Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
Schultern und blickte aus dem Fenster. »Mein Daddy nannte mich immer Kate«, flüsterte sie. »Auch das hatte ich bis gestern vergessen.«
»Was willst du damit sagen?«
Katherine sah sie lächelnd an. »Ich danke dir, dass du mir Mut gemacht hast, wieder glücklich zu sein. Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich hier bei dir bleiben. Ich verspreche, dass ich mich in dein Leben nicht einmischen werde. Außerdem werde ich damit beschäftigt sein, in mein eigenes Leben zurückzufinden. Glaubst du, dass man in Pine Creek eine Floristin gebrauchen könnte?«
Libby war sprachlos. Und sehr erfreut. Sie hatte dem Sturm getrotzt, der sich in Kalifornien erhob, und wurde am Ende mit einem schönen Regenbogen belohnt. Ihre Mutter wollte bleiben.
Robbie würde begeistert sein, dass Gram Katie bleiben wollte.
Ian MacKeage würde vermutlich auch erfreut sein.
Michael aber würde es nicht sein. Sie hatte eben ein schönes neues Bett bekommen – und eine Zimmergenossin, die zugleich ihre Mutter war.
Nach einem sättigenden, cholesterinreichen Dinner saßen sie alle im Wohnzimmer. John hielt Guardian an seine Brust gedrückt und las die Zeitung. Kate streichelte Timid auf ihrem Schoß, während sie ein Kunstgewerbemagazin durchblätterte. Robbie lag ausgestreckt auf dem Küchenboden und neckte Trouble mit einer an eine Schnur gebundenen Feder.
Und Vater Daar hatte sich, dem Himmel sei Dank, entschlossen, die MacKeages mit seiner Gesellschaft zu beehren.
Michael lehnte sich auf der Couch zurück, die langen Beine so weit ausgestreckt, dass seine in Socken steckenden Füße auf dem unteren Sims des Kamins ruhten. Er hielt die Augen geschlossen und die Hände auf seinem vollen Bauch gefaltet – ein zufriedener Mann, der nach schwerer Arbeit die Ruhe genoss.
Libby war alles andere als zufrieden. Da ihre Beine den Kamin nicht erreichen konnten, musste sie sie auf Michaels Beine legen. Das war zwar nett, genügte ihr aber nicht.
Sie wünschte sich, ihren ganzen Körper auf Michael legen zu können.
Vorzugsweise ihren nackten Körper. Sie wollte ihr neues Bett ausprobieren.
Über eine Woche war vergangen, seit James verschwunden war und ihre Mutter angekündigt hatte, dass sie bleiben wollte. Neun lange, sexuell frustrierende Tage.
Libby befürchtete schon, ihre Hormone würden verrückt spielen.
Sie und Michael hatten es bis zu intensivem Petting gebracht und sich ein- oder zweimal in solche Erregung hineingesteigert, dass Libby versucht war vorzuschlagen, sie sollten rasch in ein Motel fahren.
Zwar hatte sie zwei der Kondome in ihre Tasche gesteckt, nur für den Fall, dass John einen Besuch machen ging, während Robbie in der Schule war und Michaels Team auf der zwölf Morgen großen Pflanzung arbeitete.
Aber bislang hatte sich nichts ergeben.
»Wenn du nicht aufhörst zu zappeln, schicke ich dich zum Brennholzsuchen hinaus«, drohte Michael, ohne sich die Mühe zu machen, die Augen zu öffnen.
»Mom, wann planst du nach Kalifornien zu fahren, um dein Haus abzuschließen und alles zu ordnen?«, fragte Libby.
Kate blickte von ihrem Magazin auf. »Ich dachte, das hätte bis nach Thanksgiving Zeit.«
Michael öffnete ein Auge und setzte sich auf, wobei er Libbys Füße mit seinen auf den Boden sinken ließ. »Das ist aber meine arbeitsintensivste Zeit«, sagte er. »Ich habe mit deiner Hilfe im Laden gerechnet. Du hast gesagt, du würdest mir helfen.«
»Ach, ich wusste ja nicht, dass es bei dir so früh anfängt.«
»Thanksgiving ist erst in zwei Wochen«, warf Libby ein. »Vielleicht solltest du jetzt fahren. Mehr als eine Woche wirst du nicht brauchen, um alles zu erledigen. Dann kannst du rechtzeitig zurück sein.«
Michael warf Libby einen argwöhnischen Blick zu, auf den sie mit einem süßen, unschuldigen Lächeln reagierte.
»Ich kann dich morgen zum Flughafen bringen«, sagte er und wandte sich langsam ihrer Mutter zu.
Kate seufzte, klappte das Magazin zu und kraulte Timid unter dem Kinn. »Der Flug dauert so endlos lange, dass ich ihn hinausschiebe. Libby, was meinst du … solltest du nicht mitkommen und deine Angelegenheiten in Ordnung bringen?«
Natürlich sollte sie. Doch ihre Probleme in Kalifornien erschienen ihr jetzt gering im Vergleich zu dem Wunsch, Michael allein, nackt und heiß genug zu erwischen, um die drei oder vier unter dem Kissen ihres neuen Bettes versteckten Kondome zu benutzen.
»Ich warte noch damit«, sagte sie, stand auf und streckte die Arme über den Kopf. »Ich habe
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