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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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sie zwingst ... «
    »Ich habe sie zu nichts gezwungen! Und warum hast du dich nicht früher eingemischt, wenn du glaubtest ich könnte etwas Derartiges tun?«
    Josselyn lächelte ihm freundlich zu. »Das hielt ich für überflüssig.«
    »Warum, greifst du mich dann jetzt an?«
    »Weil du Rhonwen nicht zum Abendessen mitgebracht hast. Willst du sie zur Strafe für ihre Verbrechen verhungern lassen?«
    Jasper starrte den gegrillten Schellfisch und die Pastete auf einer Unterlage aus Weißbrot an. »Dann schick ihr eben etwas zu essen.«
    »In dein Zimmer?«, schnaubte Josselyn. »Damit alle sich in der Meinung bestärkt fühlen, dass sie dein Liebchen ist? Sag mir doch, Jasper - was wirst du machen, wenn deine Soldaten deinem Beispiel folgen? Wirst du sie bestrafen oder ihnen gratulieren, wenn sie walisische Frauen, die nichts von Engländern wissen wollen, mit Gewalt nehmen?«
    »Verdammt, wie oft soll ich es denn noch sagen ich habe das Weib nicht vergewaltigt!« Er sprang so heftig vom Tisch auf, dass der Weinkrug umfiel. Eine blutrote Pfütze breitete sich auf dem Tischtuch aus.
    Völlig unbeeindruckt von seinem Wutausbruch schaute Josselyn ihren Schwager an. »Also gut, ich glaube dir. Aber deine Leute könnten den feinen Unterschied zwischen Verführung und Vergewaltigung möglicher-weise übersehen. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, den Schaden zu begrenzen, den du angerichtet hast. «
    »Ich habe Schaden angerichtet?« Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, jetzt fast so wütend auf Josselyn wie auf Rhonwen. Und doch wusste er, dass sie Recht hatte: die Männer, die seinem Kommando unterstanden, könnten seinem schlechten Beispiel folgen.
    »Also, was willst du von mir? Sag es, damit ich dann endlich in Ruhe essen kann! «
    Sie lächelte ihm freundlich zu. »Bring Rhonwen zu mir. Sie wird Gast auf Rosecliffe sein und ... «
    »Gast? Bist du verrückt?«
    »Und du wirst sie höflich behandeln«, fuhr Josselyn fort. »Du wirst sie behandeln wie eine englische Dame, die uns einen Besuch abstattet.«
    »Warum sollte ich einer solchen Farce zustimmen?«, knurrte er kriegerisch.
    »Damit andere sich an dir ausnahmsweise ein gutes Beispiel nehmen können. Rhonwen war noch unberührt, stimmt's?«
    Jasper knirschte mit den Zähnen, bis sein Kiefer schmerzte. Dann setzte er sich mit einem müden Seufzer wieder hin. »ja«, gab er widerwillig zu.
    Sie nickte. »Hoffentlich hast du sie nicht geschwängert - es sei denn, du hast die Absicht sie zu heiraten.«
    Auf diese lächerliche Bemerkung gab Jasper gar keine Antwort. Hatte seine Schwägerin völlig den Verstand verloren? Als ob es ihm jemals in den Sinn kommen würde, dieses Luder zu heiraten, das versucht hatte, ihn zu ermorden und sein Pferd zu stehlen! Ganz zu schweigen davon, dass es auch bei Isoldes Entführung mitgewirkt hatte, auch wenn Josselyn ihre Rolle zu beschönigen versuchte.
    Außerdem hätte Rhonwen ja den Mund aufmachen und ihm sagen können, dass sie noch eine Jungfrau sei. Dann hätte er sie niemals in Besitz genommen. Oder doch? Hätte er ihr geglaubt? Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Seine Tat ließ sich nicht ungeschehen machen. »Wenn du darauf bestehst bringe ich sie zu dir. Aber hast du daran gedacht dass sie ständig versuchen wird zu fliehen? Und dass sie eine Bedrohung für deine Kinder darstellt?«
    Josselyn winkte lässig ab. »Ich verlasse mich darauf, dass du sie davon abhältst irgendetwas anzustellen.«
    »Was zum Teufel ... «
    »Wir beide werden meine junge Freundin in eine Dame verwandeln, mit der man in jeder vornehmen Gesellschaft - egal ob walisisch oder normannisch Ehre einlegen könnte.«
    »Ich habe nicht die Absicht dieses hinterhältige Luder zu hofieren! «
    »Du wirst es tun, Jasper!«, befahl Josselyn gebieterisch. »Dir bleibt gar nichts anderes übrig, nachdem du für diese Katastrophe verantwortlich bist.« Sie erhob sich wie eine Fürstin. »Hol sie her.«
    Jasper stürmte in blinder Wut aus der Halle und überquerte den Hof mit Riesenschritten. Er verfluchte den Tag, an dem er Rhonwen ap Tomas zu Gesicht bekommen hatte. Das Weib bereitete ihm nichts als Ärger, der kein Ende zu nehmen schien!
    Einmal hat ihre Einmischung dich gerettet sagte eine leise innere Stimme mahnend, und er warf unwillkürlich einen Blick auf seine rechte Hand, an der nur der kleine Finger fehlte. Wenn das tapfere kleine Mädchen damals nicht gewesen wäre ...
    Sein Zorn ließ ein wenig nach- Also gut, er würde alles

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