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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Rhys! Ich habe nichts Unrechtes getan. Mein einziger Fehler war, schlecht gezielt zu haben. Ich dachte, du würdest erfreut sein, dass ich versucht habe, einen Engländer zu töten. Aber nein, in deinem blinden Hass schlägst du auf jeden ein, egal ob Freund oder Feind. Aber ich bin nicht dein Feind.«
    Sie stürmte davon, ohne seine Antwort abzuwarten, denn er sollte nicht sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte. Rh onwen weinte sehr selten. Sie hatte in frühem Alter gelernt dass es nichts nützte, dass man dadurch nur Schwäche und Verwundbarkeit verriet. Es war vernünftiger, Stärke zu demonstrieren. Doch heute hatten die vielen Aufregungen ihren eisernen Willen untergraben. Wütend wischte sie sich die Tränen von den Wangen und schimpfte vor sich hin, während sie durch den Wald eilte.
    »Dieser gefühllose Rohling! Aber er war schon immer ein dickköpfiger Narr. Ich hätte nichts anderes von ihm erwarten sollen.«
    Dann hörte sie hinter sich leise Schritte und blieb erschrocken stehen. Es war noch nicht ganz dunkel, aber der Wald schien schon den Atem anzuhalten, weil sich bald die Raubtiere auf den Weg machen würden: Wildkatzen, Wölfe, Eulen ... Auch Rhonwen hielt den Atem an. Wer verfolgte sie?
    Sie zückte ihren Dolch und versteckte sich hinter einem Haselnussbaum. Hoffentlich war es der alte Fenton, der sie sicher nach Afon Bryn bringen wollte! Ihr Magen verkrampfte sich, als die Gestalt näher kam, ihre Hände wurden feucht und sie hielt den Dolch so fest umklammert, dass ihre Fingernägel sich tief in die Haut gruben. Der Mann blieb stehen, und sie erkannte ihn, noch bevor er rief: »Ich bin's - Rhys! Du brauchst keine Angst zu haben. Ich ... ich möchte mit dir Frieden schließen.«
    Rhonwen atmete erleichtert auf, war aber nicht bereit ihm so schnell zu verzeihen. »Geh weg, Rhys. Ich finde mich auch ohne deine Hilfe gut im Wald zurecht.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann lass mich allein.«
    Stattdessen kam er näher und ging neben. ihr in die Hocke. »Ich hatte keinen Grund, dich zu beleidigen.«
    »Nein, den hattest du wirklich nicht!«
    »Ich werde einfach verrückt, wenn jemand auch nur den Namen von einem dieser verdammten englischen Bastarde erwähnt.«
    »Ich habe doch versucht, ihn für dich zu töten.«
    »Und ich danke dir dafür. Aber du musst ihn in Zukunft mir überlassen, Rhonwen. Der Tag wird kommen, an dem ich meine alte Rechnung mit ihm begleichen kann. Ich brauche keine Hilfe, am allerwenigsten die einer Frau.«
    »Am allerwenigsten die einer Frau«, wiederholte sie spöttisch. »Du vergisst dass ich dich einmal mühelos überwältigt habe.«
    »Damals waren wir Kinder.« Er streckte die Hand aus und berührte ihre Haare. »Aber jetzt sind wir keine Kinder mehr.«
    Rhonwen wartete ab, so regungslos wie ein Kaninchen, das von einer Schlange fixiert wird. Sie hatte mit dem Flirten begonnen, und jetzt wollte sie wissen, wozu das führen würde ...
    Als sie keinen Widerstand leistete, wurde Rhys kühner. Er legte eine Hand auf ihren Nacken und zog sie so dicht an sich heran, dass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. Aus dem Gleichgewicht gebracht stützte sie sich auf seinem Oberschenkel ab. Er stöhnte laut auf und bemächtigte sich ihres Mundes.
    Ihr war klar, dass er ihr nicht weh tun wollte, aber er ging zu hastig vor und presste seine Lippen viel zu hart auf ihre. Dann drückte er sie auch noch auf den feuchten Boden und wälzte sich auf ihren Körper. Rhonwen hatte mehr als genug!
    Sie drehte ihren Kopf zur Seite. »Rhys, hör auf!«
    »Ich habe dich schon immer begehrt Rhonwen.« Er begrapschte ihre Brüste. »Gefällt dir das?«
    »Nein! Hör sofort auf!« Sie zappelte wild und trat nach ihm, bis er endlich einsah, dass sie sich nicht nur zum Schein zierte, sondern es ernst meinte.
    »Was ist los mit dir?«, fragte er beleidigt. »Ich dachte, du hättest das selbst gewollt.«
    Rhonwen stieß ihn von sich und sprang auf. Ja, sie hatte es selbst gewollt aber ihr Experiment war nicht gerade erfolgreich verlaufen.
    »Keine Frau möchte sich im Dreck wälzen«, murmelte sie als Erklärung. »Wir sind doch keine Tiere.«
    Auch Rhys war aufgestanden. »Gut dann lass uns ins Lager gehen. Ich hatte nur geglaubt du würdest meine Kameraden nicht in der Nähe wissen wollen.«
    Erbost über sein Unverständnis, schnauzte Rhonwen ihn an. »Was ich will, ist ein Mann, der weiß, wie man eine Frau behandelt der sich nicht einbildet, eine großartige Leistung vollbracht zu haben,

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