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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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finde ich tödlich langweilig, und Gewichte heben wie Sie, dazu fehlt mir, ehrlich gesagt, jede Motivation.«
    »Tanzen Sie gerne?«
    »Ja, das schon. Aber dazu braucht man einen Partner, der das ebenfalls kann. Und die sind seltener als dreißigkarätige Diamanten.«
    »Geht auch ohne Partner, kommt auf die Form an.«
    »Ballett? Dazu bin ich zu alt.«
    »Jazztanz zum Beispiel. Macht meine Oma sogar noch.«
    »Na, die muss ich dann meiner Großmutter mal als Bekannte empfehlen. Aber damit haben Sie mir ja sehr eindeutig gesagt, wie mein Niveau ist.«
    Ich zeigte ihr ein schiefes Lächeln, damit sie sah, dass ich nicht beleidigt war.
    »Es gibt da auch noch andere Formen, die würde meine Oma nicht mehr mitmachen. Wollen Sie am Samstag nicht mal mitkommen?«
    »Wohin?«
    »In das Studio, in dem ich trainiere. Da können Sie sich das mal ansehen, was da noch geboten wird. Vielleicht ist doch etwas für Sie dabei.«
    Minni würde mich vermutlich auch drängeln. Also, schaden konnte es ja nicht, wenn ich mir das mal unverbindlich ansah. Wir verabredeten einen Treffpunkt und einen Termin.
    Etwas entspannter um die Schultern ging ich zurück in mein Zimmer und zog unter dem Schreibtisch die Pumps aus. Gegen Blasen an den Füßen würde auch kein Training helfen.
    Wieder wurde der Tag lang, und ich rief Minni an, dass wir unseren Besuch bei Buchbinder auf Samstag verschieben mussten.
    Sie war leicht missgelaunt, aber nicht zerstörerisch tätig gewesen. Immerhin munterte sie es auf, als ich von meinem Schritt zur körperlichen Ertüchtigung berichtete.
    »Du wirst das zu schätzen wissen, wenn du mit nach Trefélin kommst.«
    »Wer sagt dir, dass ich je dahin komme?«
    »Liegt nicht ganz außerhalb der Wahrscheinlichkeit.«
    Ich wollte nicht weiter darauf beharren und zog mich in eine Wanne mit heißem Wasser zurück. Ein Ort, den Minni sichtlich verabscheute.

Kapitel 9
    Am Samstag hängte ich mir also wieder die Schultertasche mit Minni darin um. Zumindest war ich diesmal klug genug, mir Jeans anzuziehen und ein Paar verhältnismäßig flache Stiefeletten. Und einen Mantel mit dicken Schulterpolstern, damit der Riemen mich nicht so quälte. Meinen modischen Ansprüchen genügte das zwar nicht, aber so leiden wie am Donnerstag wollte ich nicht noch einmal.
    »Du lernst, Katharina«, war Minnis einziger Kommentar zu meiner Aufmachung.
    Wir fuhren in die Stadt, die zu der frühen Morgenstunde noch verhältnismäßig leer war, weshalb ich einen Parkplatz ganz in der Nähe von Buchbinders Bücherecke fand. Auf dem Weg dahin sah ich allerdings ein Sportgeschäft, und trotz Minnis Protest beschloss ich, erst einmal die für meinen Besuch im Fitness-Studio notwendigen Anschaffungen zu machen. Miriam Webb hatte mir empfohlen, wenigstens ein paar Sportschuhe zu kaufen, ansonsten täten es ein Trainingsanzug oder Radlerhosen und T-Shirt. Was mir zeigte, dass sie von meiner Garderobe so viel Ahnung hatte, wie ich von der ihren. Derlei Dinge befanden sich bei mir nämlich nicht in meinen Schränken. Aber ich sah immerhin ein, dass man Sport nicht in Kostüm und Seidenbluse betreiben konnte.
    Die Verkäuferin stellte mich natürlich erst mal bloß, als ich auf meinen Wunsch nach Sportschuhen eine Reihe eindringlichster Fragen stellte. Indoor oder outdoor war noch die einfachste davon. Ich hörte Minni in ihrer Tasche leise kichern, nahm meinen Mut zusammen und bat um ein Breitband-Antibiotikum in Sachen Schuhwerk. Damit verlor ich zwar jede Glaubwürdigkeit bei der offensichtlich hoch versierten Kundenberaterin, aber sie brachte doch endlich einige Modelle an, die allen Anforderungen mehr oder weniger gerecht wurden.
    Bislang war es mir unmöglich gewesen, mir auch nur im Entferntesten vorstellen zu können, etwas anderes als elegante, schmale, möglichst hochhackige Schuhe zu tragen. Ja, ich hatte einen wahren Tick darin entwickelt, zu jeder Garderobe die passenden Pumps, Sandaletten oder Stiefel zu besitzen. Und nie die billigsten, weich und passgenau mussten sie natürlich auch sein. Wie die Leute nur immer in diesen schlampigen Turnschuhen herumlaufen konnten, entzog sich meinem Verständnis. Bis zu ebendiesem Augenblick. Ich warf einen Blick in den Spiegel zu meinen Füßen und stellte fest, dass es so grässlich noch nicht einmal aussah.
    Ich schluckte, als ich das Preisschildchen betrachtete, und fragte dann: »Für draußen sind die wohl nicht geeignet?«
    »Sie können sie natürlich auch auf der Straße anziehen, dann sind

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