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Der Ring der Kraft - Covenant 06

Der Ring der Kraft - Covenant 06

Titel: Der Ring der Kraft - Covenant 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Gegenwart erkannt und uns wieder zusammengeführt.« Einen Moment lang schwieg sie. »Auch die Haruchai waren für uns ein Segen«, fügte sie dann hinzu.
    Linden war nicht länger dem aufgelockerten Kreis der Gefährten zugewandt. Sie hatte sich nach Cail und seinen Volksgenossen umgedreht; und die Umrisse ihres Rückens zeugten von eindringlicher Angespanntheit. Aber noch immer sagte sie nichts.
    Covenant unternahm eine bewußte Anstrengung, um sie zu ignorieren. Die Steinhausener hatten noch nicht alles berichtet. Befürchtungen verliehen seiner Stimme einen schneidend-scharfen Tonfall wie von Ärger. »Wie seid ihr Durris und Fole begegnet?« Er konnte sein Zittern nicht länger unterdrücken. »Was ist aus Stell geworden?«
    Da verzerrte eine Zuckung Sunders Gesicht. Als Covenant Antwort bekam, geschah es wieder durch die Sonnenseherin.
    »Thomas Covenant«, sagte sie, indem sie direkt zu ihm sprach, als zähle für den Augenblick nichts anderes, »zweimal hast du mich vor der Bosheit der Sonnengefolgschaft gerettet. Und wiewohl ich durch dich um mein Heim im Steinhausen Kristall gebracht worden bin, in welchselbigem Dorf man mich schätzte und würdigte, hast du mir zu Zweck und Liebe verholfen, welche den Verlust aufwiegen. Ich verspüre keinen Wunsch, dir etwa Pein zu bereiten.« Sie sah Sunder an, ehe sie weitersprach. »Aber auch diese Geschichte muß erzählt werden. Es ist vonnöten.« Sie straffte sich, wie um sich der Notwendigkeit zu stellen. »Als wir im Osten an Schwelgenstein vorbeizogen und die Richtung gen Norden nahmen«, sagte sie, »da begegneten wir einer Schar Haruchai. Viermal zwanzig ihres Volkes waren gekommen, um wider die Greueltaten der Sonnengefolgschaft vorzugehen. Und als sie vernommen hatten, was wir ihnen zu berichten wußten, verstanden sie wohl, warum des Landes Volk sich nicht zum Aufstand erhoben hat. Daher stellten sie sich eine Aufgabe, nämlich die, rund um Schwelgenstein einen Ring zu ziehen, eine Sperre zu legen, um kein Mitglied der Sonnengefolgschaft noch ein- oder auszulassen. Auf diese Weise gedachten sie der Gefolgschaft Gegenwehr zu entbieten – und das Sonnenfeuer zu schwächen –, derweil sie zur gleichen Zeit ebenfalls deiner Rückkehr harrten. Vier von ihnen aber faßten den Beschluß, uns zu begleiten, die wir dir entgegenzuziehen wünschten – Durris und Fole, die du dort siebst, und Bern und Toril ...« – für einen Augenblick schnürte sich Hollian die Kehle ein –, »die wir verloren haben, ebenso wie wir Stell verloren. Denn unsere Unwissenheit zeitigte mißliche Folgen. Und allen war wohlbekannt, daß die Sonnengefolgschaft die Macht besitzt, um eines Menschen Geist unter ihren Einfluß zu bringen. Durch selbige Macht vermochten sie in der Vergangenheit die ins Land gekommenen Haruchai ihrer Gewalt zu unterwerfen. Keiner von uns ahnte aber, wie stark besagte Macht unterdessen geworden war. Derweil wir die Umgebung Schwelgensteins durchquerten, erkundeten Bern, Toril und Stell etwas weiter westwärts die Gegend, um für unsere Sicherheit zu sorgen. Eine Tagereise trennte uns von Schwelgenstein, und weder Harn, Durris noch Fole betraf irgendein Unheil. Der Umstand jedoch, daß die drei anderen Haruchai sich geringfügig näher an der Feste aufhielten, setzte sie der Einwirkung der Sonnengefolgschaft aus ... brachte sie unter ihren Einfluß. Sie ließen unter jenem Zwang alle Vorsicht fahren und uns im Stich, gehorchten dem Ruf der Gefolgschaft. Dieweil sie verspürten, was geschehen war – daß man nämlich ihre Genossen um Geist und Willen beraubt hatte –, blieb's Harn, Durris und Fole verwehrt, ihnen nachzueilen, denn sie wären unweigerlich gleichfalls dem Zwang des na-Mhoram verfallen. Aber Sunder und ich ...« Bei der Erinnerung an das Erlebnis stockte sie; aber sie gestattete sich keine Schwäche und sprach weiter. »Wir folgten ihnen. Und wir nahmen den Kampf auf, trachteten mit Krill -Feuer und all unserer Kraft danach, den Bann der Sonnengefolgschaft zu brechen, wenngleich wir damit gewißlich dem na-Mhoram unser Nahesein verrieten, ihn so vor uns warnten – und es mag sein, auch vor dir. Vielleicht hätten wir Stell und seinen Genossen bis vor die Tore Schwelgensteins widerstrebt. Wir waren voll der wütendsten Verzweiflung. Doch schließlich mußten wir den Rückzug antreten.« Hollian schluckte krampfhaft. »Denn am Ende sahen wir, Bern, Stell und Toril waren nicht länger allein. Von überall aus jenem Landstrich kamen weitere

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