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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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helfen.«
    »Einnisten?«
    »Ja, einnisten«, sagte er, und es hörte sich ein wenig defensiv an. »Du hast dieses Zeug eingekauft, und das bedeutet, dass du dich einnisten willst.«
    Einer oder beide waren durcheinander, und Libby befürchtete, dass sie es war. »Einnisten?«, wiederholte sie.
    »Er meint wohl, dass er versucht Ihnen zu helfen, wenn Sie sich häuslich einrichten«, sagte Vater Daar, stand auf und nahm ihr seine vergessene Tasse Kaffee aus der Hand.
    »Häuslich einrichten?«, wiederholte sie wie ein Papagei und schüttelte den Kopf, während sie Michael noch immer anstarrte. »Was hast du sonst noch gemacht?« Sie ließ ihren Blick durch die Küche wandern.
    »Ich habe die Lampen auf den Kamin gestellt und den Teppich vor die Couch gelegt. Ach, und das Elchbild hängt über dem Kamin.«
    Libby ging ins Wohnzimmer, blieb hinter der Couch stehen und blickte um sich. Der Druck mit dem Elch hing da, flankiert von den Meisenlampen. Der Vogelteppich lag auf dem Boden und die für ihr Bett gedachte Quiltdecke sah sie zusammengelegt auf der Couchlehne.
    Sie schaute nach oben. Die Decke war auch hier mit Sternen gepflastert.
    Libby wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie hatte geplant, zwei Stern-Packungen für ihr Schlafzimmer zu verwenden. Der Rest war als Weihnachtsgeschenk für Robbie und die MacKeage-Mädchen gedacht. Auch das Tischtuch war ein Geschenk, für John Bigelow. Und die Kerzen, die Michael umsichtig auf die Beistelltischchen platziert hatte – um ihr beim Einnisten zu helfen – waren für Grace bestimmt gewesen.
    »Du hast schöne Dinge eingekauft«, sagte Michael. Er trat hinter sie, schlang seine Arme um sie und zog sie an seine Brust. »Und jetzt ist dieses Haus dein Nest geworden.«
    »Ja, sieht so aus. Mit deiner Hilfe«, ließ sie rasch folgen, schmiegte sich an ihn und bedeckte seine Arme mit ihren Händen. »Danke.«
    Mehr brachte sie nicht heraus. Er musste die ganze Nacht gearbeitet haben, um … was zu schaffen? Über tausend Sterne. Sie hatte nicht das Herz, ihm zu gestehen, dass sie es anders geplant hatte. Deshalb drehte sie sich in seiner Umarmung um, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn auf die Kehle – höher reichte sie nicht hinauf.
    »Hier verbrennt der Toast«, brüllte Vater Daar. »Und die Bratpfanne raucht!«
    »Hast du mich heute nicht etwas fragen wollen?«, fragte Michael, der Vater Daar ignorierte und sie nicht losließ. »Es war von einem Dinner die Rede, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »O ja. Ich dachte, wir können ausgehen … tanzen oder ins Kino«, flüsterte sie, den Blick auf seinen dritten Hemdknopf richtend. »Wenn … wenn du möchtest.«
    »Bitten Sie mich um ein Date, Miss Hart?« Er hob ihr Kinn an. Seine Augen waren von tiefem warmem Zinngrau, erfüllt von lachender Zärtlichkeit, die Libby Mut machte. Warum war es schwer, den Mann einzuladen, zumal wenn man bedachte, dass sie vor einer knappen Stunde intim mit ihm gewesen war? Sie löste sich aus seiner Umarmung und ging in die Küche, nicht ohne ihm über die Schulter einen herausfordernden Blick zuzuwerfen.
    »Ich hole dich um sechs ab«, sagte sie zu ihm. »Legere Kleidung.«
    Vater Daar stand an der Tür, zog seinen Mantel an und funkelte sie an. »Ich bin nicht mehr hungrig«, grollte er. »Ich hasse verbrannten Toast.«
    »Ach, kommen Sie, setzen Sie sich«, sagte Libby und schob die qualmende Bratpfanne von der Flamme. »Ich mache neuen Toast.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er gekränkt und strich mit der Hand über den obersten Knoten seines Kirschholzstabes. Sein altes, verwittertes Gesicht zeigte die Miene eines schmollenden, störrischen Kindes.
    »Dann zeige ich Ihnen auch eine Überraschung«, bot Libby an. »Etwas, das Sie sicher interessant finden werden.«
    Wie erwartet, reizte das die Neugierde des Alten. Er war vielleicht ein Zauberer, aber er war immer noch ein Mensch – oder etwa nicht?
    »Was ist es?«, fragte er, zog seine Jacke aus und hängte sie an den Haken. Er ging an den Tisch, nahm seine Tasse, wechselte an die Theke und goss sich Kaffee nach. Auf dem Weg zum Tisch blieb er jäh stehen und beäugte sie argwöhnisch. »Es ist doch nicht eines dieser gotteslästerlichen Zauberbücher aus einem Buchladen?« Er schüttelte den Kopf. »Es gibt nur ein Buch, das etwas taugt, und das besitze ich schon.«
    Libby machte Platz, damit Michael die Bratpfanne auswischen und mit den Eiern anfangen konnte. »Sie haben ein Buch?«, fragte sie neugierig.

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