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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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davonlief.«
    »Und Sie sind da, um sie zu holen und ihr eine Entschuldigung abzuringen. Was soll sie eigentlich bedauern?«
    »Ihr Verschwinden.«
    »Ach. Sie hat also nichts ethisch Verwerfliches getan.«
    »Es ist unethisch, sich seiner Verpflichtung dem Krankenhaus gegenüber zu entziehen. Außerdem wäre sie verpflichtet herauszufinden, was mit ihrer Patientin geschah.«
    »Aber ihre Verpflichtung sich selbst gegenüber ist größer«, widersprach Michael sanft. »Sagen Sie mir, warum Sie wirklich da sind, Kessler.«
    »Ich bin mit Elizabeth befreundet. Wir sind zusammen aufgewachsen, und seit dem Tod ihres Vaters vor vier Jahren passe ich auf sie auf.«
    »Sie ist nicht imstande, selbst auf sich aufzupassen?«
    »Offensichtlich nicht.«
    Michael schüttelte den Kopf. »Es steckt mehr dahinter als Besorgnis um eine Freundin, was Sie quer durch das Land hierher geführt hat. Und mehr als das, was in ihrem Operationssaal passiert ist. Warum sind Sie da, Kessler?«
    Die Züge des anderen verfinsterten sich. »Sie hat mit einem meiner Patienten etwas angestellt«, sagte er angespannt. »Der Kleine lag im Koma, als Elizabeth zu ihm ging. Doch als sie wieder aus seinem Zimmer kam, saß er aufrecht im Bett und wollte seine Eltern sehen.« Kessler ballte die Hände zu Fäusten und ging in Verteidigungsstellung. »Ich möchte wissen, was sie mit ihm machte.«
    Michaels Nackenhaare sträubten sich, er löste seine verschränkten Arme. »Und was hat sie Ihrer Meinung nach mit ihm gemacht?«
    Kessler atmete frustriert aus. »Sie sind Farmer, MacBain«, sagte er und schwenkte die Hand in Richtung Christbaumpflanzung. »Sie verstehen nichts von Medizin. Elizabeth machte an jenem Morgen bei dem Jungen die Erstversorgung, doch sobald er mein Patient war, hätte sie nicht mehr in seine Nähe gehen dürfen. Und der Junge erwachte todsicher nicht von selbst aus dem Koma.«
    Michael dachte an das in seinem Stiefel steckende Messer und fragte sich, wie Kessler reagieren würde, wenn er es herauszöge und ihm an die Kehle hielte.
    »Sie sind gekommen, weil Sie sauer sind, dass Libby nach Ihrem Patienten sah?«, fragte Michael. Wieder schüttelte er den Kopf und verschränkte die Arme. Dabei nahm er mit Absicht eine entspannte Haltung ein und verdrängte sein Verlangen, dem Mann an die Kehle zu gehen. »Sie verschwinden heute«, sagte er ruhig. »Und zwar allein.«
    »Verdammt. Das geht Sie gar nichts an, MacBain. Ich bin jetzt nur hier, weil Sie auf Elizabeth irgendwie … Einfluss haben. Und ich muss wissen, was sie mit meinem Patienten gemacht hat.«
    Wieder sträubten sich die feinen Härchen in Michaels Nacken, als ihm aufging, dass es hier nicht um Medizin und um ärztliches Berufsethos ging. Der Mann verbarg etwas.
    Oder er war auf etwas aus.
    Und plötzlich war ihm klar, dass hier mehr auf dem Spiel stand als Libbys Karriere. Was auch immer den zwei Patienten widerfahren war, die Libby an jenem Tag behandelt hatte, war so aufwühlend gewesen, dass sie ihr ganzes Leben umgekrempelt hatte.
    Und sie hatte hier Zuflucht gesucht, um sich zu schützen. Michael rieb die Stelle, wo Libbys Schneeball ihn gestern getroffen hatte. Lag ihm wirklich etwas daran zu erfahren, was sich in Kalifornien zugetragen hatte?
    Nein. Wichtig war nur, dass sie jetzt ihm gehörte und dass James Kessler von einer Belästigung zu einer Bedrohung geworden war.
    Michael trat mit einem Lächeln vor. »Stimmt, Kessler, ich bin nur ein einfacher Farmer«, sagte er gelassen. »Aber ich weiß mehr über den menschlichen Körper, als Sie vielleicht glauben. So weiß ich zum Beispiel«, flüsterte er und berührte Kesslers Brust knapp unter dem Schlipsknoten, »dass man die Luftröhre eines Menschen zerquetschen kann, wenn man sie an diesem Punkt mit genügend Kraft zusammendrückt.«
    Er nahm seine Hand fort und hielt sie offen vor sich, ohne Kesslers plötzlich defensive Haltung zu beachten. »Und wenn ich damit Ihre Nasenspitze ramme, könnte ich die Knorpel bis hinauf in Ihr Gehirn treiben, ehe Sie wissen, wie Ihnen geschieht.«
    Kessler wich einen Schritt zurück und stieß gegen den Kotflügel des Wagens. »Wollen Sie mir drohen?« Seine Augen waren aufgerissen, sein Gesicht zornrot.
    »Ja, das will ich«, knurrte Michael, fasste nach Kesslers Schlips und zog ihn näher zu sich. »Also, entscheiden Sie sich, Kessler. Lohnt es sich, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, nur um sich in Libbys Leben einzumischen?«
    Kessler packte Michaels Hand und versuchte,

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