Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
sich zu befreien. Michael drehte nur sein Handgelenk, und der Knoten um Kesslers Hals wurde enger. »Verschwinden Sie. Und kommen Sie nicht wieder. Sollte ich hören, dass Sie mit Libby Kontakt aufnehmen, werde ich Jagd auf Sie machen und Ihnen zeigen, was ich von menschlicher Anatomie verstehe.«
    Nachdem er seine Warnung ausgesprochen hatte, öffnete Michael seine Hand und trat zurück. Sofort steckte Kessler den Finger in den Schlipsknoten und lockerte ihn. Zwei Schritte zur Seite tretend, schnappte er nach Luft.
    »Sie drohen mir doch tatsächlich«, sagte er mehr ungläubig als entsetzt. »Dagegen gibt es Gesetze, MacBain.«
    Michael verschränkte wieder die Arme. »Diese Gesetze lassen mich ziemlich kalt«, erwiderte er schleppend.
    In dem Bemühen, seine Fassung wiederzuerlangen, strich Kessler seine Kleidung glatt. »Sehen Sie … wir sind doch zivilisierte Menschen. Es ist nicht nötig, dies alles auf das Niveau eines Pinkelwettbewerbs zu reduzieren. Ich bin gekommen, weil ich in Sorge um Elizabeth bin.«
    »Hier gibt es nur einen zivilisierten Menschen, Kessler, und allmählich glaube ich, dass ich es bin. Sie heucheln Sorge um Libby, während Sie in Wirklichkeit versuchen, ihre Karriere zu zerstören.«
    »Verdammt, kapieren Sie denn nicht? Mit diesen zwei Patienten ist etwas Merkwürdiges passiert, und Elizabeth steht im Mittelpunkt des Rätsels. Sind Sie nicht neugierig, was sie mit ihnen anstellte? Oder hat die Begierde Sie so blind gemacht, dass Sie hinter einer Frau her sind, die aus der Art geschlagen sein könnte?«
    Michael trat rasch vor und schlang eine Hand um Kesslers Kehle, während er die andere benutzte, um ihn am Gürtel hochzuheben. Er warf ihn auf die Motorhaube, verschob seinen Daumen an Kesslers Hals und drückte zu.
    »Solange ich lebe und atme, werde ich bereuen, Sie nicht zu blutigem Brei geprügelt zu haben«, flüsterte Michael in Kesslers gerötetes Gesicht. »Aber heil und unversehrt sind Sie für Libby mehr wert«, erklärte Michael und drückte mit dem Daumen fester zu. »Weil Sie nach Kalifornien gehen und all diese Fragen über sie zum Verstummen bringen werden.«
    Unter wilden Verrenkungen versuchte Kessler, seinen Hals Michaels Daumen zu entziehen. Michael fasste wieder nach Kesslers Schlips und zerrte, den Kühler umrundend, den Mann über die Motorhaube. An der Fahrerseite angelangt, zog er Kessler wieder auf die Beine, öffnete die Tür und stieß ihn hinein.
    »Sie haben eine Stunde Zeit, um die Stadt zu verlassen«, sagte Michael und bückte sich, um ihm in die Augen zu sehen. »Aber zuerst schauen Sie bei Libby vorbei und versprechen ihr, dass Sie im Krankenhaus alles bereinigen werden.«
    »Sie sind verrückt«, flüsterte Kessler, der mit hervorquellenden Augen und zornrotem Gesicht entsetzt zu Michael hochstarrte.
    »Ja«, gab Michael ihm recht, »das höre ich nicht zum ersten Mal. Und ich bin dafür bekannt, dass ich schon aus weniger triftigen Gründen Kriege begonnen habe. Es wäre daher klug, wenn Sie tun, was ich sage.« Er umfasste Kesslers Schulter und drückte sie, bis sein Gegner zusammenzuckte. »Und die Nachricht, die Libby aus Kalifornien bekommen wird, sollte eine gute sein, Kessler, sonst komme ich und knöpfe Sie mir vor. Verstanden?« Er drückte fester zu.
    James Kessler nickte verzweifelt.
    Für Michael war das Gespräch beendet. Er warf die Tür zu und ging zurück durch seine Christbaumpflanzung. Schweiß lief ihm über den Rücken, obwohl die Kälte Schneefall verhieß. Wieder an der Arbeit, fragte er sich, was zwischen Libby und den zwei Patienten vorgefallen sein mochte.

    »Er schien es eilig zu haben«, sagte Katherine, als sie neben Libby stehend zusah, wie James von der Zufahrt abbog. »Wo er heute Morgen wohl gewesen ist, ehe er herkam?«
    »Ich tippe auf Michael.«
    »Ach.« Katherine legte ihre Hand auf die Brust. »Da wäre ich gern dabei gewesen.«
    »Ich nicht«, sagte Libby und verdrehte die Augen. »Sehr wahrscheinlich gab Michael sich ganz männlich und wechselte kein Wort mit ihm.«
    »Das erklärt aber nicht James’ plötzliche Abreise, nachdem er die weite Fahrt auf sich genommen und hier eigentlich nichts erreicht hat«, sagte Katherine und legte die Stirn in Falten. »Und er wirkte ein wenig aufgebracht, findest du nicht?«
    Libby zog eine Braue hoch. »Willst du damit andeuten, dass Michael ihn vergrault hat?« Sie lachte. »Das ist lächerlich. Das würde er nie tun.« Sie hängte sich bei ihrer Mutter ein, und gemeinsam

Weitere Kostenlose Bücher