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Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Titel: Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldkirch Verlag
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Mordkommission schien ihm solch ein Kandidat zu sein
.
    Wagner!
    Wie kam solch ein einfältiger Kerl an diesen bedeutungsvollen Namen? Der Mann spukte im Laufen auf den Boden. Es war gar nicht so leicht gewesen, an die Ansichtskarte der Stadt Hagen im Ruhrpott zu kommen. Und überhaupt war er diesmal phantasievoller und deutlicher gewesen als üblich. Das sollte diesem Stümper wohl Hilfe genug sein
.
    Eine Frage jedoch quälte den Mann immer noch unterschwellig. Während er seinem Ziel näher kam, breitete sie sich dann restlos über seine Gedanken aus und er drosselte sein Tempo
.
    War Erda tatsächlich im Begriff sich gegen ihn zu stellen? Er würde noch wachsamer sein müssen, als er es ohnehin schon war. Erda musste auf seiner Seite sein! Falls nötig, musste er sie eben mit Nachdruck davon überzeugen!

Allmählich begann sich Hauptkommissar Wagner wieder an ein nüchternes Aufwachen am Morgen zu gewöhnen. Es gefiel ihm sehr, beim Duschen nicht mehr das Fliesenorakel nach seinem Zustand befragen zu müssen. Am Vorabend war er zwar wagemutig mit Tim im Onyx gewesen, seinem Vorsatz, sich keinesfalls zu betrinken, war er jedoch treu geblieben.
    Es war tatsächlich einfacher gewesen, als er angenommen hatte.
    Zur allgemeinen Belustigung hatte er den ganzen Abend an einem einzigen Cuba Libre genippt und die Runde zudem ungewöhnlich früh verlassen. Der proportional zum Scotch-Konsum steigende Geräuschpegel seiner Kumpels hatte ihn letztendlich vertrieben.
    Im Coffeeshop traf er an diesem Morgen seit Langem wieder einmal auf Lara.
    Sofort war dieses Flirren in der Magengegend wieder zu spüren. In letzter Zeit war seine Vorfreude häufig enttäuscht worden, wenn er beim Eintreten feststellte, dass sie nicht da war. Diesmal startete er die Flirtoffensive. „Lara, Gott sei Dank! Ich dachte schon, wir hätten Sie verloren.“ Wagner grinste herausfordernd. „Nicht doch Commissario. Das könnte ich mir gar nicht leisten. Und… ich würde niemals hier verschwinden, ohne mich vom treuesten Kunden aller Zeiten zu verabschieden.“ Mit ihrem Lachen übertönte sie sogar das Mahlgeräusch der Kaffeemaschinen im Hintergrund. „Jetzt aber mal im Ernst. Sie brauchen meine Hilfe morgens ohnehin nicht mehr, wie mir scheint. Was ist passiert? Steckt etwa eine Frau dahinter?“ Lara schwenkte den Espresso Latte in der linken Hand und zog einen bezaubernden Schmollmund. Als Theobald Wagner nach seinem Kaffee greifen wollte, zog sie den Becher schnell zurück und schüttelte den Kopf. „Kaffee gegen Antwort!“ Ihr Lächeln haute Wagner erneut um. Das Flirren in der Magengegend raubte ihm sein letztes Quäntchen Verstand. „Bitte sie um eine Verabredung, du Idiot“, ermutigte er sich selbst.
    Nichts zu machen, Wagners Schlagfertigkeit war durch Laras Lächeln geschmolzen wie Eis in der Sonne. Fassungslos hörte er sich selbst nüchtern sagen: „Manche Dinge ändern sich eben.“ „Soso“, antwortete Lara und pflückte die Münzen vom Tresen. Vorbei war die Schäkerlaune. Wagner konnte ihre Enttäuschung über seine Antwort deutlich spüren.
    ‚Verdammt! Sag doch etwas… irgendwas!‘ Sein Kopf war völlig leer, und dennoch hörte er seine Stimme erneut sprechen. „Welche sind denn Ihre Lieblingsblumen, Lara?“
    Was war denn das nun wieder für ein Mist? Kaum auszuhalten, welche seltsamen Phrasen er heute von sich gab! Lara kniff die Augen zusammen. „Wieso wollen Sie das wissen, Theo? Wollen Sie sicher gehen, am Ende meiner Tage das richtige Grünzeug auf mein Grab stellen zu können?“
    Allmählich bildete sich hinter ihm eine Schlange ungeduldiger Kaffeejunkies. Zu dieser Tageszeit war jene Spezies besonders gefährlich - ganz ohne Koffein im Körper. Er kannte dieses Gefühl aus eigener Erfahrung. „Solange wollte ich eigentlich nicht warten. Also, raus damit!“
    Nun war es Lara, der es die Sprache verschlug. Dieser merkwürdige Gesprächsverlauf schien sie zu verunsichern, denn die Antwort fiel nach kurzem Zögern äußerst knapp aus.
    „Tulpen.“ Wagner nickte kurz zum Abschied und versuchte ein versöhnliches Lächeln.
    „Bis morgen, Lara.“
    Als er mit seinem Espresso Latte im Auto saß, klatschte er sich mit der freien Hand gegen die Stirn. „Idiot“, fluchte er leise vor sich hin. Obgleich ihm durchaus bewusst war, dass er auf Frauen im Allgemeinen attraktiv wirkte, fiel es ihm dennoch schwer, den ersten Schritt zu tun. Zumindest, wenn er verliebt war. ‚Scheiße, du kennst sie kaum! Wie könntest

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