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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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gibt.« Er drückte sie fest und ließ sie dann los, um zum Wagen zu laufen.
    Michael tauchte aus seiner Werkstatt auf und erwischte Robbie, als dieser die Wagentür öffnete. Er übergab dem Jungen ein zusammengefaltetes Blatt Papier und umarmte ihn zum Abschied. Nachdem er ihn auf dem Rücksitz platziert hatte, schnallte er ihn an, sprach kurz mit Leysa, kitzelte Rose am Kinn und schloss leise die Tür. Dann blickte er dem davonfahrenden Wagen nach.
    Libby sah, dass Michael sich umdrehte und die Arme verschränkte. Er stand nur da und sah sie schweigend und nachdenklich über den leeren Hof hinweg an.
    Libby zwang sich zur Ruhe. Oh Gott, wie sehr ihr die Liebe mit ihm fehlte! Es waren nun schon vier lange Wochen mit noch längeren Nächten. Mehr noch als die Weihnachtslieder war es seine hartnäckige Geduld, die sie wahnsinnig machte.
    Sie wusste, was in ihm vorging. Er wartete darauf, dass sie zu ihm kam und darüber sprach, was an jenem Abend bei den Brewers geschehen war.
    Aber ihm täglich nahe zu sein, selbst ohne Intimität, war besser, als ihn ganz aus ihrem Leben streichen zu müssen. Und genau dies würde passieren, wenn er jemals den vollen Umfang ihres Geheimnisses erführe.
    »Ich sah dich gestern mit dem Motorschlitten fahren«, sagte er, noch immer auf der anderen Seite des Hofes stehend. Sein Blick ruhte auf ihr. »Hast du Lust auf eine Spazierfahrt?«
    »Jetzt gleich?« Sie versuchte zu entscheiden, ob er es aufrichtig meinte oder nur eine Gelegenheit suchte, mit ihr allein fern aller Ablenkungen sein zu können. »Und was ist mit dem Laden?«
    »Es ist Heiligabend, da wird nicht so viel Betrieb sein. Die meisten Leute haben ihre Bäume schon aufgestellt. Kate und Ian können sich um das Geschäft kümmern.«
    Sie wollte fahren, es lag ihr aber nichts daran, mit Michael allein zu sein, aus Angst, entweder seiner Anziehungskraft zu erliegen oder von ihren Sorgen überwältigt mit allem herauszuplatzen, was sie bekümmerte.
    »Ich muss noch bei den Vorbereitungen für die Party heute Abend helfen.«
    Er löste die Arme und stützte die Hände in die Hüften. »Lange bleiben wir ohnehin nicht weg.« Sein einschmeichelnder Ton jagte ihr wohlige Schauer über den Rücken. »In zwei Stunden bringe ich dich zurück.« Er drehte sich um und ging zum Maschinenschuppen. »Hol deine Jacke und Fäustlinge«, sagte er wie nebenbei über die Schulter. Für ihn war offenbar schon entschieden, dass sie fahren würden. »Du kannst Robbies Helm nehmen.«
    Libby stand wie angewurzelt und unentschlossen da und rieb sich ihre Hände. Dann lief sie in den Laden, sagte Kate, was sie vorhatte, versprach, rechtzeitig zurück zu sein, um bei den Partyvorbereitungen helfen zu können, und stürmte, während sie sich ihre Jacke überwarf, durch die Vordertür hinaus.
    Mehr noch als ihr Leben legte sie ihr Herz in Michaels Hände. Heute würden die Dinge zwischen ihnen in Ordnung gebracht werden.
    Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig, dass sie mit einem Weggefährten vom Berg zurückkehrte oder unglücklich und allein.

    Michael startete den Motorschlitten und ließ ihn im Leergang warmlaufen, während er nach Libbys Helm griff und ihr entgegensah, als sie aus dem Laden kam.
    Sie sah nicht aus, als würde sie die Aussicht auf ihre erste Fahrt mit einem Motorschlitten übermäßig begeistern. Nein, sie sah vielmehr aus, als wäre sie auf dem Weg zu einer Hinrichtung, und Michael wusste, dass es ihr eigener Hals war, um den sie die Schlinge enger werden fühlte.
    Sein Herz schmerzte ihretwegen. Und seinetwegen. Auch er litt unter bösen Vorahnungen, da sein Herz diesmal endgültig brechen würde, wenn Libby das, was er zu sagen gedachte, nicht verkraften konnte.
    »Ich bin bereit«, sagte sie und blieb vor dem Maschinenschuppen stehen. Sie nahm den Helm von ihm entgegen, drehte ihn um und setzte ihn sich auf den Kopf. Dann richtete sie sich auf und machte mit nervösem Lächeln den Kinnriemen fest. »Kann ich fahren?«
    »Nein«, sagte Michael und drehte sich um, um sein Lächeln zu verbergen. Seine Beweggründe waren ihr zwar nicht geheuer, die Fahrt an sich aber schien sie doch zu reizen.
    Er setzte sich auf den Schlitten und brachte den Motor auf Touren, während er ihn langsam aus dem Schuppen lenkte. Er nahm seinen eigenen Helm von der Lenkstange, setzte ihn auf und klopfte auf den Sitz hinter sich. Kaum saß sie rittlings hinter ihm, stellte er ihre Füße sicher auf die Fußstützen und führte ihre Hände zu den

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