, Katharina. Eine meiner leichtesten Übungen ist die Hypnose«, erklärte Minni.
    O ja, das wusste ich.
    »Aber, Minni, in Buchbinders Bücherecke ist sie eingesperrt. Und ich möchte eigentlich nicht, dass sie dort meine Tasche mit meinem Wohnungsschlüssel findet.«
    »Wir werden sie ganz woanders abliefern. Minerva kennt die Wege in den Grauen Wäldern. Hier in Trefélin gibt es nur eine Übergangsstelle, aber sie führt zu unterschiedlichen Orten in deiner Welt.«
    Ein gequältes Stöhnen kam von Tamaras Lippen. Sie sah mit Grauen und Schmerz im blutüberströmten Gesicht um sich. Die Gestalten der vier riesigen Katzen schienen sie aber von irgendwelchen Taten abzuhalten. Ich fühlte so etwas wie Mitleid mit ihr und wollte zu ihr gehen.
    »Rühr sie nicht an, Katharina.«
    »Ja, aber ich könnte ihr Linderung verschaffen.«
    »Du könntest dabei draufgehen. Denk doch mal nach, was dich die Königin schon an Kraft gekostet hat.«
    »Minerva hat recht, Katharina. Und rühr auch den Dolch nicht an. Er muss erst gereinigt werden.« Der alte Thot stand auf und rieb seinen dicken grauen Kopf an meiner Hüfte. »Komm, wir reisen zu den Lauben zurück. Ich trage dich, Algorab nimmt die Taschen und das Messer.«
    Ich nickte mein Einverständnis, dann wandte ich mich noch einmal an Minni.
    »Du kommst doch wieder, wenn du sie abgeliefert hast, nicht wahr?«
    »Nein, Katharina. Auch ich bin in der letzten Zeit zu oft an zu schwierigen Tagen hin- und hergewechselt.«
    »Dann sehe ich dich ja erst in einem Monat wieder. Wo bleibst du denn in der Zwischenzeit? Du bist doch dann eine kleine Katze, und ich bin nicht da, um dir Futter zu geben und … Du, wenn dir was passiert, Minni …«
    »Glaubst du nicht, dass ich auf mich alleine aufpassen kann, du blöde Kuh? Jahrelang habe ich mich ohne Mensch durchgeschlagen. Das verlernt man nicht. Und du wirst hier auch ganz gut klarkommen. So, und nun lass mich gehen, es wird Zeit.«
    Noch eine Freundschaft, die endete? Ich fühlte meine Schultern herabsacken.
    »Dann leb wohl, Minerva. Vielleicht treffen wir uns später wieder mal.«
    Ich strich ihr über die leicht gebogene rosa Nase, und sie grummelte etwas, das mit einiger Vorstellungskraft als dumme Pute zu deuten war. Dann merkte ich, wie sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf Tamara lenkte, um diese zum Aufstehen und willenlosen Folgen zu bewegen.
    »Sei nicht traurig, ich glaube nicht, dass sie für immer aus deinem Leben verschwunden ist. Und jetzt steig auf.«
    Ich fühlte mich wie zerschlagen, als ich am nächsten Tag aufwachte. Die Wunde an meinem Hals pochte schmerzhaft, und ich wühlte in meinem Erste-Hilfe-Kasten nach einem vernünftigen Verband. Mit dem kalten, sauberen Wasser tupfte und wusch ich an dem Schnitt, der schon ziemlich verkrustet war. Die Kopfbewegungen taten äußerst weh, und ein Verband war schwierig anzulegen, ohne eine Henkersschlinge daraus zu fabrizieren.
    Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen, und die Luft war kühl und voller Feuchtigkeit. Wenigstens das Essen war warm, würzig und schmackhaft, zumal ich auch meine Vorräte wiederbekommen hatte. Zwar war Tamara mit gewisser Gier wohl über die Schokolade hergefallen, aber zwei Tafeln waren noch da. Ich teilte mir eine mit den Menscheln, wodurch ich einen gottähnlichen Status bei ihnen erhielt. So mussten die Geschichten von Manna und Ambrosia bei uns Menschen entstanden sein.
    Dann betrachtete ich das Messer, das noch immer schwarz und stumpf neben dem schmierigen Lappen lag, in dem Tamara das Buch eingehüllt hatte. Ob ich es anfassen konnte? Auf gar keinen Fall allerdings konnte ich es in diesem Zustand benutzen, um das Siegel damit aufzubrechen. Für alle Beteiligten war es vermutlich im Augenblick das Beste, ich ruhte mich einfach aus und versuchte, so schnell wie möglich meine Kräfte wiederherzustellen.
    »Katharina, der Weise ist gekommen, um dich zu sprechen.«
    Thutmosis steckte seine Nase in die Laube. Er war, als wir nachts eintrafen, noch immer hier und hatte sich größte Vorwürfe gemacht, dass er Tamaras Verschwinden nicht mitbekommen hatte.
    Den Weisen konnte ich wohl kaum wegschicken. Aber ich bat ihn, zu mir in die Laube

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