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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seitlich von ihr angebrachten Griffen.
    »Lehn dich an die Rückenstütze und bleib ganz locker«, wies er sie an. »Mach dir keine Sorgen um dein Gleichgewicht. Man fährt eher wie in einem Wagen als wie auf einem Motorrad. Und ich fahre ganz langsam.«
    »Nicht zu langsam«, warnte sie ihn und guckte ihn durch das offene Visier ihres Helms an.
    Er klappte ihr Visier herunter und fuhr los, zwischen den Christbaumreihen in Richtung TarStone Mountain, um dann in den Weg, der zu ihrem Haus führte, abzubiegen und Minuten später auf ihrem Hof anzuhalten.
    »Warum halten wir an?«, fragte sie und klappte ihr Visier hoch.
    »Ich dachte, wir könnten Proviant für unterwegs mitnehmen.«
    »Ein Picknick? Mitten im Winter?«
    Michael zog die Schultern hoch und stieg vom Motorschlitten. »Warum nicht? Wir suchen uns ein sonniges, windgeschütztes Plätzchen.«
    Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da rannte sie schon zum Haus und verschwand durch die Tür. Michael drehte sich um und blickte zum TarStone. Er dachte an das, was er zu tun beabsichtigte, sobald die Zivilisation so weit hinter ihm lag, dass sie nicht um Hilfe rufen konnte.
    Obwohl die Geburt ihrer siebten Tochter nur vier Tage zurücklag, hatte Grace MacKeage gestern noch so viel Energie aufgebracht, ihm im Verlauf einer gehörigen Standpauke einzuschärfen, dass es sich gehörte, eine Frau von ihrer bevorstehenden Heirat in Kenntnis zu setzen.
    Unter dem Vorwand, er und Robbie wollten das jüngste MacKeage-Mädchen sehen, war Michael am Abend zuvor in Gu Bráth zu Besuch erschienen. Kaum aber war Robbie verschwunden, um mit Heather und den übrigen Kindern zu spielen und Greylen mit seinem nagelneuen Kind in den Armen hinausgegangen, hatte sich Michael neben Grace vor das Feuer gesetzt und ihr seine Absicht gestanden, Libby am Weihnachtstag zu heiraten.
    Auf das Erstaunen seiner Schwägerin war er gefasst gewesen, nicht aber auf ihren Zorn. Sie war aufgestanden, hatte sich über ihn gebeugt und ihm den Finger hart in die Brust gestoßen. Und denselben Finger hatte sie drohend vor seinem Gesicht geschwenkt, als sie fortfuhr, ihn über Romantik, über die Wahl des richtigen Zeitpunkts und das Verständnis moderner Frauen zu belehren.
    Da er sich Graces Ratschläge zu Herzen genommen hatte, wollte er Libby einen formvollendeten Antrag machen und entführte sie nun zu diesem Zweck.
    Michael schnaubte, nahm seinen Helm ab und rieb seinen Nacken, damit der Schweiß ihm nicht über den Rücken rinnen konnte. Er hatte Grace auch versprechen müssen, dass er seinen Antrag erst machen würde, nachdem er Libby über seine Zeitreise aufgeklärt hatte.
    Das war der Grund, weshalb sie den Berg erklommen. Er hatte seine Lektion mit Mary gelernt und ließ Libby nicht aus den Augen, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie nicht davonlief.
    Er drehte sich um, als der Sturm die Tür zuknallte, und sah Libby zum Schlitten laufen, in den Armen eine übervolle Tüte. Er nahm sie ihr ab, sicherte sie an der Rückenlehne, setzte sich wieder auf den Schlitten und wartete, dass Libby es sich hinter ihm bequem machte.
    »Muss ich mich an den Griffen festhalten?«, fragte sie. »Kann ich mich nicht an dir festhalten?«
    »Wie es dir am liebsten ist«, sagte er und startete die Maschine. »Fertig?«, fragte er und sah sich über die Schulter.
    Er sah, dass sie tief durchatmete, ihr Visier herunterklappte und nickte. Kaum legten sich ihre Hände um seine Mitte, fuhr Michael den hinteren Pfad zur West Shoulder Ridge entlang. Etliche Meilen glitten sie schweigsam dahin, bis Libby ihm auf die Schulter tippte.
    »Ich möchte fahren«, forderte sie, als er anhielt, um zu sehen, was sie wollte. »Mir kommt das nicht sehr schwierig vor.«
    Er stand auf, ließ sie nach vorne rutschen und setzte sich hinter sie. »Das ist der Gashebel«, sagte er, und legte ihren Daumen auf den Hebel an der rechten Seite des Lenkers. »Nur leicht drücken, da er rasch reagiert. Und das ist die Bremse«, setzte er hinzu und drückte ihre Finger auf den Hebel links. »Die Füße bleiben immer auf den Stützen, auch wenn es sich anfühlt, als würde man umkippen, sonst bricht man sich den Knöchel. Er wird wie ein Fahrrad gelenkt, aber ohne Neigung in den Kurven.«
    Sie benutzte ihre Ellbogen, um seine Arme wegzustoßen, und drückte auf das Gas. Sie schossen wie eine Rakete davon. Und dann kam es zu einem abrupten Stopp, als sie auf die Bremse stieg. Michael stützte sie mit den Beinen ab, damit sie nicht

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